Pater Dr. Johannes Ortynskyj beigesetzt
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Geboren am 20. Januar1920 in Rohorce in der Westukraine, brach er mit 17 Jahren, kaum dass er das Abitur bestanden hatte, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vom damaligen Lemberg nach Italien auf, um Salesianer zu werden. Dor absolvierte er sein pädagogisches Praktikum und theologische Ausbildung, war in Rom u. a. Katakombenführer. Am 15. April 1946 wurde er zum Priester geweiht. Anschleißend unterrichtete er mehrere Jahre am Ukrainischen Seminar in Rom und erwarb 1972 die Doktorwürde.
Dann kam er nach Deutschland, wo er von 1972bis 1982 Seelsorger für seine Landsleute in Oberbayern war. In München gründete er eine ukrainiscch-katholische Pfarrei. 21 Jahre noch war er in der Erzdiözese Freiburg für ukrainische Mitbürger und in der Seelsorge tätig.. Zu seiner dortigen Verabschiedung würdigte der spätere Bischof Dr. Dr. Robert Zollitsch seinen seelsorgerlichen Einsatz und dass er sich um die ukrainisch-katholische Kirche und um seine Landsleute in der Heimat verdient gemacht und ein Hilfswerk in Leben gerufen hat. Mit vielen Büchern und Kleinschriften hat Pater Dr. Ortynskyj einen bedeutenden Beitrag zur Neu-Evangelisierung der Ukraine geleistet und do „mit seinem Einsatz tiefe Spuren hinterlassen“.
Mit 83 Jahren gab der Verstorbene „schweren Herzens“ seine seelsorgerliche Arbeit auf, kam 2003 nach Ensdorf, wo er noch lange oft im BRK-Seniorenheim Gottesdienst hielt, auch z .B. Amberg Heilig-Dreifaltigkeit und St. Ägidius in Schmidmühlen gepredigt hat.
Noch bei seinem 90. Geburtstag Ende Januar diesen Jahres meinte der stets bescheidene und vielsprachige Pater (er sprach fließend ukrainisch, polnisch, russisch, französisch, englisch und deutsch) gegenüber der „Mittelbayerischen Zeitung“: „Ich bin allergisch gegenüber Feierlichkeiten, auch gegenüber Geburtstagsfeiern. Geburtstage haben das Positive des Dankes für von Gott geschenkte Jahre. Negativ aber ist, dass es immer weniger Jahre werden, die man vor sich hat!“ Seinen nächsten Geburtstag erlebt er nun nicht mehr - zumindest nicht auf Erden und in Ensdorf.
Am vergangenen Samstag wurde Pater Dr. Johannes Ortynskyj auf dem Klosterfriedhof in Ensdorf unter Anwesenheit einer Gruppe ukrainisch-katholischer Priester beigesetzt.