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Professoren aus Norwegen besichtigten Stephansturm

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Der Stephansturm als einer der ältesten erhaltenen Kirchtürme Bayerns zieht immer wieder interessierte Besucher aus nah und fern an. Diesmal war es besonders fachkundiges Publikum da.

Ortsheimatpflegerin Isabel Lautenschlager und der ehemalige langjährige Ortsheimatpfleger Josef Bartmann konnten die Tür des Turms aufsperren: Archäologe Dr. Mathis Hensch, der vor der Sanierung des Turms vor einigen Jahren aufschlussreiche Grabungen im Umfeld des Turms durchgeführt hat, hatte eine Gruppe von Kollegen aus Norwegen mitgebracht.

Dabei handelte es sich um 15 Archäologie-Professoren und -Privatdozenten von mehreren norwegischen Universitätsmuseen (u. a Oslo, Stavanger, Tromsø, Trondheim). Diese Damen und Herren sind in einer Forschungsgemeinschaft zur Erforschung der skandinavischen Eisenzeit, der Wikingerzeit und des frühen Mittelalters zusammengeschlossen. Dr. Hensch hatte für sie eine Exkursion zu keltischen, römischen und mittelalterlichen Zielen in Niederbayern und der Oberpfalz, sowie in der Stadt Regensburg organisiert und geleitet.

Vom regnerischen Wetter ließ sich die Gruppe nicht abhalten und zeigte sich vom Turm und Dr. Henschs fachkundigen Ausführungen sehr angetan und begeistert. Er schilderte dabei die besondere Bauweise des Turms und die Ergebnisse seiner Grabungen, die gezeigt hatten, dass es neben dem Turm über die Jahrhunderte drei Kirchenbauten gegeben hatte und der Turm von Anfang an als freistehender „Campanile“ konzipiert war. Besonders hob Hensch die Rolle Josef Bartmanns hervor, den er als „Retter des Stephansturms“ bezeichnete. Bartmann hatte zusammen mit örtlichen Unterstützern jahrelang auf die historische Bedeutung des Stephansturms und die Notwendigkeit einer Erhaltung und Sanierung hingewiesen. Mit verschiedenen Spendenaktionen war schließlich genug Geld  gesammelt worden, um in den Turm eine Holztreppe einzubauen, die die Initialzündung für die Untersuchung und schließlich Sanierung des Turms darstellte.

Die Teilnehmer waren beeindruckt von diesem Kleinod in der Gemeinde Ensdorf und wünschten ihm noch viele interessierte Besucher.  Nach einem langen aber interessanten Tag in Kelheim, Regensburg, Penk und Ensdorf stellte sich die Gruppe zum Abschluss noch zu einem Gruppenfoto auf.