Langjährige Blutspender ausgezeichnet
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Es sind dies Thilo Gawlista aus Ensdorf, der schon 100-mal Blut gespendet hat sowie Hans-Jürgen Graf und Christine Pilz aus Rieden für jeweils 50-malige Blutspende.
„50- oder 100-Mal Blut zu spenden ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr“, meinte Bürgermeister Dollacker bei der Ehrung im Ensdorfer Rathaus. „Sie haben mit ihren Blutspenden vielen aus höchster Not geholfen und Leben gerettet. Sie sind Vorbild für ihre Mitmenschen“, betonte er. Dabei hätten die Männer nicht nach dem Preis gefragt, sondern kostenlos „Körpersaft geopfert“.
Bürgermeister Gotthard Färber berichtete, dass in Deutschland täglich 15000 Blutspenden benötigt werden. Rund 66 Prozent aller Menschen brauchen irgendwann in ihrem Leben Blut, Blutplasma oder Medikamente, die aus Blutprodukten hergestellt sind. Aber lediglich 2,5 Prozent der Bundesbürger sind bereit, den roten Lebenssaft mehrfach im Jahr zu spenden. „Blutspenden sind nicht hoch genug anzurechnen. Den Blutspendern gebührt unser Dank. Sie sind für andere da und helfen“, lobte er. Selbstverständlich stelle die Gemeinde für den BRK-Blutspendedienst die Mehrzweckhalle kostenlos zur Verfügung.
„Sie sind Lebensretter. Sie geben ihr Blut, um Menschen zu helfen, die sie nicht einmal kennen, um deren Leben oder Gesundheit zu retten. Ihr Beitrag ist nicht spektakulär, aber sie gehören zu einer Gruppe von ‚anonymen Lebensrettern’. Das verdient unseren Dank, Respekt und Anerkennung. Die Gesellschaft kann auf Leute wie sie nicht verzichten“, betonte stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführerin Sabine Bogner. „Blut ist wichtig. Vor allem in den Sommermonaten komme es in der Urlaubszeit immer wieder zu Versorgungsengpässen. Dass Blut etwas ganz besonderes ist, werde auch dadurch deutlich, dass es in der Medizin bis jetzt noch nicht ersetzbar ist. Trotz neuer Techno-logien und neuer Behandlungsmethoden. „Blut ist unverzichtbar in der Medizin.“
Zur „Blutauffrischung“ überreichte den langjährigen Blutspendern stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführerin Sabine Bogner jedem ei-nen Bocksbeutel. Von den Gemeinden kamen noch Sekt bzw. „Winter-traum“-Bier dazu, damit sie weiter Blut spenden können. Anschließend luden die Bürgermeister zu einem kleinen Imbiss ein, verbunden mit der Bitte, auch in Zukunft weiterzumachen und vor allem junge bzw. neue Spender mitzubringen.
Seit 1961 gibt es Blutspendetermine im BRK-Kreisverband Amberg-Sulzbach. Damals waren es bei einem Termin gerade mal 388. In diesem Jahr spendeten bei 64 Blutspendeterminen 6908 Personen Blut. 348 davon waren Erstspender. Bis heute wurden seit 1961 im BRK-Kreisverband 269490 Blutspender registriert.
In Rieden waren heuer vier Blutspendetermine mit 247 Spendern. Das sind 36 mehr als im Vorjahr. Heuer spendeten in Rieden 13 Personen erstmals Blut.
Die Aufgaben des BRK-Blutspendedienstes reichen von der Motivation der Bevölkerung, freiwillig und unentgeltlich Blut zu spenden, über die Blutentnahme beim Spender und das Untersuchen und Aufbereiten des Spenderblutes bis hin zur Fort- und Weiterbildung von Ärzten und ärztlichem Hilfspersonals im Transfusionswesen. Hinzu kommt die Forschung auf dem Gebiet der Transfusionsmedizin. Dabei hat sich die freiwillige und unentgeltliche Blutspende – weltweit vom Roten Kreuz, der Weltgesundheitsorganisation und anderen freien und gemeinnützigen Trägern so-wie staatlichen Trägern propagiert – als wirksamstes System zur Sicherstellung der Versorgung mit Blut erwiesen.