Gemeindefest 2012
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Herbert Zielbauer schoss das Fest auf dem ehemaligen BayWa-Gelände mit der Ensdorfer Wetterkanone an und pünktlich um 16 Uhr setzte sich der lange Festzug in Bewegung. Angeführt von der Blaskapelle Ensdorf, und beklatscht von den Gästen. Als „Promis“ marschierten mit: MdL Heinz Donhauser, Bezirksrat Bürgermeister Richard Gaßner aus Kümmersbruck, Bezirksrat Bürgermeister Petr Braun aus Schmidmühlen, Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker, Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein, Schirmherr Thomas Bertlein von OTV, die Oberpfälzer Bierprinzessin Valerie I. mit Brauumeister Wolfram Seebauer von der Brauerei Bischofshof und Organisationsleiter Werner Scharl.
Mit schmissiger Marschmusik spielte die Blaskapelle Ensdorf den Festzug mit den Fahnenabordnungen der Feuerwehren Ensdorf und Wolfsbach, der Edelweißschützen aus Wolfsbach, der DJK und der Reservisten, den Abordnungen des Obst- und Gartenbauvereins, der Wanderfreunde, der CSU und SPD und den Kirwapaaren aus Ensdorf und Wolfsbach zum Ortskern und der „Festmeile Ensdorf“. Dort begrüßte Organisationsleiter Werner Scharl die Besucher und Gäste, dankte allen Helfern, die geholfen haben, „wieder ein Super-Programm zu erstellen sowie den vielen auftretenden Gruppen, Vereinen und Standlbetreibern für ihr Engagement. Sein besonderer Dank galt natürlich Schirmherrn Thomas Bärthlein von OTV, der ein „Super-Wetter“ mitgebracht hatte. Er wünschte allen „viel Spaß und Vergnügen, einen harmonischen und unfallfreien Verlauf“.
MdL Heinz Donhauser gratulierte – auch im Namen seines Landtagskollegen Reinhold Strobl – zum Gemeindefest, das ein „Höhepunkt im gemeindlichen Jahr und das Salz in der Suppe des Gemeindelebens“ sei. Bezirksrat Bürgermeister Richard Gaßner betonte die gute Zusammenarbeit mit der Mittelschule Ensdorf. Bezirksrat Bürgermeister Peter Braun stand wie allen Gästen der Schweiß auf der Stirn wegen der hochsommerlichen Temperaturen bei eitlem Sonnenschein und freute sich schon auf einen kühlen Trunk Freibier. „Zusammen geht was und gelingt“, ist Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein und wünschte dem Fest Gottes Segen. „Der Schirmherr hat einen guten Draht zum Wetter“, erklärte Bürgermeister Markus Dollacker und forderte im Namen aller: „Zapft’s endlich a, i will endlich a Maß kühles Freibier!“
Dem kam Schirmherr Thomas Bärthlein gerne nach, nachdem er das Ensdorfer Gemeindefest als „tolles Fest“ gelobt und die über 25 Vereine der Gemeinde gelobt, und dazu aufgerufen hatte, sich weiter in den örtlichen Vereinen zu engagieren. Obwohl der Bieranstich für ihn eine Premiere war, vergoss er nur er wenige Tropfen der 50 Liter Freibier, Mit gekonnte nur vier Schlägen stach er den Banzen süffigen Gerstensaftes an. Endlich hieß es: „O’ zapft’ is’!“ und die Besucher drängten sich um das Fass, um möglichst schnell und viel von dem edlen Getränk zu bekommen.
Zwei Stunden spielte die Ensdorfer Blaskapelle unter Leitung von Hubert Haller den Gästen auf. Später am Samstag begann das offene Bierkastendrücken, die Kirwagemeinschaft Ensdorf zeigte Volkstänze. Die Wandermusikanten „S’ Hennagschroa“ und das Duo „Fonse + Bose“ zogen von Stand zu Stand, Mit einer Premiere mit „Boogiee-Woogie“ begeisterte der Rock’n-Roll-Club Schubidu. Eine fulminante Feuershow boten die Feuerspucker aus Regenstauf.
Zweiter Festtag
Auch am zweiten Tag des 8. Ensdorfer Gemeindefestes schien wieder die Sonne vom bayrisch-blauen Himmel. Entsprechend gut war der Besuch auf der Ensdorfer Festmeile.
Der Vejdacha Fanfarenzug spielte zünftig auf. Den von Pfarrer Pater Hermann Sturm zelebrierten Festgottesdienst umrahmte die Band „DJK-Spezial. Dann zogen die Gäste zu den Klängen des Vejdacha Fanfarenzuges zum Festplatz, wo die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller zu einem großen Frühschoppen aufspielte.
Nach dem Mittagessen verabschiedeten sich die Vejdacha mit einem Marsch durch die Ensdorfer Festmeile. Interessant war die Beizvogelschau der Auffangstation für Wildtiere und Exoten. Aktiv werden konnte man mit entsprechender Technik und Kraft beim Bierkastendrücken. Direktor Pater Christian Liebenstein führte Besucher durch das Kloster, Pfarrer Pater Hermann Sturm durch Asamkirche und Sakristei. Isabel Lautenschlager vom Heimat- und Kulturverein führte auf den restaurierten Stephansturm, der abends von der Freiwilligen Feuerwehr angestrahlt wurde. Ausgestellt waren Autos mit Hybrid-, Gas- und Elektroantrieb, Fahrräder und E-Roller. Informieren konnte man sich über Solarenergie.
Für Kinder waren natürlich Schiffsschaukel, Nagelstöcke, Eis- und Süßigkeitenstand und die Beizvogelschau von besonderem Reiz. Auch die „Bastelstube“ der „Mittelbayerischen Zeitung“ war begehrtes Ziel für Groß und Klein. Schmuck und Gartengeräte waren zu kaufen.
Beim Handwerkermarkt konnte man alte Techniken des Holzschuhmachers Josef Winderl aus Tännesberg kennen lernen. Auch ein Besenbinder, Rechenmacher und Drechsler waren vertreten. Mit lautem Getöse besuchten die Oldtimer-Traktoren der „Vorglühfreunde“ das Ensdorfer Gemeindefest. Gute „Geschäfte“ machten Kinder beim Kinderflohmarkt.
Ihr Können zeigten die Gruppe „Spiel und Spaß“ der DJK Ensdorf. Die Ensdorfer Kirwagemeinschaft führte Volkstänze auf. Schülerinnen der 5. Klasse der Mittelschule Ensdorf zeigten ihren „Energy-Girl-Tanz“. Einen großen Auftritt hatten die kleinen Kinder des Kindergarten Dt. Jakob mit dem Tanz und Gesang „Wiesenparty“ und der Ensdorfer Kinderchor unter Leitung von Elke-Bauer-Hammer mit „Das Lama“, „Ich schenk dir einen Regenbogen“, „Schule“, „Kinder sind wie Edelsteine“, „Fröhlich sein und Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“ sowie dem „Seeschlangensong . Am Abend dann überzeugte der Rock’n-Roll-Club Schubidu aus Amberg. Zünftig und fleißig spielten die Wandermusikanten „D’Stoderer & Er“.
An zwei Tagen tischten die Vereine Schmankerln aus der Oberpfalz auf, die Reservisten Bratwürstl und Saiblinge, Kaffee und Kuchen, das „Okrobhaus“ Katerfrühstück und die leckere „Lumpensuppe“, die CSU Pizzen und Flamkuchen sowie die SPD Erdbeerbowle. Die Ensdorfer Kirwagemeinschaft betrieb eine Cocktailbar. Der Obst- und Gartenbauverein verkaufte selbst gebackene Kuchen und Torten. Erstmals dabei war die „Ensdorfer Weiberwirtschaft“. Deren hervorragendes Wildragout mit Knödeln und knackigen Salaten war schon am Nachmittag ausverkauft. Die Umweltstation und der Regionalladen Treffpunkt Grün lud zu einem bayerischen Frühschoppen mit Produkten aus der Region ein. Alle hatten auch kühle Getränke parat.
Klimaschutz und erneuerbare Energien
Die Gemeinde Ensdorf hat sich dem Klimaschutz und den erneuerbaren Energien verschworen. Dies kam am Wochenende auch beim 8. Gemeindefest zum Ausdruck.
So wurde in der Gewerbeschau „Vom Sand zur Solarzelle“ informiert, über Elektro- und Hybridautos, Fahrräder und E-Bikes sowie E-Roller. Das ZEN (Zentrum für erneuerbare Energien) bot umfassende Informationen zur Energie- und CO2-Einsparung. Schüler der Willmannschule in Amberg verkauften fairhergestellte Schokolade und Butterbrote für das „Plant-For-The Planet“ Projekt. Schüler der Mittelschule Ensdorf verkauften mit Fachlehrerin Martina Helfer und Rektor Siegfried Seeliger von der „Umweltschule Ensdorf“ Kräutertöpfchen, von Schülern selbst getrocknete Teesorten aus Salbei, Holunder und Majoran, selbst gestaltete Gruß- und Postkarten mit Naturmotiven sowie selbst hergestellte Marmeladen mit denen künftige Projekte der Umweltschule wie ein Windrad und Regenwasserspülung für die Toiletten finanziert werden.
Der Regionalladen „Treffpunkt Grün“ bot seine Produkte und „regionale Brotzeitteller“ an. Stefan Huber von der Umweltstation Kloster Ensdorf buk im neuen Holzbackofen knuspriges Holzofenbrot, leckere „Vilstal-Pizzen“ und Pizzabällchen aus regionalen Produkten. Zum „Eat-In“ von „G’scheit essen – mit Genuss und Verantwortung“, dem „Klimabrunch“ der Umweltstation, spielten urig-bayrisch „Die 3 Andern“.
Ursprung des Gemeindefests
Lange geplant schon waren die Gemeindefeste Ensdorf. Mehrfach mussten sie u. a. wegen Kanalbauarbeiten verschoben werden. 2005 war es endlich soweit. Das 1. Gemeindefest startete unter der Leitung des damaligen 2. Bürgermeisters Reinhard Ott und des mittlerweile verstorbenen Vorsitzenden des Wandervereins, Hans Kotzbauer. Vier Jahre lang organisierten sie die Feste bis dann Werner Scharl die Organisationsleitung übernahm.
Ziel war von Anfang an, ein großes Fest statt der vielen kleineren Vereinsfeste durchzuführen. Dadurch sollte auch die Zusammengehörigkeit der Gemeinde betont und Gemeinsinn gefördert werden. Allerdings ist das Ziel der „Festreduzierung“ nie ganz gelungen, weil sich eine ganze Reihe von Vereinen nicht am Gemeindefest beteiligen und teilweise nach wie vor ihre eigenen Feste feiern.