Kinder von heute sind die Retter von Morgen!
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Und so kamen am Samstagnachmittag zehn Kindern mit ihren Eltern ins Feuerwehrgerätehaus, wo bereits sechs ausgebildete Betreuer unter der Leitung von Kinderpflegerin Bianca Hammer, ihres Zeichens Oberfeuerwehrfrau und Brandschutzerzieherin im Landkreis, auf sie warteten. Das weitere Kinderfeuerwehrteam besteht aus den Feuerwehrmännern Matthias Dollacker, von Beruf Kfz-Mechatroniker, Atemschutzgeräteträger und Elektroniker Christoph Staufer, den Feuerwehrfrauen Johanna Dollacker (Bürokauffrau) und Andrea Reiser (Bauzeichnerin) sowie Hauptfeuerwehrmann Michael Dollacker (Kfz-Meister, Kassier und Seniorenbeauftragter der Feuerwehr Ensdorf).
Bianca Hammer freute sich, dass so viele Kinder mit ihren Eltern gekommen waren und versprach neben Spaß, Spannung und Spielen auch Experimente und Wissenswertes bei der Kinderfeuerwehr Ensdorf. So z. B. Brandschutzerziehung mit Rauchhaus, Experimente wie Feuer entsteht, was man dazu braucht und wie man es bekämpfen kann, Ausflüge etwa zur Feuerwache oder der Polizei in Amberg, Eisessen, gemeinsame Spiele und Basteleien, Kochen und Backen, Besuch von Veranstaltungen wie einem Kinoabend. „Unser Ziel“, so Bianca Hammer: „Wir wollen eine dynamische Gruppe schaffen, die spielerisch lernt zusammenzuhalten und später in der aktiven Wehr Hab, Gut und Leben der Bürger zu schützen und zu retten.“ Motto: „Kinder von heute sind die Retter von Morgen!“ Sie betonte die enge Zusammenarbeit mit der FFW Haselmühl, wo am kommenden Samstag eine Kinderfeuerwehr startet.
Kreisbrandrat Ferdl Weiß, Kreisbrandinspektor Hubert Blödt und Ensdorfs Feuerwehrvereinvorsitzender Richard Reiser bezeichneten die Kinderfeuerwehr als „unheimlich wichtig für die Nachwuchsarbeit“. Bürgermeister Markus Dollacker dankte den Betreuern für ihr Engagement und wünschte viel Spaß. Kommandant Hans Singer informierte die Eltern über die Arbeit und Aktivitäten der Kinderfeuerwehr und betonte: „Die Kinderfeuerwehr ist keinesfalls eine Konkurrenz zum Sportverein.“
Dann malten die zehn Kinder ein Feuerwehrauto, schrieben ihren Namen dazu und schnitten es aus Papier als ihr Namensschild aus. Dann erkundeten sie zunächst das Gertehaus. Der siebenjährige Leon konnte die Spannung kaum mehr aushalten. „Jetzt aber schnell zu den Feuerwehrautos!“ kommandierte er. Begeistert setzten sich einige voller Stolz ans Steuer, andere nahmen hinten auf den Mannschaftssitzen Platz. Manche erschraken las plötzlich das Martinshorn erklang und die Blaulichter aufblitzten. „Mei is Rettungsschere schwer“, stellten
sie fest. „Und erst der Spreizer!“ „Und schau, die große Pumpe und der große Generator!“
Zum gegenseitigen besseren Kennen lernen gab es Spiele mit dem Chaos-Ball und dem Feuerwehr-Kuscheltier, ein Rollbrett-Staffelrennen in voller Feuerwehrmontur. Auf der Wiese lustige Spiele mit dem bunten Fallschirm. Viel zu schnell vergingen die zwei Stunden. Fortsetzung am Samstag, 5. Mai, um 14 Uhr im Feuerwehrgerätehaus Ensdorf. Alle Kinder waren so begeistert, dass sie fest versprachen: „Da san mir auf alle Fälle wieder dabei!“.
Fazit: Die Kinderfeuerwehr Ensdorf ist gegründet. Übrigens: Es können noch mehr Kinder mitmachen. Einfach zum nächsten Treffen kommen!
Stimmen zur Kinderfeuerwehr
Martha Wein, 45-jährige Hausfrau aus Ensdorf, meint im Gespräch mit der MZ: „Die Feuerwehr in Ensdorf ist sehr aktiv. Die Kinder sind dort gut aufgehoben. Meine Buben sind da bereits mit Begeisterung dabei und ich hoffe, dass meine Tochter Magdalena das auch toll findet.“ Die neunjährige Magdalena sagt dazu: „Meine Brüder und mein Papa sind auch bei der Feuerwehr und die haben mir schon viel davon erzählt. Ich interessier mich auch dafür und hab gehört, dass in der Jugendfeuerwehr viel gemacht wird und es mir bei der Kinderfeuerwehr viel Spaß macht. Ich will bei der Feuerwehr bleiben später auch mal helfen und retten.“
Die 27-jährige Hausfrau Ivonne Jobst aus Ensdorf war mit ihren Söhnen Bastian (2) und dem noch fünfjährigen Leon gekommen. „Ich finde es super, dass so was jetzt schon für die Kleinenangeboten wird“, erklärte sie. Leon hat es gut gefallen. „Ich mach natürlich weiter mit. Schließlich will ich ja später mal Feuermann werden!“
Thomas Göldner aus Ensdorf, 47-jähriger Lehrer für Pflegeberufe und Vater zweier Söhne, findet „Kinderfeuerwehr ganz gut und wichtig, denn Feuerwehren brauchen ja Nachwuchs. Gemeinschaft unter Kindern ist eine tolle Sache: Zusammenhalt lernen und Kameradschaft aufbauen. Von der Stadt her kenne ich so was gar nicht.“ Das Fazit seines siebenjährigen Sohnes Leon: „Das war cool und hat Spaß gemacht. Die Feuerwehrautos haben mich besonders interessiert und die Spiele waren super. Am 5. Mai bin ich wieder dabei, denn ich werde bestimmt ein Feuerwehrmann.“ Und der zehnjährige Paul fand den Nachmittag „schön, lustig und interessant“. „Der Spreizer war super schwer. Allein packt den von uns noch keiner!“ ist er sich ganz sicher. „Und die Autos erst! Die waren vielleicht voll cool!“