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Rettungskette Forst

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Im Wald ist das Gelände in der Regel unübersichtlich, uneben, schwer begehbar und kaum befahrbar. „Die Bergung verunglückter Personen ist deshalb meist sehr schwierig. Unfälle bei der Waldarbeit, beim Freizeitsport oder Waldspaziergang sind oft schwer und erfordern schnellstmögliche notärztliche Versorgung. Ein rasches und sicheres Heranführen der Rettungskräfte an den Ort ist dazu unabdingbar“, erklärt Beratungsförster Anton Preischl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Amberg.

Mit der Rettungskette Forst wurde jetzt das Vorgehen zur Rettung im Wald Verunglückter für die drei Waldbesitzerarten Staatswald, Kommunalwald und Privatwald vereinheitlicht. Zentrale Einrichtungen dafür sind die Integrierte Leitstelle (ILS), der Rettungsdienst (RD) und die Rettungstreffpunkte (RTP). Die Rettungstreffpunkte  wurden von den Revierförstern nach einheitlichen Kriterien in gleichmäßiger Verteilung nahe an Waldflächen festgelegt und der Standort sowie Anfahrtsweg in einem zugehörigen Datenblatt mit Kartenausschnitt beschrieben. Diese Daten sind im Einsatzleitsystem der Integrierten Leitstelle hinterlegt. Konzipiert und umgesetzt wurde die Rettungskette Forst von den Bayerischen Staatsforsten.

267 Rettungstreffpunkte gibt es in der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach. Sie sind durch ein grünes Schild mit einheitlicher Nummerierung und Aufmachung gekennzeichnet. Die Nummerierung setzt sich zusammen aus dem jeweiligen Buchstaben der Autokennzeichen für Stadt und Landkreis und einer fortlaufenden vierstelligen Ziffernfolge. Dabei beginnt die Ziffernfolge der von den Privatwaldförstern angelegten Rettungspunkte im mit 2… und der von Staatswaldförstern abgelegten immer mit 1…

Im Gemeindebereich Ensdorf gibt es insgesamt neun Rettungstreffpunkte, die alle durch Schilder gekennzeichnet sind. Vier davon befinden sich auf Staatsforstgebiet. Sie bestehen schon länger. Neu sind nun fünf bei Gemeinde- bzw. Privatwaldflächen:

RTP Nr. AS-2048 (Wegkreuzung von Thanheim kommend in Dornberg/Schotterweg nach Siegenthann).

RTP Nr. AS-2051 (Gemeindeverbindungsstraße Thanheim-Langenwies, Abzweigung Rannahof).

RTP Nr. AS-2071 (Abzweigung Palkering von der Gemeindeverbindungssstraße Rieden-Hirschwald am Ende der Streuobstwiese bzw. Russenhütte).

RTP Nr. AS-2095 (Ortsmitte von Hofstetten vor der Kirche).

RTP Nr. AS-2123 (Einmündung Forststraße in Kreisstraße (Waldabteilung Forstwiese) zwischen Götzenöd und Thannlohe).

Finanziert wurden die Schilder von der Forstverwaltung und wurden von der Gemeinde aufgestellt.

„Die Rettungskette Forst kann natürlich nur genutzt werden, wenn der Waldbesitzer, Waldarbeiter oder jeder andere Waldbesucher den nächstgelegenen Rettungstreffpunkt zu seinem Aufenthaltsort im Wald kennt“, betont Anton Preischl. Deshalb sind alle Rettungstreffpunkte auch im Internet unter http://www.baysf.de/de/walderkundungen/rettungspunkte.html veröffentlicht. In Kürze sind sie auch mit einer Smartphone-App „Hilfe im Wald“ abrufbar. „Vor einem Waldbesuch sollte man sich immer erst über deren Lage und Identifikationsnummer informieren. Und im Wald sollte man   vor Arbeitsbeginn die Netzverbindung des Mobiltelefons prüfen.“

Im Notfall ergibt sich folgender Rettungsablauf: Die Meldung über den Verletzten erfolgt an die Integrierte Leitstelle (ILS) mit der Rufnummer 112. Es sind Angaben über Verletzungen, Unfallort (Entfernung zum nächsten Weg, Geländeverhältnisse usw.) und den nächsten Rettungstreffpunkt mit Nummer zu melden. Dann sollte sich eine Person möglichst zum Rettungstreffpunkt begeben, um die Rettungskräfte schnellstmöglich zum Unfallort zu lotsen.

Rettungskette Forst

Was? Einrichtung von Treffpunkten mit Rettungskräften zur Hinführung zum Verletzten.

Warum? Bekannter Treffpunkt statt schwieriger Ortsbeschreibung.

Für wen? (Wald-) Arbeits- oder Freizeitunfälle.

Wo? Flächendeckend, circa drei bis fünf Punkte je 1000 Hektar, Beschilderung vor Ort.

Wie? Medien, Internet, Apps, Wanderkarten.

Internet www.rettungskette-forst.bayern.de.