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Glaubens-Gespräch zum ersten Hirtenwort des neuen Bischofs

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Der Bibelkreis der Pfarrei Ensdorf lud aus Anlass des allerersten Hirtenwortes des

neuen Bischofs Rudolf Voderholzer zu einem Gespräch ins Kloster Ensdorf ein.

 

Alle Generationen waren dabei vertreten, sogar auch die Jugend. Es wurde eine bereichernde Auseinandersetzung zu den vielen pastoralen Stichworten geführt, die in diesem Hirtenwort

offenbar als die wichtigsten Anliegen des Bischofs enthalten sind. Besonders der zweite Teil dieses geistlichen bischöflichen Wortes aus Regensburg hatte es der Runde von knapp 20 interessierten Teilnehmern angetan.

Der Bischof lädt nämlich darin ein, sich neue zeitgemäße Formen einer glaubwürdigen Sonntagskultur zu überlegen. Und es wurden auch konkrete Vorschläge gemacht, wie diese früher eigentlich selbstverständliche Gottesdienstbeteiligung an den Sonntagen und Feiertagen von Seiten der Christen gerade heute in unserer modernen Zeit wieder lebendiger werden könnte. Ein praktischer Vorschlag war der, doch wegen dem neuen modernen Freizeitverhalten einmal einen sonntäglichen Gottesdienst eben am Sonntagabend zu versuchen, wenn die Familien ganz bewusst gemeinsam miteinander diesen ihren freien Tag schon ganz aus-gelassen miteinander verbracht haben. Am Schluss, nicht am sonntagfrüh, kann dann der feierliche spirituelle Abschluss der Woche wohl am besten mit dem Besuch eines Sonntagsgottesdienstes gefeiert werden.

Und vor allem für die Jugend, die noch nicht so offen für intensive Eucharistiefeiern ist, wäre eine andere Möglichkeit wohl die angemessenere, dass nämlich z.B. auch am Abend ein gut vorbereiteter Wortgottesdienst mit verschiedenen liturgischen Elementen angeboten werden sollte.

Und die biblische Spur wurde sehr hoch geschätzt, d.h. das Austauschen ganz persönlicher religiöser Erfahrungen mit Hilfe beeindruckender biblischer Stellen aus dem Evangelium Jesu in einem regelmäßigen Bibelkreis, weil sich junge Leute dann viel ernster genommen sehen, wenn sie eben selber auch was sagen dürfen – und nicht nur auf den sicher engagierten Pfarrer hören müssen.

Auch die ökumenische Dimension wurde vor allem von den evangelischen Mit-Christen in den Mittelpunkt gerückt, z.B. in der Idee einer künftig wirklich gemeinsamen Taize-Feier, wie sie andernorts ja schon seit Jahren angeboten wird.

Vorausblickend wurde in diesem Zusammenhang schon auf den 19.Juli hingewiesen, wenn in der Kirche St. Jakobus in Ensdorf heuer zur 2. BIBEL BEI NACHT eingeladen wird, die ein großes pastorales Anliegen gerade in der Don Bosco Ortsgruppe SMDB mit der Vorsitzenden Margit Reif darstellt. Vor allem Firmbewerber – vor und erst recht nach ihrem großen Firmtag – sind dazu herzlich eingeladen, ihre eigene Lieblingsbibelstelle im Rahmen von ganz verschiedenen kreativen Elementen – Film, Song, Biblio-Drama – vorzutragen.

Eine Teilnehmerin fasste ihre Gedanken so zusammen: „Ich gehe gern in die Kirche, wenn ich spüre, dass ich mich im starken ‚Windschatten’ eines lieben Menschen ernst genommen sehe und sozusagen in seinem motivierenden ‚Schlepptau’ manche christlichen Gedanken wieder tiefer erleben kann.“ Allgemeine Anerkennung fand, dass die jungen Leute der Pfarrei Dietldorf nach letztem Jahr auch heuer wieder am Karfreitagabend ihren ganz eigenen meditativen und besonders jugendgemäßen Gottesdienst feiern wollen, den auch Erwachsene inzwischen sehr positiv sehen, wie der dortige Salesianer-Pfarrer Pater Andrzej Slowik erfreulich feststellen konnte. Ein anderer Teilnehmer aber gab kritisch zu bedenken: „Ich kenne viele junge Menschen, die eine solche positive Windschatten-Atmosphäre in der katholischen Kirche für sich derzeit leider sehr vermissen und deshalb Abstand von der Kirche nehmen, obwohl sie jahrelang treue Ministranten waren.“