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Gemeinderatssitzung im Juni 2018

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Gemeinde

Eine umfangreiche Tagesordnung hatte der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung abzuarbeiten. Entsprechend dauerte sie mehrere Stunden. Mit der Vorstellung der Bauleitplanung im Bereich des Bebauungsplans „Strohberg-Nord“ in Wolfsbach und der Anpassung bei den Flurnummern 427/1, 427/2 und 454/3 mit sieben Bauplätzen durch Ingenieur Stephan Dietrich vom Planungsbüro „Plan und Raum“ begann die Sitzung.

Ziel der Planung, so Bürgermeister Markus Dollacker, sei die Befriedigung der örtlichen Nachfrage nach Baugrundstücken für den Wohnungsbau. Dietrich ging detailliert auf die Einwendungen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange ein. Er betonte unter anderem, dass die vorhandenen Biotope (Hecken) erhalten bleiben, die entlang der ehemaligen Bahnanlage (Fünf-Flüsse-Radweg) entlanglaufende Kanal nicht so stark belastet wird und zur Entwässerung des abhängenden Baugeländes diene. Der parallel dazu laufende Fahrweg werde auf 3,50 Meter verbreitert und so für landwirtschaftliche Fahrzeuge ausreichend. Der an das Baugebiet anschließende Areal könne für spätere Baumaßnahmen als Ausgleichsfläche verwendet werden. Nach Diskussion um den Standort für ein Trafohaus und die Dachformen im Baugebiet wurde bei vier Gegenstimmen beschlossen, dass neben Satteldächern auch Flachdächer „aber mit Begrünung“ zugelassen werden.

Die Verlegung des Kinderspielplatzes war ein heißes Thema. Dabei votierten die Wolfsbacher Gemeinderäte Renate Kastl und Johann Eichenseer gemeinsam mit Hermann Trager für einen Verbleib „des am bestfrequentierten Spielplatzes in der Gemeinde“ am jetzigen Standort. „Dadurch verlieren wir drei der sieben Bauplätze und in Wolfsbach besteht keine Möglichkeit, ein weiteres Baugebiet auszuweisen“ war das zündende Gegenargument. Mit drei Gegenstimmen votierten die Räte für die Billigung des Entwurfs der Planungsunterlagen „Änderung Strohberg und Aufstellung Strohberg Nord.“

Der Vorentwurf für die Sanierung des Ensdorfer Friedhofs stellte Albert Geitner vom gleichnamigen Ingenieurbüro vor. Er empfahl die Wege mit für Rollstuhlfahrer geeignetem Granitpflaster zu erneuern und zu gestalten. Die Hainbuchenhecken sollten verlängert, eventuell durch schlanke Bäume aufgelockert werden. Weitere Themen war die Erneuerung der Lautsprecheranlage und die Neugestaltung der Beleuchtung „sowohl auf dem Friedhofsgelände als auch im Eingangsbereich.“ Eine eigene Lautsprecheranlage lehnten die Gemeinderäte ab. Bei der Gestaltung des Urnenfelds entschieden sich die Räte gegen eine Pflasterung, votierten für Rasen, aber auch für Steinplatten als Standort für Blumenschalen, Das Ingenieurbüro wurde beauftragt eine Kostenermittlung zu erstellen. Zudem soll eine weitere Wasserstelle installiert werden.

Die DJK Ensdorf hatte beantragt, den bestehenden Miet- und Pachtvertrag für das Sportheim und die Sportstätten vorzeitig bis zum 31. 12. 2045 zu verlängern. Gründe sind zum einen die Sanierung des oberen Platzes und der geplante Anbau an das Sportheim für einen barrierefreien Eingang und die Heizungssanierung mit Neugestaltung der Außenanlagen. Dafür gebe es Fördermöglichkeiten durch den Bayerischen Landes-Sportverband, wobei Voraussetzung sei, dass die Restnutzungsdauer für die Sportanlagen mindesten 25 Jahre betragen muss. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für eine Verlängerung des bestehenden Miet- und Pachtvertrags bis 31. 12. 2045 aus.

„Der Neubau der zweigruppigen Kinderkrippe ist im Zeitplan und Kostenrahmen“, erklärte Bürgermeister Markus Dollacker. Einstimmig vergab der Gemeinderat weitere Gewerke an die jeweils günstigsten Firmen. Putz- und Stuckarbeiten an Zymen GmbH Regensburg für 44321,07 Euro, Malerarbeiten an Malerfachbetrieb Schiller in Amberg für 8579,19 Euro, Rollladen- und Sonnenschutz an Faltenbacher Jalousienbau GmbH & Co. KG in Erbendorf für 26858,30 Euro, Fliesenarbeiten an Fritz Hiller GmbH in Parsberg für 19882,37 Euro, Bodenbelagsarbeiten an PTG Systemböden GmbH in Hersbruck für19331,85 Euro und Trockenbauarbeiten an Holz Bösl GmbH in Ursensollen für 23082,17 Euro.

Bei der Gemeinderatssitzung sprach Jugendpflegerin Claudia Mai von der kommunalen Jugendarbeit des Landratsamts. Sie stellte die von Kümmersbrucks Bürgermeister Roland Strehl angeregte „Gemeindliche Jugendarbeit mittels interkommunaler Zusammenarbeit mit den Gemeinden Kümmersbruck, Ursensollen, Ebermannsdorf und Ensdorf“ vor.

Keine der beteiligten Gemeinden gleiche den anderen, so die Jugendpflegerin, daher sollten die Aufgaben entsprechend der örtlichen Gegebenheiten und der Situation angepasst werden. Es ergäben sich fünf Schwerpunkte, deren Ausgestaltung unterschiedlich gewichtet sein könnten. So die Analyse der Situation der Jugendlichen und der Jugendarbeit vor Ort, die Beratung, Unterstützung und Förderung von freien Trägern der Jugendarbeit. Die Koordination und Anregungsfunktion für die Entwicklung der Kinder- und Jugendarbeit, Durchführung eigener Maßnahmen und Angebote sowie Organisation und Verwaltung.

Claudia Mai ging bei den einzelnen Schwerpunkten ins Detail, erläuterte die Chancen und Möglichkeiten einer professionellen Gemeindejugendarbeit. Sie ging weiter auf die fachlichen Qualifikationen der notwendigen Fachkraft ein. Die Dienst- und Fachaufsicht übernehme die Leitung des Bildungshauses Kloster Ensdorf, Anstellungsträger sei die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos. Dienstsitz sei das Bildungshaus Kloster Ensdorf, die Arbeitszeit betrage 39 Wochenstunden, auf Ensdorf entfielen vier Wochenstunden. Der finanzielle Beitrag Ensdorfs liege bei monatlich 530 bis 580 Euro, 64400 bis 69000 Euro im Jahr. Schwerpunkte für Ensdorf seien die Organisation der Mitwirkungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde, die Unterstützung der eigenverantwortlichen Tätigkeit von Jugendgruppen, das Auflösen von Parallelangeboten sowie das Erzielen von Synergieeffekten aber auch übergreifende Aufgaben. „Sie schauen damit in die Zukunft“, versprach Claudia Mai. Nach kurzer Diskussion votierten die Gemeinderäte einstimmig für das Projekt.

Bürgermeister Markus Dollacker gab bekannt, dass die Mittel für Glasfaseranschluss für freies öffentliches WLAN für die Mittelschule beantragt sind.  Die Mittelschule Ensdorf werde durch einen Kooperationsvertrag zur ersten „Naturparkschule“ der Oberpfalz. Stärkere Unterstützung für ein Naturparkzentrum für den Naturpark Hirschwald seien vom Freistaat Bayern in Aussicht gestellt. Außerdem berichtete er über viele Arbeiten des Bauhofes nach den Starkregenfällen der letzten Zeit. „Für die Beseitigung von Wegeschäden müssen wir in Hirschwald mit 5000 Euro und in Thanheim mit 20000 Euro rechnen“, informierte der Bürgermeister. „Der Breitbandausbau schreitet termingerecht voran und vom Wasserwirtschaftsamt wurde die Wasserversorgung Ensdorf und Thanheim sehr gelobt. Sie sei sehr sauber und gepflegt.“

Eine nichtöffentliche Sitzung schloss sich an.