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Hoher Besuch beim ZEN

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Auf Einladung von MdB Alois Karl informierte sich der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Dr. Christian Ruck über die Arbeit des Zentrums für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN), das auch überregionalaktiv ist und einen guten Namen hat.

Zunächst führte ihn der Vorsitzende des ZEN-Fördervereins, Karl Müller, durch die ständige Hausmesse, deren Ziel sei es, „Handwerkern ein Forum zu geben wie man erneuerbare Energien umsetzen kann“. Im Fürstensaal stellte er ihm, MdL Heinz Donhauser, Kreisrat Sebastian Schärl, Vertretern des Arbeitskreises Umwelt sowie des CSU-Ortsverbandes ensdorf in einer ausführlichen Power-Point-Präsentation Arbeit, Aufgaben und Ziele des ZEN vor. U. a. als Informations- und Beratungsstelle, ZEN-Akademie, „hervorragendes Netzwerk zur Kontaktvermittlung und –pflege für Projektpartnerschaften und regionale Vermarktung“. Der Landkreis finanziert das ZEN mit jährlich 95000 Euro. Müller verwies neben der unabhängigen und neutralen Energieberatung auch auf die am 17./18. April 2012 wieder stattfindende Altbautage.

Die seit Juli beim ZEN arbeitenden ausgebildeten beiden Stromsparchecker  sind mit einem E-Mobil unterwegs. Müller verwies auf das durchgeführte Sonnendächerprogramm, die Thermografie-Aktion, „Haus sanieren – profitieren“ und Heizungspumpentausch, auf Schulungen von Energieberatern, kommunalen Energiebeauftragten, Hausmeistern und Handwerkern, Ausbildung zu Solateuren und ZEN-ioren und die Zertifizierung von Fachkräften zur Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden. Schließlich stellte der ZEN-Fördervereinvorsitzende das Modellprojekt elMAS (emissionsfreie, lärmarme Mobilität der Region Amberg-Sulzbach) vor, ein generationsübergreifendes Projekt zur Weckung der Nachfrage für Elektromobile. „Wir brauchen einen Zuschuss für die Anfangsfinanzierung, informieren sie uns, wenn in Berlin etwas läuft“, gab Müller MdB Dr. Christian Ruck mit auf den Weg.

Dieser war beeindruckt von dem was beim ZEN „auf  die Beine gestellt wurde“ und versprach, Müllers Wunsch gerne nachzugehen. „Durch den Bund wird aber meist die Forschung gefördert, um Wissenslücken zu schließen“, gab er zu bedenken. Dr. Ruck ist ein Verfechter der von der Bundesregierung einmal beschlossenen Atomlaufzeitverlängerung, denn bei einer Streckung bis 2050 könnte Zeit und Geld gewonnen werden. „Dann aber ist Fokushima gekommen und Zeit und Technologiegewinn sind weg – jetzt knirscht es“, so der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Außer dem Zeitdruck gebe es noch viele Fragezeichen. Drei Ziele müssten bei der Energiewende erreicht werden: Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und die Frage der Regionalität oder der Großräumigkeit. Dies legte er ausführlich dar. MdB Dr. Ruck gab zu bedenken: „Wir haben unheimlich viele Aufbruchzahlen bei den erneuerbaren Energien, unsere Netze sind dafür überfordert.“ So vermisse er u. a. die Grundlastfähigkeit der alternativen Energien bei der Abschaltung von Atomkraftwerken. Auswege müssten gefunden werden. „Das ist die Pflicht von oben, die sich nicht immer mit der von unten deckt.“ 

„Das ZEN leistet Pionierarbeit, ist MdB Alois Karl überzeugt, ebenso, „dass Energie bezahlbar bleiben muss“. Die Energiewende erfordert nach MdL Heinz Donhauser auch eine gesellschaftliche Veränderung. „Auch Medien sind keine heiligen Kühe. Wenn von ein Uhr nachts bis sieben Uhr morgens auf Fernsehen verzichtet würde, könnte man allein dafür zwei Atomkraftwerke abschalten.“ Er sieht es auch als sinnvoll an, „den Schmarr’n am Nachmittag nicht zusenden“.