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Zwei neue Baugebiete in Planung

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Gemeinde

Die Gemeinde Ensdorf plant zurzeit zwei neue Baugebiete. Ganz aktuell „Strohberg-Nord“ in Wolfsbach. Und angedacht ist in Ensdorf das Baugebiet „Asamhöhe“.

1965 wurde ein Baugebiet „Ensdorf-Süd“ ausgewiesen. 1969 kam „Ensdorf-Nord“, 1973 „Hinterm Kloster“, 1980 „Steinäcker“, 1994 „Hinterm Kloster II“ und „Steinäcker II“. Es folgte eine Erweiterung Hinterm Kloster“ und im Jahr 2000 wurde das Baugebiet „Steinäcker III ausgewiesen.

In den Jahren 2008/2009 wurde in Wolfsbach das Baugebiet „Am Hammerberg“ entwickelt. Damals ging man davon aus, dass das für Wolfsbach für einige Zeit reichen würde. Doch die 16 Bauparzellen sind mittlerweile alle verkauft, nahezu alle Plätze bebaut. „Wichtiges Anliegen bei Bebauung insgesamt ist, dass man Flächen nicht sinnlos verbaut“, betont der Bürgermeister. „Das Baugebiet ‚Am Hammerberg’ war früher Sägewerksgelände. Viele dachten, da baut doch keiner hin. Aber schon damals hatten wir die Überlegung, sehr sparsam mit der Umwelt umzugehen. Folglich sind die Grundstücke nur 500 bis 800 Quadratmeter groß. Und die Bewohner sagen, es ist ein sehr schönes Baugebiet, von der ehemaligen Sägewerksnutzung sieht man nichts mehr“, berichtet Dollacker.

Da das Baugebiet „Am Hammerberg“ mittlerweile „voll“ ist, geht nun die Gemeinde das Baugebiet „Strohberg-Nord“ an. Es war schon einmal als Baugebiet geplant, hat sich damals aber nicht realisieren lassen. „Aber städtebaulich macht es Sinn, weil es von drei Seiten eingekeilt ist zwischen bebauten Gebieten“, so Bürgermeister Dollacker. 9300 Quadratmeter stehen  hier für eine Neubebauung und acht Einfamilienhäuser zur Verfügung. Dazu rund 10000 Quadratmeter für neun Bauplätze des ehemaligen Schulgeländes samt Sportplatz. Der bestehende Spielplatz muss allerdings einmal Richtung Norden am Radweg entlang verlegt werden. „Wir achten sehr darauf, dass nicht so viel Natur verschlungen wird. Das Baugebiet reicht nicht über die Ränder der bestehenden Bebauung hinaus und es sollen nur  eingeschossige  Wohnhäuser oder E + I +D eingebaut werden. – angepasst an die bestehende Bebauung und die Landschaft. Im Inneren des Baugebietes soll auf seniorengerechte Bebauung geachtet werden“, betont Dollacker im Gespräch.

Probleme bei der Ausweisung von Baugebieten sieht der Bürgermeister beim Grunderwerb, da derzeit Grundstücksbesitzer kaum bereit sind, Land zu verkaufen. „Daran scheitern die schönsten städtebaulichen Planungen. Und es führt leider auch dazu, dass wir Kompromisse eingehen müssen, die langfristig etwas problembehaftet sind etwa erforderliche Stützmauern, schwierige Verkehrsführung von Straßen usw. Da wollen wir etwa im Baugebiet ‚Strohberg-Nord’ eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Erschließung angrenzender Felder und Äcker erreichen.“

In Thanheim gibt es kein Baugebiet, aber einige frei verkäufliche bebaubare Grundstücke. In Wolfsbach gibt es nun das Baugebiet „Strohberg-Nord“. „In Ensdorf gibt es im Prinzip derzeit keine freien Mietwohnungen oder frei verkäufliches Baugrundstücke“, berichtet Bürgermeister Markus Dollacker in einem Pressegespräch unserer Zeitung. Die Nachfrage danach ist aber massiv. Über zehn ernsthaft Bauwillige haben sich bei mir schon gemeldet.“ Vorgeplant ist deshalb das Baugebiet „Asamhöhe“ oberhalb der Asamstraße als „städtebauliche Entwicklungsplanung einer weiteren Wohnbebauung“. Dies steht und fällt aber mit dem Erweb von Grundstücken. Es befindet sich nicht im Landschaftsschutzgebiet, hat aber einige Biotopflächen, die erhalten bleiben. Maximal wären langfristig 40 Bauparzellen in mehreren Etappen möglich. „Ab sofort ist ein Grunderwerb angedacht und für 2019 sind im Finanzplan dafür 1,9 Millionen Euro eingestellt“, so der Bürgermeister. „Die Bauentwicklung wirkt sich auch günstig auf die Belegung des Kindergartens und der Kinderkrippe sowie die Schulentwicklung aus.“

„Nach der Verwirklichung des Baugebietes „Strohberg-Nord“ in Wolfsbach und „Asamhöhe“ in Ensdorf steigen wir in Ensdorf und Wolfsbach in die Ortssanierung und Ortsentwicklung ein. Für Ensdorf speziell Wiedereinstieg in die Städtebauförderung, damit wir weitermachen können, wo wir 1994 aus finanziellen Gründen aufhören mussten“, erklärte Bürgermeister Markus Dollacker im Gespräch mit der „Mittelbayerischen Zeitung“. „Wir schauen darauf, dass unsere Gemeinde weiterhin attraktiv bleibt.“

Die Gemeinde Ensdorf hatte im Jahr 1994 2218 Einwohner. Aktuell wohnen 2301 Menschen in der Gemeinde. In der Gemeinde angesiedelt sind Allgemeinärzte, Zahnarzt, Apotheke. Caritas-Sozialstation und ein Seniorenheim. Bankfiliale, Poststelle, Zeitungsladen, Kfz-Werkstatt und Tankstelle sind vor Ort. Außerdem gibt es Bäcker, Metzger, Gastwirtschaft und ein Cafe. Es gibt eine Mittelschule, einen dreigruppigen Kindergarten und demnächst eine zweigruppige Kinderkrippe, die derzeit gebaut wird. Ein reiches Vereinsleben sorgt nicht nur für Freizeitaktivitäten. Mittelpunkt Ensdorfs ist die neu renovierte barocke Pfarrkirche St. Jakobus mit Asam-Fresken und das Kloster der Salesianer Don Boscos mit Bildungshaus, Umweltstation und Umwelt-Musik-Werkstatt.