Klimaschutzwoche 2019 „Nachhaltigkeit und Klimawandel“
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Klimaschutz wird häufig mit der Energiewende gleichgesetzt und daher auf vorwiegend technische Aspekte begrenzt. Doch neben effizienten. Doch neben effizienten und auf regenerativen Energien basieren Erzeugungsanlagen und Fortbewegungsmitteln erfordert nachhaltiger Klimaschutz auch einen nachhaltigen Lebensstil. Landrat Richard Reisinger nennt dazu bei der Programmvorstellung im ZEN in Ensdorf auch „klimagerechte Ernährung, Wandern im Naturpark Hirschwald, Teilen und Tauschen von Konsumgütern, die Vermeidung von Abfall und Lebensmittelverschwendung: einen klimaneutralen individuellen ökologischen Fußabdruck. Jeder soll etwas dafür tun!“
Ziele der Klimaschutzwoche sind daher Natur- und Umweltsensibilisierung zu erzeugen, den Spaß am Mitmachen und Ausprobieren zu fördern, Ernährung in allen Facetten zu beleuchten, Gesundheits- und Ökologieaspekte in der Produktion aufzuzeigen und lokale Akteure und Interessengruppen bekannt zu machen. „Lassen Sie uns gemeinsam die Menschen inspirieren und motivieren umzudenken, um neu und vor allem richtig zu handeln“, heißt es in einem Informationsflyer mit dem gesamten Programm der Klimaschutzwoche mit ihren vielen Veranstaltungen, die dezentral über den ganzen Landkreis Amberg-Sulzbach und die Stadt Amberg verteilt stattfinden.
Der neue ZEN-Vorsitzende, Hohenburgs Bürgermeister Florian Junkes, verfolgt dies ganz stark: „Den Bekenntnissen zum Klimaschutz müssen nun Handlungen folgen!“ erklärt er. „Ich habe eine Photovoltaikanlage und fahre ein Elektroauto. Und es funktioniert – auch wenn das an Stammtischen oft bezweifelt wird.“
Dass jetzt so viele junge Leute für den Klimaschutz auf die Straße gehen, freut Ambergs Bürgermeister Martin Preuß. Es sei gut, dass das ZEN neben den erneuerbaren Energien sich jetzt thematisch noch breiter aufstelle, erklärte er bei der Vorstellung des Programms der Klimaschutzwoche und betonte: Wir dürfen nicht immer mit dem Finger auf andere zeigen. Wir müssen vom hier zum Wir kommen. Jeder kann und muss seinen Beitrag leisten!
Joachim Scheid, Klimaschutzkoordinator des Landkreises Amberg-Sulzbach, hob hervor, dass die Veranstaltungen der 2. Klimaschutzwoche mit ihren vielen Angeboten dezentral an verschiedenen Orten des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg stattfinden und hofft, dass viele die Gelegenheit nutzen. „Wir wollen auf breiter Basis inspirieren und informieren.“ Etwa bei der Vorstellung des „Solarpotenzialkatasters“ zum Auftakt der Klimaschutzwoche am 13. Mai im Landratsamt. Es handelt sich dabei um das gemeinsame internetbasierte Programm von Stadt und Landkreis. Es ermöglicht Hausbesitzern, sich eine eigene Photovoltaikanlage zusammenzustellen und durchzurechnen. Das Ergebnis zeigt dann was die persönliche PV-Anlage kostet, wann sie abbezahlt ist und wie viel Energie man damit sparen kann.
Begleitend zur Klimaschutzwoche ist bis zum 31. Mai bei der Umweltstation Kloster Ensdorf die Ausstellung „Klimawende“ des Bundes Naturschutz (BN) zu sehen. Anmeldung ist erforderlich unter (0 96 24) 92 00 42 oder per E-Mail an melanie.hahn (at) donbosco (dot) de.
Bei der Klimaschutzwoche 2019 gibt es zahlreiche Infoveranstaltungen, Vorträge zu allen Aspekten des Klimaschutzes und der erneuerbaren Energien, Führungen und Workshops. Z. B. einen Workshop für einen Kinder-Energiespielplatz oder für Schulklassen „Energiespardorf“, eine Wanderung durch den Naturpark Hirschwald, eine Landkreisrundfahrt mit Besichtigung guter Beispiele zu erneuerbaren Energien, eine Führung bei der Windkraftanlage Freudenberg/Witzlricht usw.
Einen Info-Flyer mit dem gesamten Programm der Klimaschutzwoche ist bei allen Gemeinden, dem Landratsamt, Tourist-Infos und dem ZEN in Ensdorf erhältlich.