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Jahreshauptversammlung des MGV 2019

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Vorstand Franz Hammer eröffnete die Jahreshauptversammlung des Männergesangverein (MGV) Ensdorf im Pfarrsaal. Dazu begrüßte er alle Sänger, Vertreter des Sängerbundes 1880 Amberg sowie Bürgermeister Markus Dollacker und Pfarrer Pater Hermann Sturm. In einer Schweigeminute wurde der verstorbenen Mitglieder des MGV gedacht und hier besonders Emil Schmidt, über Jahrzehnte eine wichtige Stütze des MGV.

Geehrt für „50 Jahre aktives Singen im Chor“ wurden mit Urkunden und Ehrennadeln des Fränkischen Sängerbundes und des Deutschen Chorverbandes sowie einem Präsent des MGV Karl Luber, einer der aktivsten Sänger und Probenbesucher, sowie Vorsitzender Franz Hammer. „50 Jahre aktives Singen im Chor heißt nicht nur rund 400 öffentliche Auftritte, sondern darüber hinaus 2060 Probenabende!“ rechnete 2. Vorsitzender Martin Sollfrank vor. Franz Hammer war aber nicht nur 1.-Tenor-Sänger. Er war von 1980 bis 1996 und von 2012  bis jetzt 1. Vorsitzender, von 2000 bis 2012 Mitglied des Leiterteams und 2. Vorsitzender. Beiden macht das Singen auch heute noch Spaß und Freude, wie sie erklärten. Dem passiven MGV-Mitglied Bürgermeister Markus Dollacker wurde zu seinem 50. Geburtstag als Ständchen „Wir gratulieren“ gesungen und die Medaille „100 Jahre Freistatt Bayern“ überreicht.

Schriftführer Josef Leikam verlas das Protokoll der letztjährigen Jahreshauptversammlung und berichtete von der Gestaltung des Festgottesdienstes anlässlich der Kirchweih Seulohe, vom Waldfest auf dem Eggenberg, der Feier des 80. Geburtstages von Georg Fröhlich, der feierlichen Gestaltung des Eggenbergfestgottesdienstes zusammen mit dem Sängerbund 1880 Amberg, dem Gottesdienst für verstorbene Mitglieder am 3. Adventsonntag gemeinsam mit dem Sängerbund sowie einer Vorstandssitzung im November. „Neun Singstunden wurden abgehalten. Aktive Sänger hat der MGV Ensdorf nur noch sieben“, berichtete der Schriftführer weiter. Kassier Georg Hafenbradl gab detailliert Auskunft über die „knappe“ Finanzlage des MGV. Kassenprüfer Richard Schindler bescheinigte ihm „hervorragende“ Kassenführung. Einstimmig entlastete die Versammlung die Vorstandschaft.

Vorsitzender Franz  Hammer dankte Chorleiter Gerhard Tschaffon für seinen Einsatz und der Vorstandschaft  für ihre Arbeit. Der bewährte „Vereinswirt“ Georg Fröhlich hat sein Amt aufgegeben. Auch ihm und Günter Artner galt sein Dank für viele Jahre Service und Tischdekoration. „Von elf aktiven Sängern haben im Herbst vier mit gut tragenden Stimmen beim MGV aufgehört. Es verblieben noch sieben aktive Sänger, davon vier über 80 Jahre alt und zwei Sänger vom Sängerbund 1880 Amberg. In der Vorstandssitzung am 20. November beschloss daher die Vorstandschaft u. a. nach längerer Diskussion einstimmig, den der MGV Ensdorf beim Fränkischen Sängerbund als ‚inaktiv’, d. h. als ruhend zu melden, damit auch keine Beiträge mehr zu entrichten sind, keine regelmäßigen Singstunden mehr abzuhalten, ab 2019 von den Vereinmitgliedern keinen Jahresbeitrag mehr zu erheben und heute in der Jahreshauptversammlung über den Fortbestand des Chores und Vereins zu entscheiden,“ gab 1. Vorsitzender Hammer bekannt. „Damit stellt sich heute die Frage nach dem Fortbestand des Chores, aber auch des Vereins. Wenn wir dies altersbedingt durchaus auf uns zukommen sahen und schon öfter diskutierten, so haben mich die nicht absehbaren Rücktritte und das so schnelle Ende des Chores doch überrascht. Betroffen machte mich, dass nicht einmal mehr eine Weihnachtsfeier und damit ein gemeinsamer Jahresabschluss mangels Beteiligung mehr möglich war. Sehr gefreut hat mich dagegen, dass mit dem Restchor ein Adventsgottesdienst für unsere verstorbenen Mitglieder gestaltet werden konnte. Ein Auftritt, der bei den Kirchgängern sehr gut ankam.“

Nach Hammers Meinung soll der MGV zunächst bis 2021 zum 100-Jährigen weiterbestehen. Schließlich sei bis dahin auch eine funktionsfähige Vorstandschaft gewählt. Da noch Geld in der Kasse sei, könnten weiterhin verdienstvolle Mitglieder geehrt und verstorbenen Mitglieder mit einem Gebinde und Nachruf gedacht werden. Ebenso könnte jedes Jahr in einem Adventsgottesdienst aller verstorbenen Mitglieder gedacht werden. Die Gemeinschaft mit dem Sängerbund 1880 könne beispielhaft sein. „Der Nachwuchs fehlt, wir können keine neuen Lieder mehr einstudieren, Auftritte sind nicht mehr möglich. Das ist Fakt. Was soll also mit einem Weiterbestehen des Vereins noch bezweckt werden“, fragte 2. Vorsitzender Martin Sollfrank. Franz Hammer dagegen appellierte vehement für ein Weiterbestehen des Vereins. „Wir waren über Jahrzehnte über das Singen in Kameradschaft verbunden, haben uns als Sangesbrüder bezeichnet, Kameradschaft gefunden und gestaltet, Geselligkeit und Kollegialität. Wir sollten heute nicht den harten Schnitt vollziehen.“ Richard Schindler schlug ein monatliches Treffen in Form eines Sängerstammtisches evtl. zusammen mit dem Sängerbund 1810 Amberg vor. Deren Vorsitzender Peter Stadler betonte: „Wir haben bei euch Heimat und Freundschaft gefunden, sind gut aufgenommen worden und waren hier Zuhause. Wir verlassen unsere Heimat nicht! „Wir bleiben bei euch!“ Er appellierte: „Bleiben wir eine Gemeinschaft und halten zusammen!“

„Es geht um euere Gemeinschaft!“ betonte Bürgermeister Markus Dollacker. „Ihr seid noch eine schöne Truppe, eine Super-Gemeinschaft! Hört jetzt nicht auf! Trefft euch weiterhin und lebt eure Gemeinschaft und singt für euch!“ So sein Appell.

Einstimmig bestätigte die Jahreshauptversammlung, den Chor gegenüber dem Fränkischen Sängerbund als „inaktiv“ zu erklären. Bei zwei Gegenstimmen wurde beschlossen, den Verein Männergesangverein Ensdorf mindestens bis Ende der Wahlperiode 2021 weiterbestehen zu lassen. Mit den beiden Sängersprüchen: „Eintracht hält Macht“ und „Wiedersehen ist ein schönes Wort“ endete die Jahreshauptversammlung.