Gemeindefest 2014 - Sonntag
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Mit der Blaskapelle Ensdorf zog man dann zur Pfarrkirche. Dort umrahmte die Kapelle unter Leitung von Hubert Haller auch den von Pfarrer Pater Hermann Sturm zelebrierten Festgottesdienst. Danach zogen die Gäste zu Blechmusikklängen zum Festplatz, wo die Blaskapelle Ensdorf zum Frühschoppen aufspielte. Die Oldtimer-Traktoren der „Vorglühfreunde“ wurden interessiert bestaunt.
Zum Mittagessen konnten die Besucher unter vielen kulinarischen Köstlichkeiten wählen. Kühle Getränke, aber auch Kaffee und leckere Kuchen waren sehr gefragt. Vor allem Kinder freuten sich über Eis und andere Süßigkeiten. Sie konnten auch auf mit dem Kinderzug fahren.
Pfarrer Pater Herman Sturm führte durch die demnächst sanierte barocke Pfarrkirche St. Jakobus mit den berühmten Fresken von Cosmas Damian Asam und auf den Kirchenturm, Direktor Pater Christian Liebenstein durch das Salesianerkloster und Isabel Lautenschlager vom Heimat und Kulturverein auf den restaurierten Stephansturm. Der Heimat- und Kulturverein hatte eine Stellwand mit alten Ensdorfer Ansichten aufgebaut, die vor allem bei Einheimischen manche Erinnerung weckten. Reinhard Scheffer zeigte das alte Handwerk des Stuhlflechters. Kunstschmied Georg Honig und Messerschmied Zach schwangen den Hammer. Bei Günter Scharl konnte man sich digital fotografieren lassen. Seifenfee Guttenberger bbot u.a. Schafsmilchseife an. Die MZ war mit einem Stand vertreten. Der Gartenbauverein verloste Blumen und andere Pflanzen zugunsten der Kirchensanierung.
Sehenswert waren die Ausstellungen der Ensdorfer Gewerbeschau. Hier ging es vor allem um Energie, Wärme und Mobilität. Viele nutzten die Möglichkeit zu Probefahrten.
Schon am Nachmittag und dann bis spät in die Nacht zogen die Wandermusikanten „Haflinger und Hennagschroa von Stand zu Stand, sangen kernige Lieder und deftige Gstanzln.
Zahlreiche Attraktionen für groß und klein, alt und jung waren auf dem 10. Gemeindefest in Ensdorf am Sonntag geboten.
Der Spielebus Maxl des Kreisjugendringes und der Kommunalen Jugendarbeit war nach Ensdorf gekommen. Und bot kreative spiele und Kinderschminken an. Die DJK Ensdorf – sonst immer nur mit einer Vorführung verschiedener Sparten beim Gemeindefest vertreten – hatte sich zum Gemeindefestjubiläum etwas ganz besonderes einfallen lassen. Auf einer Wiese hatte sie ein großartiges „Kinderland“ aufgebaut. Da konnten die Kids nach Herzenslust in der Hüpfburg toben, auf einem großen Trampolin springen, ihre Schussgewalt und Treffsicherheit unter Beweis stellen, Seilspringen, mit Bällen jonglieren, an einem Tischtennisrundlauf teilnehmen oder Tischtennisbälle in Eierkartons werfen. Auch Dosenwerfen stand auf dem Programm. Viele machten auch bei Pedales mit. Der Platz auf der lauschigen grünen Wiese – abseits vom „Trubel der Großen“ - war ideal gewählt und der Zuspruch der Kinder enorm. Dass sie dazu beim Geschicklichkeitswettbewerb auch noch Preise gewinnen konnten, erhöhte die Attraktivität. Zur Stärkung gab es frische knackige Salate, Pommes und checken Nuggets, natürlich auch „kindgerechte“ Getränke.
„Wir wollten den Kindern einen schönen Nachmittag bieten“, erzählte Übungsleiterin und Schriftführerin des Vereins der MZ. „In den vergangenen Jahren feierten wir immer kurz nach dem Gemeindefest unser Spielefest für die Kinder und Bevölkerung. Das war ein zeitliches und organisatorisches Problem. Heuer aber wurde das Gemeindefest wegen der Fußballweltmeisterschaft vorverlegt und so bot es sich an, dass wir uns beim Gemeindefest größer beteiligen. Diese Möglichkeit nahm die DJK selbstverständlich gerne an. Schließlich sind bei uns viele Kinder in den verschiedensten Sparten aktiv. Und wir können endlich ein Fest mitfeiern, wo wir uns hinsetzen können und nicht arbeiten müssen.“ Beate Schmalzbauer betont aber auch: „Ohne die Unterstützung vieler Eltern wäre das aber nicht möglich gewesen!“
Die Rettungsstaffel war nach Ensdorf gekommen. BRK, DLRG und Bergwacht Amberg informierten über ihre lebenswichtigen Aufgaben ebenso wie die Freiwillige Feuerwehr Ensdorf mit ihren Fahrzeugen und Ausrüstungen. Einsatzkräfte von BRK und DLRG unterwiesen u.a. über die oft lebensrettende Herzdruckmassage.
Eine ganz besondere Attraktion war wieder die Beizvogelschau der Auffangstation für Wildtiere und Exoten. Hans Weiß hatte Wüstenbussard, Uhu Klaus, einen Wanderfalkenhybriden sowie einen Steppenadler mitgebracht. Viel Interessanten konnte er über das Leben und Überleben der Vögel berichten. Fasziniert staunten die Besucher als er Vögel frei fliegen ließ und diese wieder zu ihm zurückkehrten.
An zwei Tagen tischten Vereine Schmankerln aus der Oberpfalz auf: von Bratwürstl, Saiblingen und Spareribs von Grill über frische Küchln und „Spotzn“, Schmalz- und Schnittlauchbroten, deftigen Eintopf und würzige Lumpensuppn, Pfälzer mit Kraut reichte das Angebot. Selbstverständlich waren auch Kaffee und verschiedenste Kuchen im Angebot.
„Schlag auf Schlag“ lief das Programm des 10. Ensdorfer Gemeindefestes am Sonntagnachmittag über die Bühne. Den Anfang machten die vielen kleinen Kinder des Ensdorfer Kindergartens St. Jakob. „Wir grüßen euch ihr lieben Gäst’ zum Ensdorfer Gemeindefest. Macht euch ein paar fröhliche stunden und dreht in den Straßen euere Runden“, hatten sie gedichtet. „Ein Lied wolln wir euch singen. Wir werden gleich beginnen.“ Und dann trommelten und sangen sie los, begeisterten die vielen Zuschauer und Zuhörer mit ihrer Darbietung „Der Trommelkönig von Kalimbo“. Die „Latin Dancer“ der DJK unter Leitung von Silke Hammer brachten zusätzlichen Schwung auf die Bühne. Die Zimmererinnung hieben einen mächtigen Balken aus und zeigten ihren „Zimmererklatsch“. Viel Rhythmus strahlte die Cajon-Gruppe der Mittelschule Ensdorf mit ihrer Lehrerin Agnes Kramer aus. Voll in Schwung kamen die Zuschauer bei der gekonnten Darbietung der Line Dancer der „Highwaystompers Amberg“. Erneut zeigte die Kirwagemeinschaft Ensdorf Volkstänze. Abschließender Höhepunkt am Sonntag war der Auftritt des Rock’bRoll-Club „Quick-Feet“ Amberg mit swingenden Boogie-Woogie. Da schlug das Herz vieler Gäste höher und sie erinnerten sich an ihre Jugendjahre als sie noch selbst diesen Straßenfeger tanzten. Sicherlich aber nicht so gekonnt!
Werner Scharl, der Organisationsleiter des Gemeindefestes, zog am Montagmorgen eine erste Bilanz: „Es war wieder ein Fest, das unfallfrei und harmonisch von den Vereinen durchgeführt wurde. Die Vereine rücken an diesen zwei Tagen näher zusammen, was sich stets positiv auf das Gemeindeleben das ganze Jahr über auswirkt. Ich freue mich schon auf das 11. Gemeindefest im kommenden Jahr. Voraussetzung allerdings ist, dass sich genügend Vereine beteiligen.“