Jahreshauptversammlung der CSU
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Landrat Reisinger bezeichnete das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit ZEN als „erfreulichst für Ensdorf“. Der Kreistag habe einstimmig beschlossen, die Personalkosten dafür zu tagen und das ZEN in Ensdorf damit „dauerhaft etabliert“. „Im ZEN werden alle zusammengespannt, viele Synergieeffekte genutzt und sich Gedanken für zukünftige Herausforderungen gemacht.“
Zur Lage des Landkreises meinte der Landrat, dass man heuer mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 167 Euro finanziell noch gut dastehe. „Das können wir aber nicht halten, denn der Bezirk erhöht seine Umlage“, betonte er und lobte die gute Zusammenarbeit der Fraktionen im Kreistag. Trotz demographischem Wandel müsse sich der Landkreis seine Infrastruktur leisten. Allerdings müsse diese auf die älteren Mitbürger abgestimmt werden. Heißt: mehr Demenzzentren und Pflegeeinrichtungen. Außerdem: „Wir müssen möglichst viele möglichst lange würdig Zuhause pflegen!“
Bezüglich der Kreisstraßen gelte es, „sukzessive die Arbeiten machen“. Es gelte ferner, die Landkreisliegenschaften, Schulen und Krankenhäuser in den nächsten Jahren schrittweise energetisch zu sanieren. Das Kultur-Schloss Theuern und das ostbayerische Bergbau- und Industriemuseum werde „vernünftig betrieben“. Auch hier werde demnächst eine Sanierung notwendig. Das St.-Anna-Krankenhaus in Sulzbach werde aufgerüstet, ein Parkdeck gebaut. Eine enge Kooperation mit dem Klinikum St. Marien in Amberg wird angestrebt.
Die Ausgaben des Landkreises für den Sozialbereich steigen immens und sind nicht zu beeinflussen. Auch die Ausgaben im Bereich Sozialgesetzbuch II. Mittlerweile sind im Landratsamt mehr Sozialpädagogen als Juristen angestellt. Den Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis bezeichnete Reisinger als „sehr dicht“. Allerdings kündigte er auch an: „Wenn die Finanzkrise den Landkreis erreicht, müssen wir manche Investitionen strecken.“ Dann ging er auf die Veränderungen in den Wertstoffhöfen ein: Änderungen bei den Grüncontainern und die demnächst mögliche Anlieferung von kleineren Mengen Sperrmüll.
„Ensdorf hat mit seinem Schulverbund seine Hausaufgaben gemacht und eine gute Lösung gefunden“, lobte der Landrat und kündigte an, dass die ehemalige Bahnbrücke – jetzt Radweg - in Wolfsbach aus Sicherheitsgründen abgetragen werden muss. „Die Bogenbrücke wird durch eine Aluminiumkonstruktion in modernem Design ersetzt.“ „Trotz aller Arbeit und vielen Terminen gefällt es mir noch immer, Landrat zu sein!“ erklärte Richard Reisinger schmunzelnd zum Schluss.
„Nach langen Jahren wurde im vergangenen Jahr wieder ein Preisschafkopf abgehalten“, erinnerte Johann Bösl, Vorsitzender des 45 Mitglieder zählenden CSU-Ortsverbandes Ensdorf, in seinem Rechenschaftsbericht. Das Einsatzgeld in Höhe von 300 Euro wurde dem neu gegründeten Kinderchor Ensdorf gespendet. Eine weitere Spende ging an die DJK Ensdorf für ihren Sportheimanbau. Beteiligt hat sich der Ortsverband am Ensdorfer Gemeindefest und am Ensdorfer Wandertag. Zusammen mit den Thanheimer Kirwapaaren wurde die Brauerei Bischofshof besichtigt. Für die Bundestagswahl wurden von Markus Dollacker, Franz Hammer und Franz Metschl Plakate geklebt. Zur Wahl selbst, gab Bösl keinen Kommentar ab. An die Gemeinde ergingen Anträge auf Prüfung, welche Dachflächen im Gemeindeeigentum für Photovoltaikanlagen geeignet sind, sowie auf Versenkung des Grüngutcontainers auf dem Wertstoffhof. „In der Ensdorfer CSU rührt sich etwas. Sie ist aktiv und ein verlässlicher Partner für die Bevölkerung“, schloss Vorsitzender Bösl seinen Rückblick.
Schriftführerin Maria Leikam berichtete von sechs Vorstandschaftssitzungen. Michael Schwanzl wurde zum 90. Geburtstag gratuliert, Peter Hammer zum 85, Alfred Reinwald zum 75 und Bernhard Senft zum 70. Schatzmeister Hans Babl berichtete über die gute Finanzlage des Ortsverbandes. Die Kassenprüfer bescheinigten ihm einwandfreie Kassenführung. Einstimmig entlastete die Versammlung die Vorstandschaft.
„Der Gemeinde Ensdorf geht es heuer finanziell noch gut. Nächstes Jahr wird es schwieriger ausschauen“, erklärte Bürgermeister Markus Dollacker. „Die Kreisumlage wird wohl um zwei Prozentpunkte steigen und die Einnahmen geringer ausfallen.“ Dollacker erhofft, sich durch Verkauf von Bauplätzen im neuen Wolfsbacher Baugebiet „Am Hammerberg“ Hilfe. Als Aufgaben für 2010 nannte er: Abschluss der Sanierungsarbeiten am Stephansturm, Erschließung des Baugebietes „Am Hammerberg“ und energetische Rathaussanierung und ist überzeugt: „Wir werden ein schönes und repräsentatives Rathaus bekommen.“ Als „kleinere Projekte“ nannte er die Fortführung des Konzepts Naturpark Hirschwald mit der historischen Kohlenmeileranlage „Russ’nhütte“ in Palkering, einem „Industriedenkmal der besonderen Art“, und die Gestaltung des Klosterinnenhofes. „Da müssen wir dringend etwas machen, aber da reden viele Stellen mit.“ Für die Jahre 2011 und 2012 sieht der Bürgermeister allerdings „schwarz“: „Da reichen dann eigentlich zwei Gemeinderatssitzungen: Haushalt aufstellen und Weihnachtsfeier. Sonst können wir nichts mehr machen. 2013 wird es hoffentlich wieder besser.“