Ortsbegehung in Hirschwald und Seulohe
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
In Hirschwald erklärten die CSU-Kommunalpolitiker, dass in den letzten sechs Jahren viel geschehen sei: Bau der Dorfstraßen und neue LED-Dorfbeleuchtung. „Hirschwald wurde von uns nicht vergessen“, betonte Bürgermeister Dollacker. „Im Jahr 2009 erhielt der Ort oberpfalzweit die erste LED-Straßenbeleuchtung, den Ausbau der Ortsstraßen haben wir mit den Bürgern gut abgesprochen.“ Den Erwerb des Torbogens durch die Familie Schmid-Riegen bezeichnete er als „Glücksfall“. Das Architektenpaar will „nach einer langen Überlegungsphase“ das geschichtlich bedeutsame und denkmalgeschützte Torbogengebäude und den anschließenden Steinstadel sanieren, eine kleine Gastronomie und drei Übernachtungsmöglichkeiten darin schaffen und so einer adäquaten Nutzung zuführen. Das Lied vom „Jäger aus Kurpfalz“ soll hier entstanden sein, erklärte Willi Schmid. Die Sanierung werde allerdings Jahre dauern. Für heuer sieht er erstmal die statische Instandsetzung und die Sanierung des Dachstuhls des Steinstadels als dringend an. Er wünscht sich allerdings die Sperrung des Durchgangsverkehrs für den historischen Torbogen mit Ausnahme für Fußgänger und Radfahrer. Dafür sicherte Bürgermeister Dollacker die Unterstützung der Gemeinde zu. „Schließlich stellt die geplante Nutzung eine Bereicherung für die Gemeinde Ensdorf, den Ort Hirschwald und die ganze Region dar“ betonte er.
Ein Dauerbrenner für die Hirschwalder Bürger ist seit Jahrzehnten der staubfreie Ausbau der direkten Verbindung zum Gemeindezentrum Ensdorf. Aber hier konnte Bürgermeister Dollacker keine Hoffnungen machen: „Das wird wohl auch in den nächsten sechs Jahren nichts geschehen – außer das Land Bayern legt ein entsprechendes Programm auf, denn die Gemeinde kann die Kosten alleine nicht stemmen.“ Alfred Reinwald darauf: „Ich habe schon früher geäußert dass ich den Straßenausbau bis zu meinem 100. Geburtstag noch erleben möchte!“ Die in den letzten Jahren erfolgte Asphaltierung der Straße nach Rieden begrüßten viele Hirschwalder, bezeichneten ihn aber als „Weg für Fußgänger und Radfahrer“. Ausweichmöglichkeiten seien gefährlich. Kritisiert wurde auch der vermehrte Holzeinschlag der bayerischen Forsten: „17000 Festmeter jedes Jahr und die Bevölkerung hat die Belastung zu tragen“, meinte einer. Martin Reinwald war der Ansicht: „Mit dem Naturpark Hirschwald wollen sich alle schmücken, für die Bevölkerung aber geschieht nichts.“ CSU-Vorsitzender Johann Bösl empfahl den Bürgern hinsichtlich Bayern und Berlin: „Bleibt dran und bohrt immer wieder nach! Wir unterstützen euch dabei!“
Angesprochen wurde von Bürgern auch in Seulohe der Wunsch nach einer schnellen Intertnetverbindung durch Breitbandkabel. Bezüglich Hirschwald hofft Bürgermeister Dollacker auf die Hilfe des Naturpark Hirschwald e.V. und für Seulohe und Thanheim mit einer gemeinsamen Verbindung zur Stadt Schwandorf. Dazu werde ein gemeinsames Konzept entwickelt. Von den Versprechungen des Freistaates und der Bundesregierung verspricht er sich allerdings für den „etwas abgelegenen Raum“ wenig. In Seulohe gab es wenig zu besprechen. „Ihr habt alles wunderschön hergerichtet“, stellten die CSU-Kommunalpolitiker fest. Sie versprachen, die Gräben noch im Frühsommer instand zu setzen, wozu Johann Fink die Mithilfe der Bürger zusicherte, was natürlich begrüßt wurde. Gschotterte Gemeindeverbindungsstraßen werden in diesem Jahr „aufgemotzt“, versprachen die CSU-ler.