Gemeinderatssitzung im Mai
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Die Firmen stellten ihre Produkte vor. Abwägungen mussten getroffen werden. Es galt zu beachten, ob die Stühle ergonomisch gut geformt, bequem und stapelbar sind, ob Vierfuß- oder doch Freischwinger günstiger wären, wie lange Garantie gewährt wird, ob sie rollstuhlgerecht eingesetzt werden können und unter die Tische passen, ob die für die Gemeinderäte Armlehnen und die Besucherstühle keine haben sollen, der Bürgermeisterstuhl höher sein soll. Und die Preise galt es natürlich auch zu beachten! Innenarchitekt Georg Roggenhofer half bei der Bewertung. Eine echt schwierige Entscheidung war zu treffen! Nach fast zwei Stunden entschied sich der Gemeinderat endlich mit neun gegen vier Stimmen für das Angebot der Firma Kusch. Rund 22100 Euro kosten die insgesamt 43 Hochlehner-Stühle und die passende Anzahl Tische auf die fünf Jahre Garantie gewährt werden. Ein Alternativangebot einer anderen Firma wäre um rund 4000 Euro billiger gewesen. Doch Bürgermeister Markus Dollacker und die Mehrzahl der Gemeinderäte waren der Meinung: „Der Sitzungssaal ist auch ein Repräsentationsraum der Gemeinde. Die Entscheidung für die Bestuhlung gilt für die nächsten 30 Jahre.
Nachdem der Tagesordnungspunkt „Vorstellung der offenen Ganztagsschule der Mittelschule Ensdorf durch Frau Haager vom Kolpingswerk Schwandorf abgesetzt war, zog der „hohe Rat“ vom noch nicht ganz fertig gestellten neuen Sitzungssaal in sein „Ausweichquartier“ Fürstensaal um, wo die Gemeinderatssitzung noch rund zwei weitere Stunden lang fortgesetzt wurde.
Genehmigt hat der Gemeinderat einstimmig die Bauanträge von Annette Theobald, Abt-Desing-Straße 18 in Ensdorf, auf Neubau eines Gartenhauses; und von Stefanie und Peter Blank, Thanheimer Straße 14 in Ensdorf, auf Umbau und Erweiterung des bestehenden Einfamilienhauses.
Schwieriger war die Entscheidung für den Bauantrag von Matthias Kotzbauer, Hauptstraße 37a in Ensdorf, auf Garagenneubau. Schließlich weicht das Bauvorhaben in mehreren Punkten von den Festsetzungen des Bebauungsplanes ab und liegen keine Unterschriften der Nachbarn vor. Außerdem beträgt der „Stauraum“ nur 0,50 Meter, statt der in Ensdorf geforderten fünf Meter. Dies alles kritisierten vor allem die SPD-Gemeinderäte. Schließlich stimmte man dennoch mehrheitlich dem Bauvorhaben mit zehn gegen vier Stimmen zu, allerdings nur unter der Maßgabe, dass ein sich automatisch öffnendes Garagentor eingebaut wird. Letztendlich entscheidet aber das Landratsamt Amberg-Sulzbach.
Für die dringend notwendige Sanierung des Pausenverkaufsraumes der Mittelschule Ensdorf - die Mittel dafür sind im Haushaltsplan vorgesehen – erhielt den Auftrag für Fließestricharbeiten die Firma Estrich Kiener GmbH in Rieden zum Angebotspreis von rund 800 Euro und den für Fenster und Türenelemente sowie Thekeneinrichtung die billigst bietende Firma Schreinerei Hubert Fischer in Ensdorf für rund 14500 Euro. Die Fliesenarbeiten werden durch Bauhofarbeiter erledigt.
Nachdem die Urnenbestattungen immer mehr zunehmen und auch Urnengrabstätten geschaffen werden sollen, musste sowohl eine neue Friedhofs- und Bestattungssatzung als auch eine neue Friedhofsgebührensatzung erlassen werden. Die neuen Satzungen sind den Mustersatzungen des Bayerischen Gemeindetages angepasst. Da beide bereits in der Gemeinderatsklausur vorberaten worden waren, gab es keine langen Diskussionen mehr. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass sie zum 1. Juli 2011 in Kraft treten.
Einstimmig stimmte der Gemeinderat der Übernahme einer Bürgschaft für ein Darlehen der Schlossbrauerei Naabeck in Hohe von 15000 Euro an die DJK Ensdorf für den Sportheimanbau zu. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre. Nachdem die Gemeinde Gebäudeeigentümer ist, kann die DJK keine Bürgschaft geben.
Die Seilbahn mit Startrampe auf dem Spielplatz in Wolfsbach musste aus Sicherheitsgründen abgebaut werden. Für eine Ersatzbeschaffung hat der Frauenkreis Wolfsbach eine Beteiligung von 2000 Euro zugesagt, wenn diese noch in diesem Jahr erfolgt.
Der Spielplatz beim DJK-Sportgelände ist komplett neu aufgebaut worden (MZ berichtete). Hierbei war vorgesehen, die vorhandene Edelstahlrutsche wieder zu verwenden und im neuen Spielturm zu integrieren. Nun hat sich herausgestellt, dass dies wegen der verschiedenen Podesthöhe nicht möglich ist. Folglich muss eine andere angeschafft werden. Dies ist weiter nicht tragisch, weil sich die bisherige ohne Schwierigkeiten beim Spielplatz beim Rathaus in Ensdorf oder etwa am Spielplatz in Thanheim einbauen lässt.
Obwohl die Kosten für beide Geräte den Ansatz im Haushalt 2011 um rund 4000 Euro überschreiten, vergab der Gemeinderat am Donnerstag die beiden Aufträge bei einer Gegenstimme im Ganzen an die günstigste Firma Sauerland Spielgeräte GmbH zum Angebotspreis von brutto 6545 Euro. „Das ist uns die Sache wert. Schon alleine wegen der zusätzlichen Unterstützung des Wolfsbacher Frauenkreises“, wurde erklärt. „Die Kosten sparen wir sicherlich an anderen Haushaltsstellen ein.“ Gemeinderat Werner Scharl regte in diesem Zusammenhang an, dass alle Spielgeräte zweimal jährlich durch Bauhofarbeiter überprüft und eventuelle Schäden ausgebessert werden. Den Frauenkreiswolfsbach lobte er: „Der tut sehr viel für die Gemeinde“. „Saubere und ordentliche Spielplätze sind ein Aushängeschild für die Gemeinde“, argumentierte CSU-Sprecher Gemeinderat Hans Bösl. Bürgermeister Markus Dollacker will in den kommenden Jahren „Zug um Zug“ alle Spielplätze in der Gemeinde „aufwerten“.
Im Haushaltsplan sind für die Jugendförderung in den Vereinen 3400 Euro vorgesehen. Jeder Verein kann der Gemeinde ihre Jugendlichen unter 18 Jahren melden. Dafür erhält dieser für die aktive Jugendarbeit Förderung. Nachdem bei der DJK dies 237 Jugendliche sind, erhält der Sportverein heuer eine Jugendförderung von 2878 Euro. Die Ensdorfer Pfadfinder bekommen für 30 Jugendliche 365 Euro und die Edelweißschützen Wolfsbach für 13 Jungschützen 158 Euro.
Für den Schullandheimaufenthalt der Schüler der 5. Klassen gewährt die Gemeinde auf Antrag 15,00 Euro je Schüler aus dem Gemeindegebiet. Bürgermeister Markus Dollacker gab bekannt, dass die Gemeinde wieder - wie in den letzten Jahren auch - die Kosten für Versicherungen und GEMA für das Gemeindefest übernimmt. Dafür dankte ihm Gemeinderat und Organisationsleiter Werner Scharl sehr herzlich. Er lobte auch die gute Zusammenarbeit und das Engagement der Vereine und Gruppierungen sowie der Gemeinde und Gemeindebediensten bei der Vorbereitung und Durchführung des 7. Gemeindefestes am 18./19. Juni und lud die Gemeinderäte ein, sich an Festzug und Fest zu beteiligen.