Rorate und Waldweihnacht der Schnupfer
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Stimmungsvoll gestalteten die Ensdorfer Stbenmusi, der Ensdorfer Dreigesang und die Bläsergruppe der Ensdorfer Volksmusik unter Leitung von Georg Bayerl den von Pfarrer Pater Hermann Sturm zelebrierten Gottesdienst.
„Macht hoch die Tür…“ intonierte die Bläsergruppe und Pfarrer Sturm fragte, inwieweit man sich in den letzten Wochen sich zurückgenommen habe, in sich selbst Einkehren und sich besinnen konnte auf die Geburt Christi. „Das Licht, das die Dunkelheit besiegt, hell macht, Wärme und Geborgenheit ausstrahlt, stellte er in den Mittelpunkt seiner Ansprache. „Dunkelheit und Nacht macht Angst“ erklärte er. „Licht macht hell, strahlt Wärme und Geborgenheit aus, besiegt die Dunkelheit – auch in unseren Herzen. Christus sagt: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, geht nicht im Dunkel. Er ist das Licht der Welt.“ Das Licht in die Welt zu trauen sei Aufgabe eines jeden Christen. Und durch unser Licht, die Welt zu verändern. „Dunkel ist in mir, wenn ich traurig bin, aber auch, wenn ich Angst habe. Dunkel ist es überall, wo es Hass und Streit gibt, wo Krieg und Terror herrschen. Wie viel heller würde es auf der Welt, wenn jeder von uns an seinem Platz Licht ausstrahlen würde!“
Gott, wir brauchen dein Licht für unsere Familien, damit wir in Liebe und Eintracht zusammenhalten: für unsere Augen, damit wir sehen, wo wir dem anderen helfen können; für unser Herz, damit wir gut sein können; für unser ganzes Leben, damit wir den Weg zu Dir nicht verlieren; für unseren Glauben, damit wir ihn überzeugend und froh an unsere Kinder weitergeben und vorleben“ wurde in den Fürbitten gebetet.
Friede auf Erden sei die Botschaft von Weihnachten, erklärte Bürgermeister Markus Dollacker. Die sei nicht nur Verheißung, die uns alle anspreche, sondern die Pflicht, worum wir uns alle bemühen müssen. „Dem Frieden und der Mitmenschlichkeit wäre auch sehr gedient, wenn wir mit unserer Sprache sorgfältiger und menschlicher umgingen“, betonte er. Man solle nicht leichtfertig andere kurzerhand als Lügner, Betrüger usw. bezeichnen, nur weil wir Lust am Verletzen oder zumindest Übertreiben verspüren. Sei es in der Politik. Im Familienleben, am Stammtisch, in Vereinsversammlungen. „Dem Frieden unter uns ist das nicht dienlich! Ich wünsche zum Ersten uns allen den Mut, trotz allem vertrauensvoll in die Zukunft zu gehen, unsere Vorfahren hatten ihn auch. Zum zweiten: „Es gibt in unserem Land, unserer Gemeinde vieles, was Halt verspricht, Dabei denke ich vor allem an die vielen Zeichen der Mitmenschlichkeit, ohne die es in unserem Land viel kälter wäre. Mitmenschlichkeit fängt im Kleinen an, mit einem Lächeln oder einer ausgestreckten Hand, ja schon mit dem Unterlassen einer der üblich gewordenen Rücksichtslosigkeiten am Arbeitsplatz, beim Einkaufen oder im Straßenverkehr.“ Zu Weihnachten wünschte Dollacker deshalb allen eine „tragende Gemeinschaft, eine Familie und Freunde, die und Heimat und Zuhause bedeuten, in der wir Gelassenheit und Zufriedenheit finden können, sowie einen mutigen Start ins neue Jahr 2014. damit wir Solidarität und Frieden erleben“. Er dankte allen, die sich engagieren – egal in welcher Funktion oder Gemeinschaft, zu Zusammenhalt. Verständigung, Miteinanderauskommen. „Dazu muss man etwas tun. Unsere Gemeinde lebt von denen, die sehen, wo sie gebraucht werden, die nicht dreimal überlegen, ob sie sich einsetzen und Verantwortung übernehmen, sich um Kinder kümmern, Schwache und Kranke besuchen, sich zusammentun, um neue Ideen zu entwickeln, sich für Ämter zur Verfügung stellen, sich in Vereinen engagieren, bei der Feuerwehr, im Chor oder in einer Bürgerinitiative. Alle anderen wissen: Auf die ist immer Verlass!
Schnupfer-Club-Vorsitzender Arnold Hiltl bedankte sich bei allen Mitwirkenden und wünschte wie der Bürgermeister ein frohes Weihnachtfest und ein gutes und vor allem gesundes Jahr 2014.
Anschließend spielte die Bläserguppe unter Leitung von Georg Bayerl adventliche und weihnachtliche Weisen wie „Alle Jahre wieder“, „Oh, Tannenbaum“, „Süßer die Glocken nie klingen“ und „Oh, du fröhliche“.
Derweil hatten draußen fleißige Mitarbeiter des Schnupfer-Clubs vor dem Eggenberghaus Schwedenöfen angezündet, an denen sich die Gottesdienstbesucher äußerlich wärmen konnten. Zum „inneren Aufwärmen“ gab es heißen Glühwein und Stollen zur Stärkung, die auch im wohlig warm geheizten Eggenberghaus schmeckten, für den Abstieg aus den Höhen des Hirschwaldes. Anschließend begingen die Mitglieder des Schnupfer-Clubs im Gasthaus Dietz bei saueren Bratwürstln und Zithermusik den weltlichen Teil ihrer Weihnachtsfeier.