Wir feiern jedes Jahr Oktoberfest
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
„O’zapft is!“ rief Sozialbetreuerin Elke Augsberger.. Da war der Jubel der Bewohner und Gäste groß. In der Cafeteria und im Foyer hatte sie und Martha Kaiser wieder stilgerecht die Tische mit Blumen und bunten Herbstblättern geschmückt. Chefkoch Mario Hellerl tischte zunächst frische Kücheln und duftenden Kaffee auf. Der Ibler Koni auf seiner Diatonischen, der Wagner Max auf seinem Schifferklavier und Andy Graf auf der Teufelsgeige spielten fleißig auf. Alt bekannte „Gassenhauer“ wie „der Floh“, „I bin a Fuhrmann, a staader“, „Marika-Polka“, „D’ Bäuerin von der Hoi“, „Klarinetten-Muckl“, „Leit, müasst ’s lusti’ sei“, „Hinter mein’m Voda sei ’m Stodl“, „Drunt’ in der grünen Au“, der „Bandltanz“, „Waldeslust“, „Mariechen saß weinend im Garten“ und „Wildschütz Jennerwein“ sorgten für Bombenstimmung.
Ein Höhepunkt des Ensdorfer Senioren Oktoberfestes war der lustige Sketch „Der Arztbesuch“, den Sabine Diermayr als Arzt, Simone Trepesch als bitterböse Ehefrau und Elke Augsberger als deren gefügiger Ehemann gekonnt zum Besten gaben. Die Oktoberfestgäste bogen sich vor Lachen über die gelungene Komik. Und der Weiß Oswald meinte voll Mitleid über den Ehemann: „Des glab’ i’, dass der nix zum Lacha hot!“
Die elfjährige Theresa Weinfurtner kam gerade erst von der Schule, verschob das Hausaufgabenmachen auf später, um bei den Seniorinnen und senioren des BRK-Heimes ihre Diatonische auszupacken und für sie zu spielen. U. a. „Lustig ist das Zigeunerleben“, „Schön ist die Welt“ und „A’ Rindviech, i bin“.
„Voll bei der Sache“ waren die Seniorinnen und Senioren unter Anleitung von „Ausbutterchefin“ Hermine Spreitzer und Heimleiterin Lydia Brandl beim „Ausbuttern wie zu Großmutters Zeiten“. Dann schmeckte die köstlich-frische Buttermilch, ließen sich alle die würzig-leckeren Bauernbrote mit Butter, grünem Schnittlauch, roten Radieschen oder weißem Rettich, Geräuchertem und „Obatzem“ und weitere deftige Brotzeiten schmecken, die „Chefkoch“ Mario Hellerl mit seinen Mitarbeitern wieder gezaubert hatte. Dazu mundete den Senioren der – allerdings etwas zu gut temperierte Gerstensaft vorzüglich. Nicht nur ihnen: auch ältere Damen sprachen dem Bier oder der Radlhalben zu. Allerdings hielten die sich mehrheitlich doch lieber an Limo, Saft und eben die Buttermilch. Dies tat aber der prächtigen Stimmung keinen Abbruch.
Freude, Stimmung und Heiterkeit überwogen bei diesem gemütlichen Nachmittag der Bewohner und deren Angehörigen, der Gäste und dem Personal. Dazwischen bestand immer Gelegenheit zu Tratsch und Ratsch, zu gemütlichem Plaudern in geselliger Runde. So schnell werden die Seniorinnen und Senioren auch diesen Nachmittag beim „Ensdorfer Senioren-Oktoberfest“ nicht vergessen. Im Übrigen steht ja schon fest: „Nächst’s Jahr feiern wir wieder unser Oktoberfest!“