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Naturwerkstatt: Wolle färben

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Wir wollen in unserer Naturwerkstatt Spielsachen, Gebrauchsgegenstände, Dekorationen, Naturkosmetik, Naschereien aus Blüten und Kräutern und vieles mehr herstellen,“ hatte Melanie Hahn, Leiterin der Umweltstation des Klosters, im Ferienprogramm versprochen.

Und schon am ersten offiziellen Ferientag trafen sich 22 Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren – auch ein Bub hatte sich dazu gewagt – an einem schattigen Plätzchen im Klostergarten. Zu Beginn waren Spiele angesagt, zum Einstimmen auf den gemeinsamen Nachmittag und zum besseren Kennenlernen. Dann übernahm Carola Lanzendörfer, Handweberin von Beruf, die Leitung. Ihr liegt es am Herzen liegt, ihr Wissen und Können aus 26-jähriger Erfahrung im textilen Handwerk und der textilen Kunst und der Heilkunst weiterzugeben. Sie hatte Wolle vom Berg- und Landschaf mitgebracht, die, so betonte sie „wir noch waschen müssen, um sie anschließend mit Pflanzenfarben färben zu können.“

Nach dem Waschen und Trocknen in der Sonne wurde die Wolle ausgekämmt. Mit Feuereifer waren die Kinder bei der Arbeit. Dann zeigte Carola Lanzendörfer den Kindern das Eindrehen der Wolle zu Garn mit der Hand und auch das Spinnen mit der Spindel – die Kinder hatten viel Spaß dabei.

Dann hieß es ab in die Natur, um im Klostergarten Kräuter zum Erstellen von Pflanzenfarben zu sammeln, wie sie bis vor 200 Jahren zum Färben verwendet wurden. Frauenmantel, Birkenblätter, Labkrautwurzeln, Schafgarbe, Tagetesblüten und verschiedene Rinden und mehr, „und dazu brauchen wir auch noch Alaunsalz. Denn zum Färben von Wolle muss für die meisten Pflanzenfarben die Wolle vorgebeizt werden, um beim Färben einen Farbauftrag zu erzielen.“  Eifrig waren die Kinder beim Sammeln und Werkeln, freuten sich über die Ergebnisse ihrer Arbeit.