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Leih dir einen Mann

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Ob jung, ob alt, wir sind zur Stelle, wir ham den Mann für alle Fälle“ stellt Resi Michel (Agnes Graf) ihre Agentur „Leih dir einen Mann“ telefonisch vor. So lautet auch der Lustspiel-Dreiakter von Regina Rösch, den die Theatergruppe der Ensdorfer Pfadfinder unter der Regie von Herbert Scharl auf die Bühne des Salesianerklosters bringt.

Am Samstag war Premiere vor ausverkauftem Haus, am Sonntag wurde das Stück noch einmal gespielt. Für die Aufführungen am kommenden Samstag und Sonntag jeweils um 19 Uhr, stehen nur mehr wenige Restkarten zur Verfügung. Bestellungen bei Herbert Scharl, Tel. 0151 400 323 45 ab 16.00 Uhr.

Die Besitzerin der Agentur, Resi Michel (Agnes Graf) und ihre Teilhaberin Anni Seidenspinner (Sigrid Gebhard) wissen allerdings, dass es mit ihren „Models“ nicht weit her ist: „Alle weit über 50!“ Also muss wohl oder übel „Frischfleisch“ her. Außerdem steht noch die Hochzeit von Resis Sohn Florian (Manuel Wondrak) mit Marita (Annika Braun), der Tochter der „Wahrsagerin“ Gretl Fischer (Theresa Hollweck) an. Turbulent geht es in allen drei Akten auf der Bühne zu. Schließlich sind so Weltbewegende Entscheidungen zu treffen wie ob es bei der Hochzeit Markklößchensuppe oder Leberknödelsuppe gibt. Als Hühnchen verkleidet kommt Egon Michel (Jürgen Berschneider), als Wiener Würstchen Alois Seidenspinner (Jörn Seifert) von einem Einsatz zurück. Beneidet wird der flotte Dieter Hummel (David Breitkopf), der im feschen Heesters-Look mit weißem Schal und Zylinder immer die besten Aufträge bekommt. Letztendlich erscheint noch der süße Detlef Renner (Jochen Lehr) mit „Halli, hallo, hallöchen“ auf die Bühne spaziert mit Seidenschal und Herrentäschchen. Er will eine schnuckelige Begleitung für einsame Abende buchen. Die Ehemänner proben für einen Tanzauftritt, für Detlef Stress pur! Verprügelt und lädiert kommen sie zurück. Das aber sah Wahrsagerin Gretl in ihren Karten voraus. Nicht aus den Karten zu lesen vermag sie aber den leiblichen Vater Maritas. Allerdings, dass dieser zwölf Stunden nach dem Ja-Wort tot umfallen werde. Während die Frauen dies als „gerechte Strafe“ sehen, keimt in Dieter Hummel ein böser Verdacht in Erinnerung an eine Nacht im sündigen Hamburg. Gemeinsam versuchen die Männer den jähen Tod in der „Nacht der Nächte“ zu vermeiden.

Das Premierenpublikum amüsierte sich köstlich, spendete häufig Szenenapplaus. Die von Margot Babl als Maskenbildnerin herausgeputzten Laienschauspieler rissen auch mit lokalen Bezügen die Besucher zu Lachsalven hin.