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„Wer die Bibel nicht kennt, kennt Christus nicht“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Wer die Bibel nicht kennt, kennt Christus nicht“ - dieses Motto stellte Salesianerpater Alfred Lindner bei der 4. großen Bibel-Nacht im Kloster Ensdorf als motivierendes Wort von Papst Franziskus in den Mittelpunkt des Abends, zu dem über 60 Interessierte erschienen waren.

Vom Don Bosco Zentrum in Regensburg kam mit Witali Jakobi sogar eine Gruppe ausländischer Jugendlichen nach Ensdorf und nannte auch ihre Lieblingsbibelstellen. Was die Salesianer insgesamt besonders gefreut hat, dass über die Hälfte aller Teilnehmer junge Leute und Kinder waren, die sich ebenfalls für diese kreative Bibel-Nacht begeistert haben. Die Kindergruppe vom Offenen  etwa zeigte auf ihre phantasievolle Art mit bunten Plakaten den Spruch Jesu „Lasset doch die Kinder zu mir kommen“ – und stellten dann live kurz eine Szene aus dem Leben des heiligen Don Bosco dar, in der er sozusagen den ersten Jugendlichen seines Jugendwerkes damals vor 170 Jahren in Turin traf, und ihn optimistisch fragte, ob er denn pfeifen könne. Als dieser Lehrling erfreut meinte dieser: „Ja, das kann ich“ – und Don Bosco wusste, dass er seine Lebensaufgabe für die jungen Menschen gefunden hat.

Die politischen Gäste – stellvertretende Landrätin Brigitte Bachmann, Bürgermeister Hermann Falk aus Hirschau und  Bürgermeister Markus Dollacker aus Ensdorf – trugen ganz persönlich ihre eigenen Lieblingsbibelstellen vor. Frau Bachmann: „Der Herr ist mein Hirte“. Die evangelische Jugendgruppe von der Paulanergemeinde in Amberg übersetzte das biblische Gleichnis Jesu vom verlorenen Sohn sehr eindrucksvoll in die heutige moderne Erfahrung von jungen Menschen, die sich zu schnell von menschlichen Lastern verführen lassen, bis sie Gott sei dank dann doch selber endlich erkennen, was den guten Sinn in ihrem Leben darstellt. Per Video erzählte Bischof Rudolf Voderholzer in einem kurzen Video-Clip von seiner liebsten Bibelstelle, der Emmaus-Geschichte.

Musikalisch umrahmt wurde der biblische Abend von Stephanie Rumpler aus Freudenberg in einer ganz angenehmen meditativen Weise durch die besinnlichen Töne ihres Saxophons. Manuel Allwang aus Wolfsbach trug zu Beginn in der vollen Hauskapelle des Klosters zunächst allein ein Lied mit Gesang auf seiner Gitarre vor, bevor er dann zum Schluss alle zum Mitsingen des bekannten Liedes „Möge die Straße uns zusammenführen“ einlud.

Salesianerpater Alfred Lindner versuchte in seinem Beitrag die Welt der ersten Christen nahe zu bringen, indem er als der Evangelist Markus aus dem 1. Jahrhundert auftrat und die Christen des 21. Jahrhunderts fragte, ob sie denn sein Evangelium als das kürzeste in der ganzen Bibel schon richtig verstanden hätten, wie er es denn damals als göttliches Zeichen für alle Zeiten und alle Länder gemeint habe.

Am Schluss gab es noch die Gelegenheit, die neueste deutsche „beste“ Bibelübersetzung aus der Feder von Pfarrer Kammermayer aus Rom zu erwerben. Auch die schöne biblische Figur des „guten Hirten“ – direkt importiert aus den Katakomben in Rom – konnte als Erinnerung an diese biblische Nacht erworben werden. Den Abschluss bildete nach kurzweiligen 90 Minuten ein gemütliches Ausklingen bei würzigem Bibelbrot mit originalem Rezept aus Israel. Es fehlte genauso wenig der eigene Klosterhonig aus dem Ensdorfer Klosterladen, gemäß dem roten biblischen Faden über diesen Abend „Wo Milch und Honig fließen“.

„Gerade durch die jungen Leute wurde in verschiedener Weise deutlich, was die Botschaft Jesu in seinem Evangelium gerade für uns heute bedeutet“, so Pater Lindner. Und ein Abiturient aus Hirschau brachte es für sich auf den runden Punkt: „Dieser Bibelabend war wirklich toll. Ich habe den Glauben so richtig gespürt“.