Senioren-Shuttle für das Untere Vilstal
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Ausführlich ging Werkhofleiter Reinhard Lautenschlager auf die Entwicklung des Senioren-Shuttle im Unteren Vilstal ein. „Schwerpunkt von „Fit-Projekten“ (fit heißt hier fördern-initiativ werden- teilhaben) der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern und der Diakonie war und ist es, Barrieren zu beseitigen und Mobilität im ländlichen Raum zu fördern. Mit einer Eingangsbefragung in der Gemeinde Ensdorf seien die Bedürfnisse älterer Mitbürger eruiert worden. Hier wurden Einkaufsmöglichkeit mit Hilfen, Arztbesuch, Besuch des Ehepartners im Altenheim und auch Cafébesuche genannt. Wichtiger Punkt war der persönliche Bezug zu den Personen und eine direkte Kontaktmöglichkeit für die Organisation der Fahrten. Am Anfang wurden die Fahrten im Rahmen des Projekts durchgeführt und auch finanziert, später beteiligten sich die Gemeinden Ensdorf, Ebermannsdorf und Kümmersbruck. Die Anzahl der zu befördernden Personen nahm ständig zugenommen. So entstand die Idee die Idee, durch Schaffung eines zusätzlichen Arbeitsplatzes für einen Behinderten das Angebot zu stabilisieren und auszubauen“, erläuterte Werkhofleiter Lautenschlager.
Verbunden war damit die Überlegung, einen größeren Transportbus anzuschaffen und dadurch die Fahrten besser zu koordinieren. Mit Hilfe des Zentrum Bayern Familie und Soziales-Inklusionsamt (ZBFS) wurde dies auch umgesetzt. Der Fahrer Philipp Axnix, führte Lautenschlager weiter aus, ist seit Dezember 2017 über eine ESF-Beschäftigungsmaßnahme, über das Jobcenter Amberg/Amberg-Sulzbach vermittelt, beim Werkhof tätig. Zwei weitere Mitarbeiter hätten inzwischen den Personenbeförderungsschein erhalten und könnten mit kleineren Bussen eingesetzt werden.
Mit dem Senioren-Shuttle werden zwei Felder gleichzeitig angesprochen, fügte Wolfgang Eberl vom ZBFS-Inklusionsamt der Region Oberpfalz an. Einerseits die Frage der Mobilität von Menschen mit Einschränkungen, andererseits die Schaffung eines Arbeitsplatzes für Menschen mit Behinderung, indem sie den Fahrdienst mit Kleinbussen übernehmen. Gerne habe das ZBFS-Inklusionsamt der Region Oberpfalz die Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes im Inklusionsbetrieb Werkhof Amberg-Sulzbach unterstützt. „Mit Bescheid vom 1. Februar 2018 haben wir einen Zuschuss von 34300 Euro aus dem Bundesprogramm ,AlleImBetrieb‘ genehmigt“, so Wolfgang Eberl und gratulierte Philipp Axnix zu seinem Arbeitsplatz. Die anwesenden Fahrgäste des Senioren-Shuttles besichtigten wie Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker und seine Amtskollegen Roland Strehl (Kümmersbruck) und Josef Gilch (Ebermannsdorf), aber auch die Ensdorfer Seniorenbeauftragte Annemarie Dollacker und Barbara Hernes vom Seniorenmosaik das neue Fahrzeug.
Philipp Axnix ist in Vollzeit beim Werkhof Amberg-Sulzbach beschäftigt. Jeden Freitag chauffiert er Senioren aus dem Gebiet Ensdorf und Ebermannsdorf zum Arzt, zu Ämtern, zum Einkaufen oder auch mal zum Cafe – wohin sie halt wollen; donnerstags Senioren aus dem Raum Kümmersbruck. Neben diesen Senioren-Shuttle-Fahrten transportiert er auch Flüchtlinge zur Arbeit oder Deutschkurs, deutsche Hartz-IV-Empfänger (AGH) zu ihren Einsatzplätzen.