Zum ersten Mal am Tisch des Herrn
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Neben der Schule waren die Kinder von Gruppeneltern vorbereitet, bei Beichtgesprächen und Kindergottesdiensten auf die Eucharistie hingeführt worden. Für die Eltern hatte es mehrere Elternabende gegeben, in denen religiöse Themen und praktisch-organisatorische Punkte besprochen wurden.
In einer Prozession zogen die 16 Erstkommunikanten unter feierlichem Glockengeläut in einheitlichen langen weißen Gewändern vom Pfarrsaal in die Pfarrkirche St. Jakobus. Voran die Ministranten mit dem Kreuz, Am Ende Pfarrer Pater Hermann Sturm. „Lobe den Herren“ sangen alle zu Beginn. Der Geistliche begrüßte alle zur „Feier der Freundschaft und Liebe mit Jesus“. Nach Kerzensegnung und Entzünden der Erstkommunionskerzen an der Osterkerze wurde das Taufgelöbnis erneuert.
In seiner Predigt erklärte Pfarrer Sturm, dass es keinen Zugang zur Eucharistie ohne die Erinnerung an das letzte Abendmahl gebe. „Die Christen bleiben von Anfang an dem Auftrag Jesu treu, diese Feier zu seinem Gedächtnis zu vollziehen. Sie versammeln sich vor allem am ersten Tag der Woche – dem Sonntag und Tag der Auferstehung, zur Feier des Herrenmahls. Sie bleiben seit nunmehr 2000 Jahren dem Auftrag Jesu treu, auch dann, wenn sie sie deswegen grausam verfolgt oder getötet werden, wie heute in vielen Ländern der Erde.“ Jesus rufe uns zu: Lasst die Erinnerung an mich nicht in Vergessenheit geraten: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ Vielfach aber werde in unserer heutigen Zeit dieser Auftrag nicht mehr ernst genommen, oft schon im Kindesalter. Dabei bräuchten wir doch so notwenig das Herrenmahl als Speise für unsere Seele. Pfarrer Sturm appellierte an die Eltern, dass es nun deren Aufgabe sei, den Kindern Glauben vorzuleben, sie in den Glauben zu begleiten, Glauben gemeinsam zu leben. Und an die Erstkommunikanten gewandt: „Der heutige Tag soll nicht Höhepunkt eueres Glaubens, eueres Christseins sein, sondern ein besonderer Auftakt, die Verbundenheit mit Jesus zu pflegen und zu leben. Zu leben auch in der besonderen Beziehung beim Gottesdienst.“ Glauben müsse sich Stück für Stück altersgemäß entwickeln. zusammen mit den Eltern in ein überzeugendes Christsein. „Sie müssen beitragen, dass sich der Glaube der Kinder entfaltet und wächst.“
Kinder und Eltern sprachen Fürbitten, Erstkommunionkinder brachten in einer Prozession Gaben zum Altar. Am Ende der Eucharistiefeier, in der 16 junge Christen erstmals den Leib des Herrn empfingen, sangen alle zum Dank: „Großer Gott, wir loben dich!“ Die Glocken läuteten feierlich als die Erstkommunikanten aus der Kirche zogen. Bei einer Dankandacht für diesen Tag wurden am späten Nachmittag religiöse Gegenstände gesegnet und das Opfer für Kinder in der Diaspora abgegeben.