„Froh zu sein bedarf es wenig!“
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
„Wir feiern heute ein Fest“ sangen die unterschiedlich bunt und fantasievoll maskierten Kinder eingangs, begleitet von Inge Rogenhofer auf der Gitarre. Pfarrer Sturm betonte, dass man nicht nur zur Faschingszeit froh sein solle. Es mache Freude, in eine andere Rolle zu schlüpfen, zu singen, tanzen, spielen, fröhlich und ausgelassen zu sein. Die Faschingszeit sei Gelegenheit, dies auch besonders in der Kirche zu tun. „Gott will frohe Menschen. Oft aber vermiesen wir Freude und Lachen, zerstören Freude“, hob er hervor. Dann kam der Clown (Pfarrgemeinderat Johann Frind) mit einem Bollerwagen herein und fragte, was das denn solle: „Maskierte Kinder bei einem Gottesdienst? Das gibt es doch nicht!“ Der Clown brachte die Kinder zum Lachen, packte viele verschiedene Faschingskopfbedeckungen aus. Die Kinder bliesen bunte Luftschlangen durch die Gegend, der Clown Luftballons.
„Die Luftschlangen sind wie unser Leben“, erklärte Pfarrer Sturm. Manchmal reißt da auch die Verbindung zwischen zwei Freunden, wenn wir streiten oder uns weh tun, wenn wir lügen und böse sind. Das Leben ist bunt und lebendig, wenn wir zusammen spielen, tanzen, uns helfen und uns gern haben, wenn wir Rücksicht aufeinander nehmen. Dann geht es uns gut, dann sind wir froh und können lachen. „Froh zu sein bedarf es wenig …“ wurde immer wieder gesungen. Auch Luftballons erzählen von unserem Leben, denn wir können auch verletzt werden, wenn einer etwas Gemeines oder Unwahres zu uns sagt. Manchmal aber fühlen wir uns so leicht und unbeschwert wie ein bunter Luftballon. Dann haben wir keine Sorgen und uns geht es gut, wir sind glücklich und können lachen. Bunter Girlanden schmücken in diesen Tagen viele Geschäfte und Wohnungen. Sie verbinden eine Ecke mit der anderen. Sie machen einen Raum bunt und farbenfroh. In der Mitte hängen sie durch. „Manchmal sind auch wir wie Girlanden und hängen durch, wenn wir schlecht gelaunt sind. Dann geht es uns nicht so gut. Wir können aber auch verbunden sein, wenn wir es gut mit dem anderen meinen. Dann sind wir froh und können lachen“, betonte der Geistliche.
Aus der Kinderbibel wurde die Geschichte von König David vorgelesen, der bei einem Fest der Israeliten im Tempel getanzt hat. In den Fürbitten wurde Gott gebeten, das Leben auch den Kindern froh und schön zu machen, die keine Freunde, mit denen niemand spielt, denen niemand Liebe und Freude schenkt, die allein, krank oder arm sind. Nach dem Vaterunser und dem Friedensgruß segnete Pfarrer Sturm die maskierten Kinder und ihre Eltern.
Zum Schluss erklang „Wir singen alle Hallelu …“. Beim Verlassen des Pfarrsaales gab es für die Kinder Süßigkeiten.