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GEISTerabend des Offenen Treffs

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Statt zu einem in den letzten Jahren so beliebten Halloween-Spektakels hatte am Freitag der Offene Treff in Ensdorf zu einem GEISTerabend eingeladen. 21. Kinder und Jugendliche kamen und waren im wahrten Sinne des Wortes beGEISTert.

Nicht nur von dem Lichterweg zum dunklen Chorgestühl der ehemaligen  Klosterkirche St. Jakobus und der stillen meditativen Einführung durch Direktor Pater Christian Liebenstein, sondern natürlich auch dann vom Mixen alkoholfreier Cocktails im Stüberl des Hauses der Begegnung.

Still und leise schlichen zunächst die Kinder und Jugendlichen die nur von einigen Lichter erleuchteten Stufen zum Chorgestühl des ehemaligen Benediktinerklosters hinauf. Dort empfing sie der Direktor des Salesianerklosters, Pater Christian Liebenstein,  im nur von wenigen Kerzen erleuchteten Dunkel des Raumes.

Ob man den Spektakel des Halloween mitmache, sei eine Frage, meinte er. Ihm ging es mehr um eine „spannende Gebetsform, die Hinführung zur Stille, in der Mönche gebetet haben, etwa zum Beispiel der Pfingstsequenz, die Kerzen, die von jedem vorgebracht wurden im Gebet für jemanden, der einem nahe steht, das Gespür für den guten Geist, den Heiligen Geist und die Transzendenz, dass hinter unserer Welt es noch eine andere gibt.“

„Gibt es Geister?“ fragte er in die dunkle Stille . „Es gibt eine Welt, die über die sichtbare hinausgeht Wir spüren den Geist in einer Gruppe –  ist da ein guter Geist? Geht es da fair zu? Motiviert die Gruppe? Macht es da Spaß mitzumachen – oder herrscht da Druck, Neid, Duckmäusertum?“ Jeder kenne Situationen, in den er beGEISTert ist oder wie gelähmt. Man erfahre, dass wir beschützt sind. „Da hab ich Glück gehabt“, sagen manche, andere „Da hab ich aber einen guten Schutzengel gehabt“, Für die einen sei dies eine Redensart, andere seien wirklich überzeugt, dass es den guten Geist von Gott gibt, der sie beschützt und behütet.

„Für manche Menschen“, so Pater Liebenstein, „sind andere Menschen, die sie geliebt haben und die schon lange tot sind, noch ganz wichtig. Der Tod verbindet, was vorher schon verbunden war, und er löst, was vorher schon gelöst war.“ Dies sei auch der Grund, warum Christen an Allerseelen feiern und auf den Friedhof gehen. „Wir drücken damit aus, dass wir den Verstorbenen verbunden sind. Und es gibt den Geist Gottes, den hl. Geist, dessen Frucht Liebe, Freude, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung ist. Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir diesem Geist auch folgen. Ja, es gibt gute Geister und schlechte Geister um uns – und es ist unsere Entscheidung, welchen wir Raum geben.“

„Du, Herr, gabst uns Dein festes Wort, gib uns allen Deinen Geist. Du gehst nicht wieder von uns fort“, wurde gesungen, „Komm herab, o Heil’ger Geist, der die finstere Nacht zerreiß, strahle Licht in diese Welt ....“ wurde gebetet . Dann trugen die Kinder und Jugendlichen ihre Lichter mit den Wünschen und Gebeten für Menschen, die ihnen nahe stehen, vor. Vater Unser und Segen beendeten den besinnlichen Teil des „GEISTerabends“.

Beim weltlichen Teil des „GEISTerabend“ im Stüberl des Hauses der Begegnung ließen sich die 21 Kinder und Jugendlichen Süßigkeiten und Knabbereinen schmecken, mixten mit Begeisterung alkoholfreie bunte Cocktails wie „Prima Pina,  „Tropical Sunrise“, Lip Gloss“, Baby Pina Colada“, „Coconut Kiss“, „Virgin Caipi“, „Holunderblütensirup-Cocktail“ oder „Pina Colada Virgin“, verzierten diese mit bunten Spießen und ließen sie sich bestens schmecken.