Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Schüler erhielten Entlasszeugnisse

| Hans Babl | Schule, Mittelbayerische Zeitung

24 Schüler der 9. Klasse der Mittelschule Ensdorf erhielten in einer Feierstunde ihre Entlasszeugnisse. „87 Prozent aller Teilnehmer bestanden den Qualifizierenden Abschluss“, verkündete Rektorin Helga Gradl in der Aula.

Der Entlassfeier war ein von Pfarrer Pater Hermann Sturm zelebrierter Gottesdienst in der Hauskapelle des Klosters vorangegangen. Schüler und Eltern sowie die Ehrengäste Bürgermeister Peter Braun (Schmidmühlen), Markus Dollacker (Ensdorf) und Erwin Geitner (Rieden) sowie Elterbeiratsvorsitzende Astrid Eichenseer füllten die Aula als die Schulkapelle unter Leitung von Fachlehrerin Agnes Kramer „Wenn wir erklimmen“ anstimmte und Rektorin Helga Gradl alle begrüßte.

„Wenn ich so in die Gesichter einiger schaue, sehe ich Erleichterung, ein bisschen Freude, aber auch Spannung und Vorfreude auf das, was da alles kommt“, meinte Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker in seinem Grußwort. „Erleichterung sehe ich aber auch bei den Eltern. Ja sogar bei einigen Lehrern. Aber in jedem Fall, zuerst einmal die Schule ist endlich vorbei.“  Wer das so glaube, sei schief gewickelt. „Die Prüfungen gehen weiter, jetzt aber nicht mehr in der Sicherheit, eine Wiederholung machen zu können, wenn es nicht geklappt hat. Auch die Hausaufgaben gehen weiter. Die Überprüfung macht jetzt nicht mehr die Lehrerin oder der Lehrer, sondern das Leben. Und da wird kein Auge zugedrückt. Es kann sehr schwer werden. Ab jetzt werdet ihr mehr Eigenverantwortung übernehmen müssen. Und das heißt, ihr werdet seltener ein Lob bekommen, dafür viel heftiger den Tadel und die Kritik, wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte.“ Bürgermeister Dollacker ist sich sicher; „In ein paar Jahren werdet ihr zurückblicken und feststellen wie toll es war an der Schule. Auch wenn ihr dies jetzt noch nicht glauben könnt.“ Abschließend wünschte er allen „viel Glück und Erfolg für eure Zukunft und dass ihr euch erinnert an eine schöne Schulzeit in Ensdorf“.

„Ihr habt die letzten Wochen und Monate mal harmonisch mal wenige harmonisch zusammen überlebt“, sagte Elternbeiratsvorsitzende Astrid Eichenseer. „Wieder ein neuer Lebensabschnitt geht zu Ende und ein neuer beginnt. Für diesen wünscht euch der Elternbeirat alles erdenklich Gute. Der Weg ust das Ziel!“ Nach dem Musikstück „Schneewalzer“ blickten Paula Rubenbauer und Lara Schwarzenberger  mit vielen Bildern in einem Schnelldurchlauf auf die letzten fünf Jahre an der Mittelschule Ensdorf zurück. Dabei hatten sie die Lacher auf ihrer Seite, kamen doch viele lustige Erinnerungen auf, welche die Schulzeit so unvergesslich machten. Blumen und Präsente gab es für Lehrkräfte, vor allem für Klassenlehrerin Isabella Schrimpf und Rektorin Helga Gradl. Einige Buben erkürten Hausmeister Stefan Reinwald zu ihrem „Chef“ und schenkten ihm einen neuen Werkzeugkoffer. Nach „Wir lagen vor Madagskar…“ verabschiedete die Schulleiterin die Neuntklässler.

„Ihr seid heute Glückpilze! Ja, Glückspilze, denn alle von euch dürfen das Zeugnis über den erfolgreichen Abschluss der Mittelschule in Empfang nehmen. Dazu möchte ich euch herzlich gratulieren und beglückwünschen,“ begann Rektorin Helga Gradl ihre Abschiedsrede. Pilze gehen Verbindungen mit anderen Pflanzen wie Bäumen ein. Sie helfen im Wald aus abgestorbenen Pflanzen, Laub und Nadeln guten Boden zu machen. Sie sind somit ein wichtiger Bestandteil unserer Umwelt. „Wir an der Schule haben auch ein Netzwerk in und um die Schule herum: Gemeinsame Projekte mit der heimischen Wirtschaft, Kolping, Wirtschaftsjunioren, aber auch mit verschiedenen Vereinen wie dem Obst- und Gartenbauverein, dem Wanderverein, dem Kloster, dem ZEN, dem Naturpark Hirschwald usw. Gleichzeitig unterhalten wir gute Beziehungen zu den Grundschulen Rieden und Schmidmühlen“, betonte sie. „Als Fünftklässler seid ihr damals genau von dort zu uns an die Schule gekommen, habt bald untereinander die ersten Fäden der Kameradschaft und des Lernens gesponnen. Fortan habt ihr euch immer mehr verzweigt und wurdet so eine neue Klassengemeinschaft und wertvoller Teil unserer Schulfamilie Ihr seid mit der Mittelschule Ensdorf eine Symbiose eingegangen. Von den Lehrern und Mitschülern habt ihr Nährstoffe in Form von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erhalten. Ihr selbst habt durch euer Lern- und Sozialverhalten andere geprägt und unterstützt. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Die Mittelschule Ensdorf wurde zu einem festen Bestandteil eueres Lebens.“

Rektorin Gradl verglich die Schülerinnen und Schüler mit Pilzen unterschiedlicher Fruchtkörper. Es habe gute Speisepilze gegeben, hin und wieder aber auch ungefragte Pilze, die eher stehengelassen werden. Wichtig sei aber immer eine gute Mischung aller Pilze – und diese sei bei der Klasse gegeben gewesen. „Gute Pilze sind wertvoll. So gab es viele unter euch, die mehrere Lehrstellenangebote erhalten hatten. Ein paar hingegen kamen nicht so richtig aus dem Boden heraus, blieben hinter ihren Möglichkeiten zurück und wurden dabei ‚von der Welt da draußen’ bislang eher übersehen. Doch ich bin zuversichtlich, ja sogar sicher, dass jetzt in dem neu beginnenden Lebensabschnitt eure Wachstumsphase erst richtig einsetzen wird, denn ihr wechselt jetzt euren Standort und könnt gleichsam auf neuem Boden neue Verbindungen knüpfen, die euch helfen werden, kräftig zu wachsen.“

„Es ist uns immer wichtig gewesen, dass ihr euch frei entfalten könnt“, betonte die Schulleiterin. „Wir gaben euch stets die Nährstoffe, die für ein gesundes Wachstum nötig waren. Aufnehmen, verarbeiten und verinnerlichen musstet ihr sie selber. Für die Richtung, die ihr in euerer Entwicklung eingeschlagen habt, und die Früchte, die ihr daraus hervorbringt, seid ihr selber verantwortlich. Ihr bestimmt mit eurem Handeln zukünftig ganz allein, welche Qualität ihr mit eurer künftigen Tätigkeit hervorbringt“, mahnte sie. „Ihr seid eine neue Generation, die jetzt den schützenden Raum der Mittelschule Ensdorf verlässt. Eure Wurzeln sind stark genug und ihr seid in der Lage, ein eigenständiges Leben zu starten. Es ist an euch, das Netzwerk eures Lebens weiter zu entfalten und zu stärken. Ich wünsche mir, dass immer ein paar Fäden der Verbundenheit zu euerer Mittelschule Ensdorf bestehen bleiben mögen. Manche von euch werden vielleicht gleichsam über sich hinauswachsen und prächtige Pilze wachsen lassen. Andere werden wohl eher im Verborgenen gedeihen und nach außen eher weniger sichtbar werden. Doch wie klein die sichtbaren Fruchtkörper nach außen auch scheinen mögen, in Wahrheit seid ihr alle wichtig. Und jeder einzelne von euch wird seinen Beitrag zum Gedeihen der Gesellschaft erbringen. Davon bin ich überzeugt.“

Nach der Überreichung der Zeugnisse durch Klassenlehrerin Isabella Schrimpf und den Glückwünschen von Rektorin Gradl und der drei Bürgermeister spielte zum Schluss die Schulband unter Leitung von Fachlehrerin Agnes Kramer „Hulapalu“.