Jahreshauptversammlung des ZEN 2019
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Sechs Vorstandsitzungen fanden in diesem Zeitraum statt, zwei Mitgliederversammlungen im Zusammenhang mit Satzungsänderung, Erlass einer Geschäftsordnung und einer neuen Beitragssatzung. Eingeführt wurde ein neues Buchungs- und Abrechnungssystem, nachdem mit dem Landkreis und vom Kreistag genehmigt abgerechnet wurde.
„Von den 27 kreisangehörigen Gemeinden gehören 17 dem ZEN an. Zwölf davon haben mittlerweile insgesamt 16 Kommunale Energie- bzw. Nachhaltigkeitsbeauftragte bestellt“, berichtete Gaßner. Das Projekt Stromsparcheck endet Ende des Monats. 2017 wurden 90, 2018 41 und heuer 24 durchgeführt. Seit Juli 2011 wurden von Karlheinz Hofbauer mit Unterstützung vom Jobcenter Amberg-Sulzbach/Schwandorf zugeteilten Kräften rund 1000 Stromsparchecks durchgeführt. Bei der Klimaschutzwoche 2018 waren bei den zentralen und dezentralen Veranstaltungen über 300 Teilnehmer zu verzeichnen. Heuer findet die Klimaschutzwoche vom 13. bis 19. Mai mit dezentralen Angeboten (Vorträge, Workshops und Wanderungen für Interessierte statt. Mit Besichtigung „Guter EE-Beispiele“ im Rahmen einer Landkreisrundfahrt mit E- Mobilen. Z. B. Freiflächen Photovoltaik Anlage bei Ebermannsdorf, Nahwärmeversorgung in Viehberg. Das Programm ist demnächst auf der ZEN-Homepage einsehbar. am 18. Mai und 16. November gibt es in Sulzbach-Rosenberg wieder das „Repair-Cafe“. Für das Nachbarschaftsprojekt „Kurze Wege für den Klimaschutz“ hat das ZEN einen Antrag zum Projekt „Repair und Klima Cafes für die Gemeinden des Landkreises Amberg-Sulzbach installieren“ eingereicht. Vorgesehen sind insgesamt acht Standorte. Seit 2016 wurden jährlich im Schnitt fünf „Grüne Hausnummern“ verliehen. Zielgruppe sind Hausbesitzer Wohnungseigentümer, Mieter und kleinere Unternehmen.
Zwei Hausmeisterschulungen mit 20 Teilnehmern zu Heizung/Lüftung/Sanitär, Regelungstechnik/Beleuchtungstechnik bis hin zu Lüftungsanlagen und Bewertung von Bauschäden wurden vom ZEN durchgeführt. Weitere Schulungen u. a. zum hydraulischen Abgleich sind für 2019 angedacht. 2017 wurden 48 und 2018 46 Energieberatungen durchgeführt, im 1. Quartal 2019 bereits 17 von den derzeit vier aktiven ZEN-Energieberatern. Info-Veranstaltungen bei Vereinen und Kommunen gab es über barrierefreien Umbau, Energieeinsparung im Haushalt, Vorträge zu Modernisierung und Fördermöglichkeiten, Workshops beim Zukunftskongress der OTH (auch heuer wieder!), Messeauftritte: KOMPAS, Naturparktag, Tag der Regionen in Ensdorf mit Elektromobil-Ausstellung jeweils im Oktober. Treffen der Energiebeauftragten zum Thema Energiemanagement, Treffen von zehn Umweltschutzvereinen. Bei der Kühlschrankaktion 2018 haben sich über 250 beteiligt. „Das Gewinner-Kühlgerät war über 60 Jahre!“ wusste Gaßner zu berichten. Eine Fahrt nach Ebersberg diente der Information über die Errichtung einer Energieagentur zur Weiterentwicklung des ZEN. „Dies ist eine klare Absicht des Vorstandes und ein Zukunftsthema für uns“, so Gaßner. Dafür gibt es auch staatliche Fördermittel.
Manfred Klemm, Leiter der AG Schule, berichtete über das seit 2013 laufende Projekt „Energie-Schule“, wofür er 20 Mitstreiter hat. Bisher wurden neun Schulen bereits zertifiziert, bei sieben läuft das Projekt, wovon drei kurz vor der Zertifizierung stehen. „Allerdings haben wir derzeit keine Neumeldungen“, bedauert er. Für das Projekt Energieschulen gab es den „Bürgerenergiepreis des Bayernwerks. Angeschafft wurden mit dem Preisgeld CO-2-Messgeräte, die schon im Einsatz sind. Zudem sollen Lesestoffe zu verschiedensten Energiethemen sowie E-Spielzeuge angeschafft werden. „Wir wollen Lehrerinnen und Lehrer unterstützen, damit sie den Energieunterricht selbst durchführen können. Wir wollen Kinder und Schulen sensibilisieren. Energieschulung ist nämlich so wichtig wie Deutsch und Mathematik!“ so Klemm. Lehrerfortbildungen sind geplant.
Klimaschutzkoordinator Joachim Scheid berichtete, dass der Solarkataster im Mai vorgestellt wird. Ferner darüber, dass der Stromverbrauch in den letzten Jahren um fünf Prozent gesenkt und der Einsatz von erneuerbaren Energien um zehn Prozent erhöht werden konnte. Eine Aktion E-Autos in den Gemeindebereichen und E-Carsharing angeregt wurde. „36 Prozent der CO-2-Emissionen entstehen durch Wärme. 300 bis 600 mit Öl beheizte Gebäude im Landkreis könnten pro Jahr saniert werden.“, so Scheid. Eine Info-Veranstaltung darüber ist bereits geplant.
„Heimbürgermeister“ und stellvertretender ZEN-Vorsitzender Markus Dollacker betonte, dass das ZEN in zehn Jahren weit über den Landkreis hinaus für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und erneuerbare Energien gut bekannt sei. „Vieles wurde geleistet und erreicht. Darauf sind wir stolz!“
Bekanntgegeben und genehmigt wurden der Jahresabschluss 2018 und der Haushaltsplan für 2019.
Vorsitzender Gaßner verlas den Kassenbericht. Die Kassenrevisoren Brigitte Bachmann und Sebastian Schärl bescheinigten Kassier Wolfgang Streich, dass es „keinerlei Beanstandungen“ gebe. Einstimmig entlastete die Versammlung die Vorstandschaft.
Richard Gaßner stellte sich nicht mehr zur Wahl. Bei den turnusmäßigen Neuwahlen wurde Bürgermeister Florian Junkes zum neuen 1. Vorsitzenden des ZEN gewählt, zum stellvertretenden Vorsitzender Norbert Peter und bei zwei Gegenstimmen Markus Dollacker zum 2. Stellvertreter. Einstimmig im Amt bestätigt wurden Josef Simon als Schriftführer und Wolfgang Streich als Kassier. Beisitzer wurden Willi Schmid, Lorenz Hirsch, Manfred Klemm, Dietmar Lenk, Bernd Scheller, Benjamin Standecker, Bernhard Lindner, Franz Bleicher und Florian Urmann, Kassenprüfer bleiben Brigitte Bachmann und Sebastian Schärl.
„Das ZEN hat keinen Selbstzweck, unsere Umwelt zu erhalten ist die Priorität!“ hob der neue ZEN-Vorsitzende Florian Junkes hervor. Er bat um gute und ehrliche Zusammenarbeit, intern, mit der Vorstandschaft, dem Landkreis und den Kommunen. „Nur wenn wir uns alle nachhaltig verhalten, werden wir auch unseren Kindern eine lebenswerte Umwelt hinterlassen. Jede, jeder und a alle diversen, also wir alle sind hunderte Male am Tag Verbraucher und können so das Angebot steuern. In allen Bereichen. Wir können in diesem wichtigen Bereich des Umweltschutzes nicht auf die UN, EU, den Deutschen Bundestag oder den Bayerischen Landtag warten, dass alles für uns geregelt wird“, betonte er. „Also lassen Sie uns alle, heute bei uns selbst anfangen, uns nachhaltiger, umweltbewusster und Ressourcen schonender zu verhalten“, schloss Junkes.