Waldweihnacht und Rorate-Amt
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Stimmungsvoll gestalteten die Ensdorfer Stubenmusi, der Ensdorfer Dreigesang und die Bläsergruppe der Ensdorfer Volksmusik unter Leitung von Georg Bayerl den von Pfarrer Pater Hermann Sturm zelebrierten Gottesdienst.
„Wir sagen euch an den lieben Advent…“ intonierte die Bläsergruppe und Pfarrer Sturm fragte: „Was bedeutet uns Licht? Was die Dunkelheit?“ Eine Ministrantin erzählte die Geschichte von vier Kerzen, die sich Frieden, Glaube, Liebe und Hoffnung nannten.
„Die Advents- und Weihnachtszeit bewegt sich zwischen Dunkelheit und Licht“, so Pfarrer Sturm in seiner Predigt. Licht und Dunkelheit seien zwar Äußerlichkeiten und wir Menschen der heutigen Zeit machten oft die Nacht zum Tage. „Dunkelheit heißt Angst und Unsicherheit. Wir Menschen suchen das Licht, fühlen uns dort wohl, wo sie herrscht. Wie viel Dunkelheit aber gibt es im Leben und macht es uns schwer? Krankheit, Not, Trostlosigkeit, Angst um Arbeit … Licht dagegen macht nicht nur äußerlich hell, sondern erhellt unser Dasein, in unsere Herzen. Das Licht des guten Wortes, des Guten, der Zusammengehörigkeit, Freundschaft des Füreinanders spendet Licht in unserem Leben. Wir müssen einen Blick haben für das was um uns geschieht.“
Das Licht zählt zu den großen Geheimnissen des Lebens. „Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als über die Finsternis zu jammern“, hob der Geistliche in seiner Predigt weiter hervor. „Alles Leben strebt dem Licht zu. Ohne Licht ist Leben nicht möglich. Und Jesus ist das Licht der Welt, das Licht des Lebens.“ Wir brauchen in unserer Zeit Gott erst recht!“ Darüber sollten wir nachdenken.
„Gott, wir brauchen dein Licht gegen die Irrlichter von Geld, Besitz, Karriere und Egoismus, Aussichtlosigkeit; für unsere Familien, damit Eltern und Kinder nicht vergessen, dass es im grauen Alltag immer wieder nötig ist, durch gute Worte und Anerkennung für einander kleine Lichter zu entzünden, in Liebe und Eintracht zusammenhalten; für alle Gruppen und Vereine, die ganze Gemeinde und alle Christen zu einem Leben in Freiheit, Hoffnung, Wahrheit und tätiger Solidarität“ wurde in den Fürbitten gebetet.
Friede auf Erden sei die Botschaft von Weihnachten, erklärte Bürgermeister Markus Dollacker. Die sei nicht nur Verheißung, die uns alle anspreche, sondern die Pflicht, worum wir uns alle bemühen müssen. Er blickte zurück auf das Jahr 2014 in der Gemeinde. Er dankte allen, die sich in der Gemeinde Ensdorf engagieren mit einem herzlichen Vergelt’s Gott. „Ohne sie wäre unsere Gemeinde nicht vorstellbar und bedeutend ärmer“, betonte er. „Für mich wird’s jetzt dann Weihnachten“, habe er sich vorgenommen. „Sich nicht mehr auf die Probleme zu konzentrieren, sondern auf Weihnachten. Probieren Sie es aus, es klappt, wenn sie nur wollen!“ empfahl er und wünschte „allen eine gesegnete Weihnachtszeit und die Geborgenheit von Menschen, denen Sie vertrauen“. Für das neue Jahr, dass alle Vorhaben von Erfolg gekrönt sein mögen – und das bei bester Gesundheit.
Schnupfer-Club-Vorsitzender Arnold Hiltl bedankte sich bei allen Mitwirkenden und wünschte wie der Bürgermeister ein frohes Weihnachtfest und ein gutes und vor allem gesundes Jahr 2015.
Anschließend spielte die Bläserguppe unter Leitung von Georg Bayerl adventliche und weihnachtliche Weisen wie „Alle Jahre wieder“, „Es wird scho glei dumpa“, „Oh, Tannenbaum“, „Süßer die Glocken nie klingen“ und „Oh, du fröhliche“.
Derweil hatten draußen fleißige Mitarbeiter des Schnupfer-Clubs vor dem Eggenberghaus ein wärmendes Feuer angezündet, an denen sich die Gottesdienstbesucher äußerlich wärmen konnten. Zum „inneren Aufwärmen“ gab es heißen Glühwein und Stollen zur Stärkung, die auch im wohlig warm geheizten Eggenberghaus schmeckten, für den Abstieg aus den Höhen des Hirschwaldes. Anschließend begingen die Mitglieder des Schnupfer-Clubs im Gasthaus Dietz bei saueren Bratwürstln und Zithermusik den weltlichen Teil ihrer Weihnachtsfeier.