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Kirwa in Thanheim 2016

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Nach 50 Jahren „Abstinenz“ gibt es und seit nunmehr neun Jahren in Thanheim wieder eine „echte weltliche Kirwa mit Kirwapaaren“. Dafür sorgten das Oberkirwapaar des vergangenen Jahres, unterstützt von zehn feschen Kirwamoidln und strammen Kirwaburschen sowie der Freiwilligen Feuerwehr.

Die zehn Kirwmoidl banden drei große Kränze, die sie dann, zusammen mit dem Gipfel des großen Kirwabaumes mit weißblauen Bändern schmückten. Den unteren Kranz zieren auf weißen Herzen die Namen der Kirwapaare. Die 25 Meter große Fichte hatte Peter Schart gestiftet. Dann wurde der Baum von den Kirwaburschen Josef und Stefan Rothut fachmännisch geschält, teils geringelt ein Wappen und „Thanheim 2016“ eingeschnitzt.

Der mächtige Baum wurde am Samstag bei tropischen Temperaturen von 32 Grad im Schatten – den es nicht gab - von 30 kräftige Männer mit ihren 60 muskulösen Armen mit fünf Gaoßn mit Muskelkraft in einer Stunde in die Senkrechte gebracht. Nicht wie früher am Dorfweiher, sondern an der Ortsstraße. Die Burschen kamen mächtig ins Schwitzen, herrschten doch nur „Extremtemperaturen“.

Alle hörten – mehr oder weniger genau - auf die Regie von Baummeister Jürgen Hofmeister.  „Manna, san ma’s? Oder woltt’s nu ratschn oder Brotzeit macha? “ fragte er. „Niat? Naja, dann pack’ ma’s wieder! Und – Hau-Ruck!“ kommandierte der Baummeister. „No an Schub! Hau ruck!“ „Nu an kloan’ Schub! Jetz’ passt’s“’“, meinte er dann.  Endlich war der Baum in die Senkrechte gebracht und ins zwei Meter tiefe Kirwabaumloch geflutscht. Mit Rundhölzern wurde er sodann mit kräftigen Schlägen verkeilt – sicherheitshalber!

Erst nach der Arbeit wurden endlich die ersten Maßen des heiß begehrten Kirwabieres an die durstigen Männer ausgeschenkt, die noch das Tanzpodium aufstellen mussten.

Am Sonntag gab es um 9.30 Uhr einen feierlichen Kirchweihgottesdienst mit anschließendem Frühschoppen und bayerischen Schmankerln zum Mittagessen 9nm Gasthaus „Zur Dorfschmiede“. Nachmittags tanzten die zehn Thanheimer Kirwapaare den Baum aus, kürten das neue Oberkirwapaar und nahmen mit Gstanzln Ereignisse des Gemeindelebens und des unteren Vilstales des vergangenen Jahres zur Musik des Mario-Mändl-Trios „DU, ER und I“ aufs Korn. Das Trio spielte auch später zünftig auf. Ab 19 Uhr gab es Stimmungsmusik von „D’ Stoderer und Er“. Am Montag treibt ab 13 Uhr der Kirwabär im Ort sein Unwesen und ab 19 Uhr sorgen zum Kirwaausklang „D’ Schnarrndorfer „für urige Musi, für Stimmung und Tanzmusik. Der Baum wird dann gegen 22 Uhr verlost.