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Vereinskini im Schafkopfen ermittelt

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Königliche Hoheit“ darf sich nunmehr Thomas Cliff ein Jahr lang beim „untertänigen Feuerwehrvolk“ nennen. Diese Würde wurde ihm weder auf Grund von Geburt oder Abstammung verliehen, noch wurde er demokratisch gewählt. Den Titel errang er vielmehr mit 91 Punkten beim jährlichen Turnier im Schafkopfen der Ensdorfer Floriansjünger am „Allerweltskirchweih-Samstag“ – zum zweiten Mal im neuen Feuerwehrgerätehaus - auf ganz ehrliche Art und Weise im „edlen Wettstreite“.

Er hatte beim diesjährigen 21. Titelwettkampf am Kirchweihsamstag die Königswürde 2010 gegen 19 weitere „wackere Feuerwehr-Kämpen“ errungen. „Vizekini“ wurde mit 82 Punkten Arnold Hiltl, „Kanzler und Vizekanzler“ wurden Bernhard Metschl (wie schon im Vorjahr) mit 80 und Herbert Scharl mit 79 Punkten. Für alle Teilnehmer am Wettstreit gab es einen Preis sowie eine leckere Brotzeit. Vorjahreskönig Ehrenkommandant Karl Sperl konnte seinen Titel nicht verteidigen und landete mit 70 Punkten auf Rang nur auf 11.

Organisator und „Feuerwehrhäuptling“ Richard Reiser dankte den Preisspendern und gratulierte den Siegern. Trostpreis-Empfänger Hans Geck (46 Punkte), erhielt neben einem Kasten Bier und einem Plüschpinguin zum Augen auswischen einen neuen Satz Schafkopfkarten überreicht – zum Üben! Vielleicht klappt’s ja nächstes Jahr wieder besser.

Zur „Kini-Vereinsgeschichte“ ist nachzutragen: Frühere „Kini“ waren die bereits verstorbenen Josef Lobenhofer, Hans Frankerl und „Kloster-Schorsch“ Georg Wismeth, sowie Gustl Berschneider, Toni Krammer, Sepp Jäger, Ludwig Hauer sen., der Sperl Sepp,  Konrad Riedl, Hans Singer, Hubert Haller, Werner Scharl, Otto Falter und zuletzt Ehrenkommandant Karl Sperl. Ludwig Hauer jun., Hans Weigl und Reiner Weiß haben bereits zweimal die Königswürde errungen. Nun folgt ihnen Thomas Cliff.

Für seine „schwierige Regentschaft“ wurde „König Thomas I., der Cliff“ in einer Inthronisationsfeier im neuen Feuerwehrgerätehaus würdevoll und mit einer gnädigen Geste die Insignien seiner Macht überreicht: eine goldene Pappkrone mit rautenförmiger weißblauer Fütterung, Szepter (Trichter mit Ofenrohr) und „Vereinsapfel“ (Stoßkugel). Schwer muss nun „Thomas I, der Cliff“ nicht nur an seinen Insignien tragen, sondern auch ein schweres Amt ausüben. Schließlich hat ein „Kini“ trinkfest zu sein, muss nächstes Jahr wieder antreten, um seine „Königswürde“ zu verteidigen, eventuell seinen Nachfolger krönen, und als höchste Amtshandlung seiner „Regierungszeit“ das Johannisfeuer und das Feuer beim Erdäpfel- und Baumfallfest entzünden. Wie seine Vorgänger versprach er: „Ich werde das Amt nach bestem Wissen und Gewissen ausüben, das Feuerwehrvolk gnädig und fürsorglich regieren und auch die Feuer entzünden. “