Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Pfarrfamiliennachmittag 2016

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Beim bunten Pfarrfamiliennachmittag füllten trotz herrlichsten Frühlingswetters viele Besucher den Theatersaal des Klosters bis zum letzten Platz. Pfarrgemeinderatssprecherin Agnes Graf und Pfarrgemeinderat Richard List führten durch das Programm des kurzweiligen Nachmittags.

Die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller eröffnete schmissig mit dem Marsch „Musikantengruß“, dem „Dorffestwalzer“ und der „Franziska-Polka“ den bunten Reigen. Dann begrüßte Pfarrer Pater Hermann Sturm die vielen Gäste und freute sich über den vollen Theatersaal und auf das bunte Programm. „Nicht nur das Beten hält die Pfarrei zusammen, sondern auch das Freuen und Lachen“, meinte Pfarrgemeinderatssprecherin Agnes Graf. Richard List begrüßte besonders Bürgermeister Markus Dollacker mit Gemeinderäten und Kaplan Pater Josef Wenzl vom Kloster der Salesianer.

Die Ensdorfer Ministranten hatten sich Gedanken gemacht, wie die Kirche mehr gefüllt werden könnte. Ihr humorvoller Sketch trug den Titel „Unsere Kirche soll voller werden“. Dazu gab es eine Preisverleihung für die verschiedenen Kampagnen: Verkauf von Messwein in der Kirche zum Beispiel, die Öffnung für kulturelle Veranstaltungen und als Museum mit Eintritt oder durch die Umbenennung in „Messe Center“.

Die drei „Übler Boum“ Moritz, Marco und Luis spielten zwischenzeitlich und in der Pause immer wieder zur Unterhaltung mit Gitarre, Cajon, Akkordeon und Gesang. U.a. erklangen „Auf der Autobahn“, „Steyrer Man“ und „Jodler Automat“. 

Als Mitglied der Kirchenverwaltung gab Martin Sollfrank einen kurzen Überblick über die Renovierung der Pfarrkirche St. Jakobus. „Derzeit wird an der Raumschale – also den Wänden und der Decke – sowohl in der Kirche als auch in Sakristei und Vorsakristei gearbeitet. In Kürze werden zusätzlich Restauratoren verschiedener Firmen gleichzeitig an Gemälden und Skulpturen zu arbeiten beginnen. Die Elektriker sind weiterhin dabei, Kabel und Schalkästen zu installieren“ berichtete er. Alle Arbeiten werden durch das Landesamt für Denkmalpflege, die Diözese Regensburg und die Kirchenverwaltung Ensdorf begleitet. Derzeit sind rund 1,2 Millionen Euro, etwa ein Drittel der Gesamtkosten, eingesetzt worden. „Damit liegen wir weiterhin innerhalb des Kostenrahmens und mit den Arbeiten innerhalb des Zeitrahmens. An Eigenleistung haben die Männer um Anton Hofmann bisher 650 Arbeitsstunden eingebracht. Diese Zahl wird sich noch deutlich erhöhen.“ Einen besonderen Dank sprach Sollfrank allen Spenderinnen und Spendern aus, die bereits 85000 Euro für dieses Projekt gegeben haben. Dies zeige auch die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Vereine mit der Asamkirche. Selbstverständlich können weiterhin Patenschaften für die Renovierung von Gemälden und Figuren übernommen werden. Hierzu liegt im Pfarrbüro ein Foto-Ordner zur Einsichtnahme aus. Jede Spende ist herzlichst willkommen und selbstverständlich werden Spendenquittungen für das Finanzamt ausgestellt. Für Mai oder Juni 2017 ist ein vereinsübergreifendes Fest im Pfarrhof geplant, dessen Erlös ebenfalls der Renovierung der Pfarrkirche zu Gute kommt.

In der Pause gab es vom Pfarrgemeinderat verschiedene herzhafte Brote zur Stärkung und kühle Getränke zum Durstlöschen. Auch dieser Erlös wird für die Kirchenenovierung verwendet.  

Der Kirchenchor Ensdorf unter Leitung von Gerd Tschaffon stimmte mit „Himmel, Erde, Luft und Meer“ und dem gemeinsam gesungenen Lied „Wahre Freundschaft soll nicht wanken“ auf die zweite Halbzeit des Pfarrfamiliennachmittags ein.

Die Wolfsbacher Ministranten  hatten die Lacher auf ihrer Seite mit ihrem „Witzemarathon“. HipHop der Spitzenklasse bot Kathja Michl mit ihrer DJK-Gruppe. Der neunjährige Michael Drexler aus Thanheim hat seit zwei Jahren bei Georg Bayerl Musikunterricht. Er spielte fantastisch auf seiner Steyrischen und heimste viel Applaus ein.

Marianne Beer und Hans Frind vom Pfarrgemeinderat warteten mit dem Sketch „Putzorgie im Pfarrhof“ auf und brachten so manches aus Pfarrei und Gemeinde aufs Tablett: die Foto-Spendenliste für die Kirchenrenovierung; die Kinderkrippe, die vorerst nur auf dem Papier besteht, oder den EDEKA-Verbrauchermarkt; dass Gottesdienste nicht mehr in der Eggenbergkirche stattfinden müssen, dafür manchmal im Theatersaal; die Jubiläen von DJK-Spezial (10 Jahre), Seniorengymnastik (15 Jahre), silbernes Priesterjubiläum  von Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein, 50 Jahre Frauenbund und den 70. Geburtstag von Organist und Kirchenchorleiter Gerhard Tschaffon. Sie bedauerten, dass es kein Kirchgängerfrühstück mehr gibt, auch keine Ensdorfer Hexen mehr, den Tod von Altbischof Manfred Müller. Begrüßt wurde, dass Katharina List beim ZEN Klimaschutzkoordinatorin des Landkreises ist, und es mit „Next Generation“ eine Band für Jugendgottesdienste gibt.

Pfarrer Pater Hermann Sturm betonte, dass er eine lebendige Gemeinde wolle. Kirche sei Sache gemeinsamen Handelns. Zur Kirche gehörten alle, die bereit sind mitzuarbeiten. „Kirche ist immer offen nach innen und außen.“ Deshalb bedauere er, dass der internationale Kontakt zu Flüchtlingen in Ensdorf zunächst gescheitert ist. Weiter macht er sich Sorge um die Weitergabe des Glaubens, was man am immer geringer werdenden Gottesdienstbesuch erkenne. Weitergeben könne man aber nur, was man selbst habe. „Wie geht es in unserer Gemeinde in Zukunft weiter?“ fragte Pfarrer Sturm. „Wir renovieren unsere Kirche für viel Geld. Für uns oder für die fremden Besucher und Bewunderer? Womit füllen wir die Bänke? Oder kommt eine Zeit des Sinneswandels, einer religiösen Neuorientierung? Gott sei Dank gebe es auch gute ermunternde Seiten: Treue Gottesdienstbesucher, engagierte Leute und viele junge Familien, die fest im Glauben verwurzelt seien. Er dankte allen, die Kirche gestalten und bei den vielen Angeboten der Pfarrei mitmachen mit einem herzlichen Vergelt’s Gott.

Das gemeinsam gesungene Lied „Kein schöner Land“ beendete den gelungenen bunten und auch informativen Nachmittag der Pfarrfamilie.

Geehrt wurden langjährige ehrenamtliche Mitarbeiter der Pfarr- und Gemeindebücherei Ensdorf. Hans Babl, der seit 27 Jahren die Bücherei leitet, Margot Babl und Vroni Metschl die seit über 20 Jahren dem Büchereiteam angehören sowie Maria Leikam, die seit 17 Jahren dabei ist, wurden mit dem Ehrenzeichen des Sankt Michaelbundes in Silber ausgezeichnet. Sie bekamen von der Pfarrei ebenso Geschenke wie Waltraud Bartmann, die seit zehn Jahren und Gabi Hönig, die seit zwei Jahren in der Bücherei tätig sind.