Jahreshauptversammlung des Imkervereins
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Nach dem Gedenken für verstorbene Mitglieder berichtete Schriftführer Karl Siegert über drei Vorstandsitzungen, erinnerte an den Vereinsausflug zur Imkerschule Landsberg am Lech und zur Varroabehandlung am Bienenstand von Vorsitzendem Stephan Graf., die monatlichen Imkerschulungen zu Themen wie „Varroabekämpfung“, „Bienengesundheit“, „Angepasster Brutraum“, „Arbeiten am Bienenvolk“, „Schwarmkontrolle in der Praxis“, „Richtiges Anwenden der Varroamittel“, „Mit gesunden Völkern in den Winter“ und „Bienefreundliche Gartengestaltung – Gärten für Bienen sind Gärten für Menschen“ sowie die Abgabe von Königinnenzellen an Imker. An den Schulungen nahmen insgesamt 495 Mitglieder teil. „Ein Plus von 150 und neuer Rekord“, so Siegert. Die gemeldete Zahl der Bienenvölker der Vereinsmitglieder im Jahr 2013 betrug 614, was einen Rückgang von 50 bedeutet. Aktuell hat der Imkerverein Unteres Vilstal 67 aktive Imker, davon sieben Probe-Imker und zusätzlich elf passive Imker.
Über die Aktivitäten des Vereins berichtete ausführlich Vorsitzender Stephan Graf. 2013 bezeichnete er als ein Jahr, das wegen seiner Wetterturbulenzen den Imkern immer in Erinnerung bleiben wird. „Die Blütenhonigernte war heuer unterdurchschnittlich, gut war die Sommertracht etwa bei Linde und Akazie, die Waldhonigernte sehr gut – Allerdings haben wir Probleme mit dem Melezetosehonig“, erklärte er. Hier stellte er verschiedene Möglichkeiten vor, wie der sehr hochwertige Melezetase-Waldhonig, der aber nicht als Winterfutter geeignet ist, geerntet werden kann. Der Großhandel zahle derzeit erfreulich gute Preise für den Honig. Die Probleme mit der Varroa-Milbe waren eher gering, denn der Winter war sehr lang und Mitte April waren die Völker brutfrei. Zur Zucht bemerkte Graf: „Gute Waldhonigjahre sind schlechte Königinnenzuchtjahre!“ Zur Zeit habe der Verein zehn Jungimker und bereits vier Anfragen für 2014. Als „große Bereicherung“ nannte er, dass Schriftführer Karl Siegert neuer Fachwart für Bienen der Bayerischen Imkervereinigung geworden ist. Er bedankte sich bei seiner gesamten Vorstandschaft für „hervorragende Mit- und Zusammenarbeit“.
Kassier Karl Schleicher berichtete über die gesunde Finanzlage des Vereins. Die Kassenprüfer Georg Graf und Ludwig Kneißl bescheinigten ihm „einwandfreie und übersichtliche Kassenführung“. Die Versammlung entlastete Kassier und die gesamte Vorstandschaft einstimmig. Norbert Zimmermann wurde einstimmig als zweiter Kassier nachgewählt.
Für 15 Jahre Mitgliedschaft wurden Helga Kürtzinger aus Hohenburg und Ludwig Kneißl aus Ebermannsdorf Urkunden und die Ehrennadel in Bronze verliehen. Michael Holzner aus Wolfsbach, bereits seit 50 Jahren Mitglied bei den Imkern des Unteren Vilstales, war aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Ihm wird die Ehrennadel in Gold samt Urkunde zu einem späteren Zeitpunkt überreicht.
Der Imkerverein Unteres Vilstal ist bei der Vermarktung des Honigs behilflich, besorgt kostengünstig Bienenfutter und Mittel zur Bekämpfung der Varroa-Milbe, kümmert sich um die Königinnenzucht und berät seine Mitglieder. Jeden ersten Freitag im Monat um 19.30 Uhr findet in der Schlosswirtschaft in Theuern ein „Imkerstammtisch“ mit Vorträgen und Diskussionen statt. Darüber hinaus gibt es weitere Informationsveranstaltungen. Derzeit wird von der Vorstandschaft das Jahresprogramm 2014 erarbeitet. Fest steht bereits, dass Zuchtstoffe Carnica und Buckfast abgegeben werden. Zur praktischen Arbeiten am Bienestand stehen im Mai „Schwarmkontrolle“, im Juli „Puderzuckermethode“ und Mitte September „Varroakontrolle (Reinvasion)“ und „Völker umweiseln“ sowie ein Tagesausflug auf dem Programm.
Imkern auf Probe
Der Imkerverein Unteres Vilstal führt auch 2014 die Aktion „Imkern auf Probe“ fort.
Die Probeimker mieten dazu für die Zeit von Anfang April bis Ende August 2014 ein Bienenvolk zur eigenständigen Nutzung. Die Betreuung wird von einem erfahrenen Imker unter Anleitung durchgeführt. Der Mietpreis beträgt einmalig 100 Euro. Im Preis enthalten ist der Aufstellplatz für die Zeit der Vermietung, die leihweise Nutzung der Beute (Boden, Zargen, Deckel) für dieses Bienevolk und die benötigten Werkzeuge wie Smoker oder Imkerpfeife, Stockmeißel, Besen etc. für die Arbeiten an den Bienen. Während des Mietzeitraums erhalten die Probeimker von erfahrenen Imkern des Vereins zu gegebenen –Zeiten eine begleitende fachliche Betreuung (Schulung), praktische Unterstützung bei den anfallenden imkerlichen Tätigkeiten, etwa beim Schleudern des Honigs sowie den gesamten Honigertrag. Zur fachlichen Begleitung erwerben die Probeimker das Fachbuch „Einfach Imkern“ von Dr. Gerhard Liebig zum Preis von 19,80 Euro. Das Buch bleibt auch nach Beendigung des Mietverhältnisses im Besitz der Probeimker. Das Probeimkern dauert zwei Jahre.
Anmeldung zum Probeimkern bei Stephan Graf, Tel. (0 94 74) 90 81 30, imkeruv.vorstand (at) gmx (dot) de