Jahreshauptversammlung beim Heimat- und Kulturverein
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
In seinem Rechenschaftsbericht ließ er noch einmal die Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr Revue passieren. Mitgeholfen haben Mitglieder beim Ensdorfer Adventbasar 2010, besuchten die Felsenkeller in Schwandorf mit anschließendem Wirtshausbesuch. Beim inter-essanten Vortrag des Gründungsvorsitzenden Dr. Konrad Lautenschlager zum Thema „Wald“ war viel Neues zu erfahren. Beteiligt hat sich der Verein bei „VilsKultur“ im Kultur-Schloss Theuern mit einem Beitrag von Adolf Wolfsteiner über Pater Odilo Schreger und seinen „Speißmeister“. Im Mai gab es „großes Theater“ mit der Gruppe „Undicht“ mit dem Stück „Mirandolina“. Für den geplanten Baumlehrpfad im Naturpark Hirschwald wurde der Bestand aufgenommen. Besichtigt wurden zusammen mit dem Heimatverein Rieden die Ziegelkohlenmeiler in Palkering. Dabei trat viel Geschichtliches zutage und über deren zurzeit durchgeführte Freilegung und evtl. Wiederinbetriebnahme informiert. Viele Interessenten fanden beim Gemeindefest zu den Führungen des Stephansturmes durch Schriftführerin Isabel Lautenschlager. Das vom Heimat- und Kulturverein durchgeführte Heimatquiz beim Seniorennachmittag der Ensdorfer Jakobi-Kirwa ist bereits zu einer festen Einrichtung geworden. Ein Höhepunkt war im August das Spontan-Konzert des „Hammer-Trios“ mit alter klassischer Musik im übervollen Wittelsbachersaal. Wolfram Seebauer hielt einen Vortrag zum Thema „Bier“. Zusammen mit den Wanderfreunden Ensdorf gab es eine naturkundlich-geschichtliche Wanderung im Rahmen von „Wandern unter weißblauem Himmel“. Außerdem hat der Heimat- und Kulturverein das Parforcehornkonzert in der Pfarrkirche St. Jakobus unterstützt. „Beim Gemeindefest-Komitee arbeitet der Verein weiter mit“, erklärte Vorsitzender Tschaffon bevor er auf die Planungen für das Jahr 2012 einging.
„Die demographische Entwicklung ist ein großes Problem. Welche Möglichkeiten haben wir – jeder Einzelne und die Gemeinde – deren Auswirkungen abzuschwächen“, fragte Tschaffon. Um diese aufzuzeigen veranstaltet der Heimat- und Kulturverein am Samstag, 10. März, im Fürstensaal eine Podiumsdiskussion mit Gemeindevertretern, Caritas, Schule, Kindergarten usw. Mitwirken wird der Verein auch im kommende Jahr wieder bei „VilsKultur“ im Schloss Theuern. Für den Herbst ist geplant ein Vortrag über Adelheid von Warburg, ein bewegtes mittelalterliches Frauenschicksal. Diese Adelige hat auch Bezug zu Ensdorf. Eine ganz spezielle Kirchenführung wird beim Gemeindefest oder bei der Jakobi-Kirwa angeboten. Durch lateinische Inschriften in der Kirche und den Klostergebäuden ergeben sich nämlich viele Verknüpfungen zum Leben des hl. Jakobus, die wohl den meisten nicht bekannt sind. Der Tag des offenen Denkmals (2. September) steht 2012 unter dem Thema „Holz“. Dazu plant der Heimat- und Kulturverein eine Führung zu den Ziegelkohlenmeilern in Palkering. Für die regelmäßigen Monatstreffen sind als Themen ins Auge gefasst: Im „Oberpfälzer Sagenwelt“ durch 2. Vorsitzenden Claudius Rothbauer, im Juni oder Juli eine geologisch-naturkundliche Wanderung mit Beisitzer Peter Fröhlich, in den Sommermonaten erneut eine Stadtführung Amberg durch Schriftführerin Isabel Lautenschlager. Im Herbst steht die Schwarzenfelder Teichwirtschaft mit Vortrag und Einkehr auf dem Programm, im November eine Führung durch die Brauerei Fuchsbeck in Sulzbach-Rosenberg. Außerdem ist ein Besuch bei der Mittelbayerischen Zeitung in Regensburg angedacht.
Der Vorsitzende dankte für den Besuch der Monatstreffen und sonstigen Veranstaltungen, besonders natürlich seiner Vorstandschaft, den Helfern und Organisatoren und in ganz besonderer Weise Schriftführerin Isabel Lautenschlager, dem „Herz der Firma“.
Für Kassier Alfred Fröhlich, der beruflich verhindert war, berichtete Beisitzer Peter Fröhlich über die solide Finanzlage des Vereins. Kassenprüfer Dr. Josef Eiletz bescheinigte ihm „hervorragende Kassenführung“. Die Versammlung entlastete anschließend einstimmig die Vorstandschaft.
Heiß diskutiert wurden die öffentlichen Parkplätze im Klosterhof bzw. Kirchenvorhof. „Es ist wohl einer der letzten Klosterhöfe, die beparkt werden dürfen. Es ist ein Geschenk, eine solche Pfarrkirche mit Kloster zu haben“, gab Vorsitzender Tschaffon zu bedenken. Für Pfarrer Sturm ist dies bereits „seit langem“ ein Thema. Er kritisierte vor allem das „wilde Parken ohne Rücksicht, nicht einmal auf die Rettungswege der Feuerwehr“. Er schlug vor den Autoverkehr zu stoppen, den Hof ganz parkfrei zu halten oder wenigstens nur „Nischenparken“ zu erlauben. Bürgermeister Dollacker verwies darauf, dass der Denkmalschutz für den gesamten Klosterinnenhof eine Planung als Barockgarten mit Bux und Rosen habe, die Regierung der Oberpfalz aber alle Bäume raus haben wolle, „damit die Gebäude wirken“. Dollacker sprach die Frage nach dem Standort des Kriegerdenkmals an, ging auf die Parkplatznot in Ensdorf ein und gab zu bedenken, dass für Veranstaltungen wie Adventbasar, Tag der Regionen und eventuelle Konzerte der Platz ideal sei. „Außerdem brauchen Caritas-Sozialstation, Wittelsbachersaal, Feuerwehren und immobile Kirchenbesucher eine Zufahrt.“ Im Anschluss an die Kirchenrenovierung werde es an „Gestaltung des Klosterhofes insgesamt“ gehen. „Es ist ein Platz für alle, macht euch Gedanken darum und bringt eure Ideen ein“, betonten er und Vorsitzender Tschaffon.
Seniormitglied Peter Hammer bot dem Heimat- und Kulturverein an, seine umfangreiche Fotosammlung von mittlerweile historischen Ereignissen wie z. B. dem großen Hochwasser vor bald 25 Jahren oder den vielen Feldkreuzen, zur Verfügung zu stellen. Der Verein sieht das als „einmalige Chance“ und übernimmt dankbar die Bildersammlung, will sie digitalisieren und für eine eventuelle Veröffentlichung über Ensdorf nutzen.
Jeden 2. Donnerstag im Monat finde in wechselnden Gastwirtschaften ein informatives Monatstreffen statt, zu der auch interessierte Nichtmitglieder willkommen sind.