Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Wanderverein erkundete die deutsch-böhmische Grenze

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Der Wanderverein Ensdorf erkundete die deutsch-böhmische Grenze. Die zweistündige Rundwanderung startete unter Führung von Franz Kalz, aus Stadlern, beim Forstamt in Bayerisch Schwarzach, drei Kilometer hinter Stadlern gelegen.

Zunächst führte der Weg über den Fußgänger-Grenzübergang im ehemaligen Böhmisch Schwarzach, der über Waier nach Rybnik führt. An diesem Grenzübergang stehen mehrere Info-Tafeln über Natur, Wanderwege und das traurige Schicksal der umliegenden, teilweise nicht mehr existierenden Ortschaften und ihre Bewohner. Die Gemeinde Schwarzach mit den Ortsteilen Paadorf (einschl. Hansadl), Oberhütte und Unterhütte (einschl. Dianahof) hatte im Jahr 1939 noch 812 Einwohner, wobei das namens gebende Schwarzach der deutlich kleinste Ort war. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam Schwarzach zur Tschechei zurück und 1946 wurde die deutsche Bevölkerung aus Schwarzach vertrieben. In den 1950-er Jahren wurden die Häuser des Ortes zerstört.

Die Rundwanderung führte weiter zu den Mauerresten der untergegangenen Ortschaften Oberhütte, Unterhütte und Paadorf.  Vor der Rückkehr zum Ausgangspunkt wurde noch der Gedenkstein des ermordeten tschechischen Zollbeamten Josef Oczko besichtigt, der am 28.9.1938 von einer Sudetendeutschen Freikorps-Einheit ermordet wurde.

Krönender Abschluss der Wanderung war die Einkehr im Historischen Grenzwirtshaus Gerstmeier in Friedrichshäng,  in dem bereits 1987 Franz-Josef Strauß getafelt hat.

Fazit: die Rundwanderung hat nicht nur einen Einblick in eine intakte Naturlandschaft, sondern auch die Geschichte von mit viel Leben erfüllten blühenden Orte jenseits der Grenze vermittelt.