Übergabe des Katholikentagskreuzes
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
In seiner Predigt erläuterte Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein am Beispiel des Gesprächs Jesu mit der Samariterin, wie Jesus Brücken baute, wo sich in der damaligen Situation tiefe Gräben aufgetan haben: Er überwand das Tabu, dass ein Mann in der
Öffentlichkeit eine fremde Frau ansprach. Er sprach die Samariterin an, obwohl Juden und Samariter sonst keine Gemeinschaft pflegten, und er nahm die Frau, die als Sünderin gebrandmarkt war, als geistliche, ja als theologische Gesprächspartnerin ernst. So gab er ihr Würde und Ansehen. und sie, die Ausgestoßene, wurde zur Zeugin für Jesus. Pater
Liebenstein forderte die Zuhörer auf, mutig Brücken zu schlagen zu Menschen, die von der Kirche enttäuscht sind, zu Jugendlichen, denen der Glaube nichts sagt, und zu Migranten, die bei uns eine neue Heimat suchen.
Bei der Übergabe zum Ende des Gottesdienstes wurden noch einmal deutlich, wie viele Gruppen sich in der vergangenen Woche um das Katholikentagskreuz versammelt haben und welche Kooperationen zustande kamen, so dass die Sprecherin des Rohrer
Katholischen Frauenbunds Pfarrer Pater Hermann Sturm zu einer so lebendigen Pfarrei gratulierte. Auch mit der Übergabe gelang ein Brückenschlag: Der Ensdorfer Frauenbund plant seinen nächsten Tagesausflug in das Kloster und die Pfarrei Rohr.