Sommerfest der Feuerwehrzwerge
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Von Anfang an wurden die „Feuerwehrzwerge“ von Bianca Hammer, Andrea Reiser, Christoph Staufer und Johanna Dollacker betreut. Anfangs fanden sich noch relativ wenige „Feuerwehrzwerge zu den monatlichen Gruppenstunden ein, doch bald stieg die Zahl und wechselt natürlich, „Jetzt zählen zum harten Kern 17 Feuerwehrzwerge. Leider sind wegen der Urlaubszeit heute nicht alle anwesend“, erzählt Bianca Hammer der MZ. „Unser Motto ist ‚Kinder von heute sind die Helfer von morgen’“, fährt sie fort. „Wir wollen keine Art einer Jugendfeuerwehr sein, sondern die Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren langsam an sie heranführen. Wir wollen den Kindern spielerisch die Aufgaben und Pflichten der Freiwilligen Feuerwehr aufzeigen. Deshalb schreiben wir Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung ganz groß, lernen ihnen spielerisch Fahrzeugkunde z. B. mit Memory-Karten, den Aufbau einer Feuerwehr, Absetzen eines Notrufs mittels des Brandschutzerziehungskoffers und wichtige Aspekte der Ersten Hilfe – alles spielerisch und kindgerecht natürlich.“
Bei diversen Gruppenstunden war die MZ dabei und berichtete darüber. Einmal war sogar das Regionalfernsehen OTV zu Gast. Themen der monatlichen Gruppenstunden waren z. B. Verbände und Schutzkleidung anlegen, einen fachgerechten Notruf absetzen, Experimente (Was brennt? Was nicht? Wie kann ich löschen?), Gerätekunde mit einem Gerätesuchspiel, Atemschutz (Kinder lernen, keine Angst vor den „vermummten Gestalten“ zu haben) und vieles mehr. Aber auch ein Besuch bei der Feuerwehr Amberg, verschiedene Bastelaktionen, Eis essen, Nikolausfeier mit den Eltern, Plätzchen backen, Weihnachtsfeier usw. standen auf dem Programm. Oft ging es lustig zu. So bei Verfangspiel, Gummistiefelweitwurf, Rollbrett-Feuerwehrspiel, Bewegungsgeschichten, Feuerwehr-Brettspiel oder bei „Wer hat Angst vorm Feuerwehrmann?“ Franziska findet: „Es ist ganz toll, Feuerwehrzwerg zu sein! Später will ich zur Jugendfeuerwehr und dann in der aktiven Wehr Dienst machen!“
„Feuerwehrzwerge-Betreuerin“ Bianca Hammer betont: „Die Feuerwehrzwerge uns Betreuer zeichnet aus, dass wir einen sehr großen Zusammenhalt haben. Die Kinder machen alles miteinander, Wir orientieren uns an den Interessen und Wünschen der Kinder und zwingen ihnen nichts auf. Bei uns heißt es ‚Learning by doing’. Die Kinder dürfen alles ausprobieren. Die Kinder kommen und gehen jedes Mal mit strahlenden Augen aus der Gruppenstunde!“
Beim Sommerfest der „Feuerwehrzwerge“ am Samstag begrüßte Ensdorfs Feuerwehrvorsitzender Richard Reiser diese und neben der Ensdorfer Wehr die mit Vorausrüstwagen und LF8 da war, die Gastfeuerwehren Rieden mit LF8 und LF 20/16, Wolfsbach mit ihrem Tragkraftspritzenfahrzeug TSF sowie die Freiwillige Feuerwehr Amberg, die mit ihrer Drehleiter DLK 18/12 gekommen. Die Bezeichnung bedeutet, dass mit ihr bei zwölf Meter Abstand zum Objekt noch 18 Meter hoch ausgefahren werden kann. Die Leiterlänge beträgt 24 Meter. „Sie wird hauptsächlich im Einsatz in der Innenstadt verwendet, weil sie wendiger als die ganz große“, wurden die Ensdorfer Feuerwehrzwerge informiert. Die Drehleiter war auch das Highlight ihres Sommerfestes, durften sie doch mit ihr gesichert im Rettungskorb „ganz hoch fahren und über Ensdorf schauen“. Die dreijährige Lucia, die fünfjährige Samina und die siebenjährige Fenia z. B. waren voll begeistert von ihrem Ausflug auf der Drehleiter und ihrer „Höhenfahrt“: „Das war ganz toll!“, so Fenia. „Echt cool!“ Der Andrang zur hohen Fahrt war sehr groß. Alle Kids und auch die Eltern fanden es als „einmaliges Erlebnis“!
Interessiert waren die Feuerwehrzwerge auch an den Ausrüstungen der anderen Feuerwehrfahrzeuge. Vor einem Atemschutzträger der FF Rieden zeigten sie keine angst mehr, auch nicht an einem in silbernem Schutzanzug gehüllten Feuerwehrmann. Interessiert begutachtet wurden auch Spreizer und Rettungsschere der Ensdorfer Wehr, die Tragkraftspritze der Wolfsbach, Schläuche, Stromaggregate, Pilone und Warnleuchten, ausgefahrene Beleuchtungsmasten und Schaumlöscher sowie andere Ausrüstungsgeräte der Freiwilligen Feuerwehren. Besonderen Spaß machten den Kindern auch. Einmal in einem Feuerwehrauto zu sitzen – besonders hinter dem Steuer eines solchen Einsatzfahrzeuges.
Als es dann aber hieß: „Essen fertig! Essenfassen!“, ließ das Interesse der Kinder an der Feuerwehr doch sichtlich nach. Schließlich hatten Ensdorfer Feuerwehrmänner saftige Steak und leckere Bratwürste gegrillt, die Eltern der Feuerwehrzwerge knackige Salate mitgebracht. Limo und Cola kühlten schließlich die heißen und tollen Erlebnisse beim Sommerfest der Ensdorfer „Feuerwehrzwerge“. Manche „Zaungäste“, die noch nicht bei den Feuerwehrzwergen sind, erklärten spontan: „Da will ich auch mitmachen“ Das nächste Mal bin ich dabei!
- „Feuerwergzwerg“ kann man von 6 bis 12 Jahren sein. In Ensdorf sind es im „harten Kern“ zur Zeit 17. Tendenz steigend.
- Mit zwölf Jahren kann man zur Jugendfeuerwehr gehen und ab 16 Jahren schon bis zum Gefahrenbereich eingesetzt werden. Die Ensdorfer Jugendfeuerwehr zählt jetzt 20 Mitglieder.
- Ab 18 Jahren ist man „aktiv“ als Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann bei nollem Einsatz. In Ensdorf sind die momentan 36.
- Die Freiwillige Feuerwehr Ensdorf besteht seit 144 Jahren. Der Feuerwehrverein Ensdorf zählt derzeit 138 Mitglieder.