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Jahresausstellung der Künstler eröffnet

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Mit einer Vernissage wurde am Sonntag die 6. Jahresausstellung Ensdorfer Künstler im Kreuzgang des Klosters eröffnet. Sie zeigt eine breite Palette kreativer künstlerischer Aktivitäten und Arbeiten in verschiedensten Techniken. Sie reichen von Aquarellen, Arbeiten in Öl und Acryl, Metallkunst bis hin zu Skulpturen und Plastiken. Die Werke der elf ausstellenden Künstler können bis 2. August täglich von 8 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden.

Der Kulturbeauftragte der Gemeinde, Josef Bartmann, begrüßte die Gäste der Vernissage im romantischen Klosterinnenhof. „Der Mensch braucht die Kunst, er braucht sie zur Entspannung, zur Ruhe und Erholung“, betonte er. Die Vielfalt und die Individualität der Kunstwerke sei eine Besonderheit dieser Ausstellung und mache sie deshalb so reizvoll.

Bürgermeister Markus Dollacker machte in seinem Grußwort auf den besonderen Rahmen der Ausstellung im Kreuzgang des Klosters  aufmerksam und dankte  Initiatoren und Künstlern, „dass sie uns teilhaben lassen an ihren Werken, dass sie sie uns zeigen“. Hausherr, Klosterdirektor Pater Georg Matt, zitierte Marc Chagall: „Solange wir das Leben haben, sollten wir es mit den uns eigenen Farben der Hoffnung und der Liebe malen.“

Die 2004 gegründete Künstlergruppe Ensdorf zeigt, wie vielfältig und kreativ Menschen in der ländlichen Region zu Werke gehen und wie viele schlummernde Talente im Verborgenen arbeiten. „Weißt du wie die Dichter schreiben? Hast du je einen gesehen? Dichter schreiben einsam. Weiß du wie die Maler malen? Hast du je einen gesehen? Maler malen einsam.“ „So beschreibt die österreichische Rocksängerin in ihrem Lied ‚Engel fliegen einsam’ die Situation, die Maler, Dichter und Komponisten kennen, wenn sie arbeiten“, erklärte Künstlersprecher Gerd Seidel. „Ist das Werk vollendet, verschwinden die Arbeiten in der Einsamkeit des Ateliers, des Studios oder der Schreibtischschublade. Erst bei Ausstellungen oder Konzerten verlassen sie diese Einsamkeit, um für kurze Zeit in die Öffentlichkeit zu gehen. Danach verschwinden sie wieder. Aber eigentlich besitzen sie, die Bilder, eine andere Aufgabe. Sie sollen nicht nur schön sein, sondern sollen bewegen, auffordern, anstoßen, auslösen usw.“ Deshalb rief Seidel die Verantwortlichen auf, in öffentlichen Einrichtungen und Geschäftsräumen, der Kunst einen Platz zu geben: „Befreit die Werke aus ihrer Einsamkeit und lasst sie das tun, für das sie bestimmt sind. Übernehmen sie die Verantwortung und erhalten sie die zeitgenössische Kunst den kommenden Generationen.“

Dann stellte er die Künstler und ihre Werke vor. Seidel dankte allen, die zur Ausstellung beigetragen und sie ermöglichet haben. Zuversichtlich ist er, dass der Ensdorfer Gemeinderat im kommenden Jahr die Mittel für einheitliche Stellwände bewilligen wird. „Das Erstaunliche an den modernen Kunstwerken ist, dass die Künstler wissen, wann sie damit fertig sind“, zitierte Seidel abschließend den französischen Schauspieler Fernandel.