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Jakobi-Kirchweih 2017 - Baum aufstellen

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die Feuerwehr Ensdorf hält Traditionen hoch. Nicht nur das Knackwurstfest. Am Wochenende bewies sie und die elf feschen Kirwapaare der Kirwagemeinschaft, dass man in Ensdorf zünftig und originell Kirwa zu feiern versteht: die traditionelle Jakobi-Kirchweih.

Am Samstag war es hochsommerlich warm mit mehr als 30 Grad im Schatten. Da kamen die elf strammen Kirwaburschen und ihre Helfer gehörig ins Schwitzen als sie den kerzengerade gewachsenen 32 Meter langen Kirwabaum aufstellten, den die Bayerischen Staatsforsten gestiftet hatten. Zuvor hatten sie ihn teilweise geschält und „geringelt“, alle Kirwaburschen , zum Teil auch die Moidln und die Nachbarboum vom „Viehhof’„Kirwa Ensdorf 2017“, einen  Maßkrug, Herzerln und das Ensdorfer Wappen eingeschnitzt. Die feschen Kirwamoidln hatten Abende zuvor schon zwei riesige Kränze gebunden und den Gipfel mit weißblauen Bändern versehen.

Etwas verspätet hörte man die Juchzer der strammen Kirwaburschen als sie mit einem Traktor die stattliche 32 Meter lange Fichte zum Festplatz transportierten. Begleitet wurde der Zug natürlich von den hübschen Kirwamoidln in ihren feschen Dirndln mit flüssiger Nahrung. „Wer hot Kirwa?“ wurde gerufen. „Mir hom Kirwa! Wer hot die schöjnsten Kirwamoidln? Mir homs! Wer hot die stärksten Kirwaburschen? Mir homs! Wer hot den längsten und schönsten Kirwabaam? Mir hom an!  „Wia san ma? Guat san ma! Mai, san mia guat!” “Mai liaber, in Ensdorf dou is Kirwa” wurde gesungen und “Drei Dog, drei Dog gehn ma nimmer ham!”

Traditionell wurde dann der Baum von heuer 32 starken Burschen und Männern an sieben „Goaßn“ und viel „Armschmalz“ in die Senkrechte gebracht. Eine schweißtreibende Arbeit. Da mussten sich die Kirwaburschen und ihre Helfer mächtig ins Zeug legen. „Mai ham mir an Durscht!“ brauchten sie gar nicht erst zu rufen. Die Kirwamoidln eilten gleich herbei, um mit Gerstensaft dafür zu sorgen,  dass das „Schmalz“ nicht ausging.  

„Auf mein Kommando! San mas? Alle Manna an die Goaßn! Hau-Ruck! Nu an Schub!“ forderte unerbittlich  „Baummeister“ Martin Reiser. Nun ragt jetzt der hoch aufgerichtete  Ensdorfer Kirwabaam nach harter Arbeit über das Dorf, das sich zu Recht „Perle des Vilstales“ nennt, wehen die weißblauen Bänder von den zwei grünen Kränzen und dem „Ersatzgipfel“. Abends spielte dann die „Sakrisch Band“ zünftig  auf. 

Den sonntäglichen Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus mit Pfarrer Pater Hermann Sturm umrahmte der Kirchenchor Ensdorf unter Leitung von Gerhard Tschaffon. Die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller spielte anschließend  zum musikalischen Frühschoppen im Festzelt auf, bevor sich die Gäste an Schweinsbraten, Bratwürstln und Grillfisch labten oder Kaffee und selbstgebackenen Kuchen den Vorzug gaben. Nachmittags tanzten die elf Kirwapaare mit Unterstützung von „D’ Stodara & Er“ den Kirwabaam aus, nahmen mit Gstanzln Geschehnisse der Gemeinde aufs Korn, bevor ab 16 Uhr die „D’ Stodera & Er““ im Festzelt zum Kirchweihtanz aufspielten. All darüber berichtet die „Mittelbayerische Zeitung““ in ihrer morgigen Ausgabe.

Am Montag aber ist erst mal ab 14 Uhr zunächst der Seniorennachmittag angesagt. Zum Kirwaausklang spielen ab 19.00 Uhr „Die Original Waidhauser“ beim „Abend der Vereine, Firmen und Behörden“ auf. Gegen 22 Uhr wird der Kirwabaam verlost. Außerdem gibt es viele tolle Preise bei der Tombola zu gewinnen.