Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Leuchtender Advent - zweites Fenster

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Zum vierten Mal werden heuer in Ensdorf am Klostergebäude an der Hauptstraße (links vom Torbogen) während der Vorweihnachtszeit Fenster zum Motto „Leuchtender Advent“ eröffnet. Nach der DJK-Mutter-Kind-Gruppe öffnete der Katholische Frauenbund am Sonntag bei Schneegestöber das zweite.

Das Fenster stellt symbolträchtig die drei „Adventheiligen“ Barbara durch den Turm, Bischof Nikolaus durch die Mitra und Lucia durch den Lichterkranz dar. In einer kurzen Meditation wurde das Leben der Heiligen vorgestellt.

Die heilige Barbara (4. Dezember) lebte im 3. Jahrhundert als Tochter eines reichen Kaufmanns im heutigen Izmir (Türkei). Die außergewöhnlich schöne Tochter wollte ihr Vater, der häufig auf Reisen war, verheiraten und sperrte sie zu ihrem Schutz in einen Turm. Barbara jedoch ließ sich heimlich taufen. Der Vater, ein Christenfeind, lieferte sie daraufhin an den römischen Statthalter aus. Trotz grausamer Folter schwor sie nicht vom christlichen Glauben ab. Ihr eigener Vater soll sie daraufhin mit dem Schwert erschlagen haben. In all dieser Not ließ Barbara sich ihren Glauben und ihre Hoffnung auf Gott nicht nehmen. Sie war überzeugt, dass Gott sie durch den Tod hindurch rettet. Den Heiligenlegenden schlossen sich jeweils besinnliche Gedanken an: „Die heilige Barbara steht zu ihrem Glauben. Wofür stehe ich? Die Heilige achtet auf die Zeichen. Welche Zeichen wurden mir geschenkt? Der Barbarazweig zeigt an: Neues blüht auf. Was braucht in mir neues Leben, was nehme ich mir für den Advent vor?“

Der heilige Nikolaus (6. Dezember) wurde um 280 in der griechischen Stadt Patara geboren und um 300 Bischof von Myra, dem heutigen Demre in der Türkei. Während der Christenverfolgungen unter Diokletian und Galerius wurde er gefangen genommen und gefoltert. Er nahm 325 am Konzil von Nizäa teil, auf dem das Glaubensbekenntnis beschlossen wurde, welches die Christen bis heute verbindet. Er soll durch Goldgeschenke geholfen haben, damit drei Töchter eines armen Mannes heiraten konnten und nicht auf dem Markt als Mägde feilgeboten wurden. Gedanken: „Habe ich noch Wünsche? Was würde ich mir wünschen, wenn der heilige Nikolaus zu mir käme? Schenke ich gerne? Wem, Warum?“

Die heilige Lucia (14. Dezember) ist eine frühchristliche Märtyrerin. Sie wird vor allem in Schweden verehrt, zunehmend aber auch bei uns. „Lucia bringt das Licht, das die Dunkelheit bricht. Lucia bringt Gaben, um uns zu laben. Lucia bringt den Segen, auf all unseren Wegen. Lucia bringt Frieden, er ist uns beschieden.“ Faszinierend an ihr ist ihre Gestalt des Lichtes. Sie ruft zur Wachsamkeit. Sie stellt uns vor Augen, wie kraftvoll es ist, sich Gottes Wirken auszusetzen und aus seiner Kraft zu handeln. Der Legende nach hat Lucia einen Lichterkranz auf dem Kopf getragen, um beide Hände frei zu haben für die Körbe, mit denen sie Brot zu den Gefangenen brachte. Gedanken: „Wer/was weckt mich, wenn ich unaufmerksam Gott und dem Leben gegenüber bin? Gehören das Bewusstsein von Würde und Hilfsbereitschaft in meinem Leben zusammen? Wofür wünsche ich mir Licht, Wärme, Freude?“