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Nachprimiz von Pater Zenz

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Helmut Zenz, 43-jähriger Salesianer Don Boscos, wurde am 23. Juni in Benediktbeuern zum Priester geweiht. Von 2008 bis 2011 war er Bildungsreferent am Haus der Begegnung. Am Sonntag feierte Pater Zenz in der Ensdorfer Pfarrkirche St. Jakobus Nachprimiz.

„Ins Wasser fällt ein Stein“ spielte zum Eingang das Don-Bosco-Blasorchester unter Leitung von Georg Bayerl, das, gesanglich unterstützt von Damen des Ensdorfer Kirchchores, die ganze Feier musikalisch umrahmte. Dann zog unter feierlichem Glockengeläut Neupriester Pater Helmut Zenz in das Gotteshaus, wo er in Konzlebration mit Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein, Pater Erhard Staufer, Pfarrer Pater Hermann Sturm und Pfarrer i. R. Alois Hofmann Nachprimiz feierte.

In seiner Predigt ging der Neupriester auf das Evangelium von der Sendung der zwölf Apostel ein. Jesus hat diesen einige Veraltensregeln und den Auftrag erteilt, zur Umkehr aufzurufen und stellvertretend für ihn zu heilen. Das Entscheidende aber, die Übertragung der Vollmacht, das feste Wissen, für wen sie gehen und der feste Glaube, dass der Herr durch sie wirken kann.

Auch bei ihm habe es länger gedauert, bis er auf die Frage „Willst du mein Diener werden?“ habe Antwort geben können, erklärte der Primiziant. „Gott sei Dank hatte ich viele um mich herum, die mir halfen, die Frage wach zuhalten bis mir selbst nach beharrlichem Suchen und Mühen, einem ständigen Kampf gegen die Trägheit und die Alltäglichkeit die Antwort immer klarer wurde. Ich habe das Wort Don Boscos Amorevolezza („Liebevolligkeit“, „Voller Liebe Sein“) hören dürfen. Es ist die Zusage, dass Gott, der die Liebe ist, immer schon in uns wohnt, und dass wir diese Liebe teilen können mit denen, die sich nach Liebe sehnen, weil sie sie noch nicht spüren und erfahren durften. Wir sollen und können Gott, unseren Nächsten und uns selbst lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all unseren Gedanken und all unserer Kraft, wie es mein biblischer Primizspruch ausdrückt (Mk12,30).“

Dieses Zeugnis der Liebevolligkeit könne verblassen, wenn wir Gott im Alltaguntreu werden. Deshalb stimme das Gebet des hl. Bruder Klaus von der Flüe: „Nimm alles mir, was mich hindert zu dir. Gib alles mir, was mich fördert zu dir. Nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.“ Die Aufgabe von Priestern – besonders der Salesianer – sei es, die Frohe Botschaft der Liebe Gottes zu verkünden.

Nach dem Traum des heiligen Ordensgründers Don Bosco befinden sich auf dem Messgewand des Primizianten zehn Diamanten. Sie versinnbildlichen „Arbeit und Mäßigung“, „Hoffnung und Glaube“ sowie strahlend „Liebe“, auf der Rückseite „Keuschheit und Armut“, „Fasten und Belohnung“, zusammengehalten vom Begriff „Gehorsam“. „Salesianer – und letztlich alle Christen, die ihr Leben nach diesen Begriffen ausrichten, die diese Tugenden auch in kleinen Dingen üben, können - so schließt der Traum Don Boscos – ein großes Gebäude der Heiligkeit errichten. Sie werden ihren Körper, Geist und Seele als Tempel Gottes bewahren und können einst mit Christus auferstehen zum ewigen Leben. Diejenigen, die nachlässig werden und ihre eigenen Anliegen lieben und suchen und nicht die des Heilandes und die sich mit den Dingen dieser Erde als Anteil zufrieden geben, werden am Ende mit leeren Händen dastehen“, erklärte Primiziant Pater Zenz. „Deshalb müssen wir alle uns immer wieder die Frage beantworten: ‚Für wen gehe ich?’ Ich für meinen Teil habe mir vorgenommen, als Salesianerpriester für Jesus Christus als Seelsorger und Botschafter der Liebe Gottes unterwegs zu sein zu den Menschen, vor allem zu den Jugendlichen, die bislang vom Leben benachteiligt wurden und bislang nur wenig menschliche Liebe erfahren durften.“

In den Fürbitten wurde u. a. für die Kirche gebetet, die dazu berufen ist, immer wieder neu aufzubrechen, zu den Menschen zu gehen und Gottes Liebe sichtbar und spürbar zu machen; für die Regierenden, die dazu berufen sind, sich für das Wohl anderer einzusetzen und gute Rahmenbedingungen zu schaffen für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung; für Ärzte, Therapeuten, Psychologen, Berater und Sozialarbeiter, die dazu berufen sind, Leib und Seele zu heilen und die Gemeinschaft der Menschen zu stärken; für Journalisten und Medienschaffende, die berufen sind, umfassend und neutral zu informieren und der Wahrheit zu dienen.

Zum Ende spendete Neupriester Pater Helmut Zenz zunächst den allgemeinen Primizsegen, dann jedem einzelnen. Mit einem fulminanten „Großer Gott wir loben dich“ und großem Glockengeläut endete der feierliche Gottesdienst. Für die Pfarrei überreichte Pfarrgemeinderatssprecher Michael Dollacker dem Primizianten eine Ensdorfer Jakobuskerze und ein Buch mit den besten „Wünschen für den priesterlichen Dienst – besonders bei der Jugend – stets Gottes Heiligen Geist, seine Kraft und Hilfe, sowie Freude und Erfüllung. Möge auch Don Bosco das Seine dazu beitragen.“ Anschließend spielte zum Stehempfang im Kreuzgang und Klosterinnenhof das Don-Bosco-Blasorchester ein Standkonzert.