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Musikalische Floßfahrt

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Weit weg vom Straßenlärm wurden die rund 30 Mitfahrer auf der schon traditionellen „musikalischen Floßfahrt“ der „Umwelt-Kultur-Tage“ der Umwelt-Musik-Werkstatt Kloster Ensdorf mit Musik und Poesie in die renaturierten Vilsauen zwischen Theuern und Wolfsbach entführt.

Vor der romantischen Floßfahrt auf der Vils – sie fand bereits zum sechsten Mal statt - stellte Projektleiter Stefan Huber fest: „Heuer haben wir endlich mal a bisserl Glück. Wir haben wieder einen lauen Sommerabend erwischt, doch erstmals ohne Regen, Blitz und Donner.“

Während der zweistündigen Fahrt auf der ruhig-romantischen Vilsschleife unterhielt der bekannte Oberpfälzer Singer-Songwriter, Musiker und Kabarettist Hubert Treml seine Mitfahrer mit seinem Soloprogramm „schöi“ und seinem „Kulturbeidl“. Das Programm steckte voller spritziger, lustiger oder auch sehnsüchtig-wehmütigen Eigenkompositionen im heimischen Dialekt, begleitet von Gitarre und Mundharmonika. „Lieder in mundartgerechter Haltung“, wie er selbst schmunzelnd erklärte.

Begonnen hat er mit dem „Oberpfälzer Kuhhirtenschrei“. „Mei Programm handelt von dem wos shöi is, wos schöi woar und wos schöi waar. Für Leute, die des Oberpfälzischen nicht mächstig sind: Was schön ist, was schön war und was schön wäre“, erklärte Treml schlitzohrig. Da erklangen dann Lieder wie „Stodltoadirl“ und „Annamirl“, „Mei Wei richt’ se niat her, sie richt’ se zua“, „Mei Schlog“, „I mog des trüabe Wasser vo da Nou“, „Ja, ja so san die Bräuch’“, „Ei, ei, mia fohr’n in d’ Tschechei“, „Es wor amal a Wasserratz’“, „Seit letzte Wocha“, „An Engl af da Stiagn“ oder „Da Schorsch bringt sein’ Orsch nimmer houch“ und „Dej Nacht g’hört uns!“ Unterbrochen von Gedichten und der Premiere der „Es wor amal“ Gedichte.

In unnachahmlicher Weise brachte Hubert Treml moderne Mundartmusik in ihrer ganzen Bandbreite. Witz und Seele, Herz und Satire, authentisch und äußerst unterhaltend. Die musikalische Floßfahrt - ein gelungener Abend, den man nicht so schnell vergisst.

Die nächste Veranstaltung der Umwelt-Kutur-Tage findet am morgigen Sonntag um 18 Uhr unter dem Motto „Musik und Poesie“ bei der Asphalt-Kapelle in Etsdorf statt. Dann liest der Amberger Schriftsteller und Mundartdichter Friedrich Brandl aus seinen Werken, Percussionist Stefan Huber begleitet ihn musikalisch.