Jahresrückblick 2014
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung,
Trotz Investitionen wurde der Schuldenabbau auf 2,219 Millionen Euro fortgesetzt, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1006 Euro entspricht. Die Rücklagen wachsen an. Aber auch in den nächsten Jahren wird weiterhin ein Sparkurs nötig sein.
„Das Jahr war, zumindest aus kommunalpolitischer Sicht, geprägt durch den Wahlkampf zu Beginn des Jahres“, erklärt Bürgermeister Markus Dollacker in seinem Jahresrückblick. „Damit verbunden war auch ein Wechsel im Gemeinderat. Vier neue Räte zogen in das Gremium, vier schieden aus. Die Konstituierung ging ohne Probleme von statten.“ Dollacker (CSU) selbst wurde mit der großen Mehrheit von 67,14 Prozent wiedergewählt. Auf seinen Herausforderer Werner Scharl (SPD) entfielen 32,86 Prozent der Stimmen. Wie bisher stellt die CSU sechs Gemeinderäte, CFW/BFW verlor zwei Sitze und stellt nur mehr zwei Gemeinderäte, SPD und BDL gewann je einen Sitz hinzu und sind nun mit vier bzw. zwei Sitzen im Gemeinderat vertreten. Bürgermeister Dollacker lobt die „konstruktive und harmonische Zusammenarbeit zum Wohle der gesamten Gemeinde über Parteigrenzen hinweg“.
Als in diesem Jahr durchgeführte Maßnahmen hebt der Bürgermeister hervor: Neun netzunabhängige LED-Straßenlampen in der Thanheimer Straße zum Sportheim; Sanierung der Gemeindeverbindungsstraßen Hirschwald-Waldhaus, eine Teilstrecke „Zur Schön“ und ein Verbindungsstück von Thanheim-Langenwies für insgesamt 200000 Euro; neuer Spielplatz in Thanheim; Funkausstattung der drei Feuerwehren für 20000 Euro; Umbau im Rathaus für das Büro des Naturpark Hirschwald e.V. für 35000 Euro; Beseitigung von Rohrbrüchen und Erneuerung der Zufahrt zum Hochbehälter Thanheim für 40000 Euro. „Mit dem Abschluss der Reparatur der Sanierung des Stephansturmes (23000 Euro) wurde ein Projekt beendet, das viel Aufmerksamkeit erforderte.“ In Hirschwald wurde mit der Sanierung des Torbogens begonnen. Gemeinsam mit dem ZEN wurde die erste öffentliche E-Tankstelle im Landkreis errichtet. Die Mittelschule Ensdorf wurde mit dem Innovationspreis i.s.i. ausgezeichnet, die offene Ganztagsschule fortgesetzt und der Schulgarten mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern sowie des Obst- und Gartenbauvereins neu gestaltet und zu neuem Leben erweckt.
Die Freizeitlinie „Lauterach Express“ war ein voller Erfolg und wird im nächsten Jahr fort gesetzt , ebenso wie der vom Werkhof angebotene „Senioren Shuttle Bus“ an den Dienstagen. Der Besuch von Regierungspräsident Axel Bartelt und von Bayerns Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, Emilia Müller, waren eine Ehre für die Gemeinde Ensdorf.
Das 10. Gemeindefest war wieder ein Erfolg. Ob es eine Neuauflage in 2015 gibt, ist noch mehr als ungewiss. Ein neuer Organisationsleiter muss her, damit es weitergeht. Die Wanderfreunde Ensdorf und Umgebung feierten ihr 40-jähriges Bestehen, die Schützengesellschaft Edelweiß Wolfbach ihr 60-jähriges. Die DJK Ensdorf erzielte mit ihren zahlreichen Sparten viele Erfolge. Das ZEN (Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit) in Ensdorf erfreut sich wachsender Bedeutung. Die 4. Altbautage waren ein großer Erfolg. Beim Landkreiswettbewerb „Die dorfgerechte Kapelle“ wurden die „Grüne Kapelle“ des Klosters und Seuloher Kapelle ausgezeichnet. Das breit gefächerte Programm der erstmals durchgeführten und von Barbara Hernes organisierten „Senioren-Aktiv-Woche Ensdorf“, zeigte die Kreativität von Vereinen und Institutionen im Miteinander aller Generationen und wurde mit Interesse und reger Beteiligung angenommen. Der Verein „Idylle“ lud im Sommer in der ehemaligen Klostergärtnerei zu einem „Dialog über Gemeindeentwicklung und Nachhaltigkeit“ ein und fand viele interessierte Besucher.
In der Gemeinde Ensdorf gibt es ein reges Vereinsleben. Der Heimat- und Kulturverein engagierte sich bei „VilsKultur“ im Schloss Theuern und führte informierte Monatstreffen und Ausflüge durch, befasst sich mit „Leerstandsoffensive“. Vielfach und immer wieder interessant sind die zahlreichen Veranstaltungen des Katholischen Frauenbundes, u. a. Vorträge und Seminare. Die Wanderfreunde führten heuer ihren 38. Internationalen Wandertag durch. Das Ferienprogramm mit 31 Veranstaltungen verschiedener Vereine fand bei den Kindern großen Anklang und wird auch kommendes Jahr aufgelegt. Zum 11. Mal stellten Ensdorfer Künstler ihre Werke aus. Zum 18. Mal fand der Tag der Regionen statt, zum 21. Mal der Ensdorfer Adventbasar. Die Ensdorfer Volksmusikgruppen luden zum 22. Mal zur „Adventlichen Stund’“, zum 28. Mal die Schnupfer zur Waldweihnacht auf dem Eggenberg. Der Opel-Club richtete zum 24. Mal seinen großen Preisschafkopf durch. Die Pfadfinder Ensdorf spielten auch heuer wieder Theater. Beim wieder gegründeten „Offenen Treff“ verbringen Kinder und Jugendliche alle zwei Wochen einen unterhaltsamen und interessanten Abend. Die Caritas-Sozialstation Ensdorf gründete die Demenzbetreuungsgruppe „Sonnenschein“.
Gefeiert wird in Ensdorf gehörig. Im Fasching ging es bei der „Wolfsbacher Faschingsgaudi“ und vor allem für Kinder beim DJK-Kinderfasching rund – auch bei diversen Vereinsfeiern, kirchlichen Festen und den traditionellen Kirchweihen in Ensdorf, Wolfsbach, Thanheim, Seulohe, Hirschwald und Hofstetten sowie bei Veranstaltungen des BRK-Seniorenheims, der Caritas-Sozialstation und des Kindergartens St. Jakob. Tag der Regionen (Erntedankmarkt), Adventbasar und die Waldweihnacht des Schnupfer-Club haben schon Tradition.
Natürlich waren die drei gemeindlichen Feuerwehren sehr aktiv. Viele Übungen und Leistungsprüfungen wurden absolviert. Die Ensdorfer spielten wieder ihren „Vereinskini“ aus, führten das „Knackwurstfest“ durch. Vor allem die Jugendfeuerwehr ist sehr aktiv und gewann mehrere – sogar- internationale Wettbewerbe. Laura Braun wurde Kreisjugendfeuerwehrsprecherin. Mit den „Feuerwehrzwergen“ wird zusätzlich für Nachwuchs gesorgt. Die Thanheimer Wehr erhielt mit Bernhard Metschl einen neuen 1. Kommandanten.
Im Kloster tut sich viel. Groß gefeiert wurde wie jedes Jahr das Don-Bosco-Fest, der Familientag und der Schöpfungstag. Bei Konzerten zeigten die vielen Musikschüler im Kloster Ensdorf ihr Können. Erstmals gab es ein Bockbierfest und ein Weinfest im Kloster sowie die „Klosternacht“. Unzählig fast die Veranstaltungen von Haus der Begegnung, Umweltstation und Umwelt-Musik-Werkstatt unter dem Motto „SchöpfungsErleben“. Neu gegründet wurde die „Grüne Gruppe“ Die diversen Ausstellungen im Kreuzgang des Klosters zogen viele Besucher an. Ein Ferienprogramm wurde angeboten, Kochkurse abgehalten. Interreligiöse Gespräche und Bibelkreise sind kein Novum mehr.
In der Pfarrei wurden besondere Kindergottesdienste gefeiert, zu Täuflingstreffen und Ehejubiläen eingeladen. Ein Pfarrfamiliennachmittag bot ein buntes Mosaik des Pfarrlebens. Zum 8. Mal wurden die Fenster zum „Leuchtenden Advent“ geöffnet. Die Innensanierung der Pfarrkirche St. Jakobus wurde mit Fenster- und Bodenrenovierung forstgesetzt. Sie deshalb seit Juli gesperrt. Kommendes Jahr werden die Arbeiten mit der Sanierung der Deckenfresken, Altarbilder und Statuen fortgesetzt.
Ein Verbrauchermarkt ist für die Zukunft und Lebensqualität Ensdorfs von großer Bedeutung. Zwar wurde bereits im abgelaufenen Jahr vehement an der Entwicklung des „Dienstleistungszentrum Don Bosco“ gearbeitet und von EDEKA die Zusage erreicht, doch wird dies den Gemeinderat im kommenden Jahr weiter beschäftigen. „Dies wird das Hauptprojekt 2015 sein“, erklärte Bürgermeister Markus Dollacker gegenüber der MZ. „Wir haben den Grundstock gelegt, haben aber noch etliche – vor allem bürokratische - Hürden zu nehmen denn Teilflächen des Grundstückes liegen im Landschaftsschutzgebiet, andere im Hochwasserschutzgebiet.“ Weiterer Blick in die Zukunft: Breitbandausbau zusammen mit den anderen Hirschwald-Naturparkgemeinden.