Feuerwehrfahrzeugkonzept der Gemeinde
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
In mehreren Sitzungen der Kommandanten der drei gemeindlichen Feuerwehren Michael Ott (Ensdorf), Christian Holller (Wolfsbach), Hans Westiner (Thanheim), sowie KBR Fredi Weiß, KBI Hubert Blödt, der Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Markus Dollacker wurde das Gefahrenpotential und die Einsatzschwerpunkte der Wehren und was zur Ausrüstung und Ausstattung nötig ist, erörtert. „Mehrere Varianten wurden untersucht und durchgerechnet“, so der Bürgermeister im Gespräch mit der MZ.
Das Konzept im Einzelnen: Ersatz für das LF 8 in Ensdorf soll ein LF 20/16 sein, das rund 380000 Euro kostet, wobei auf die Gemeinde etwa 200000 Euro entfallen. Für Wolfsbach ist ein TSF/MLF (Tragspritzenfahrzeug/Mehrzwecklöschfahrzeug) für circa 220000 Euro (Gemeindeanteil: 150000 Euro) vorgesehen, für Thanheim ein TSF/TSF-W (Tragspritzenfahrzeug – Wasser) für rund 180000 Euro (Gemeindeanteil: 130000 Euro). Für den Vorausrüstwagen der Feuerwehr Ensdorf soll voraussichtlich 2028 ein MZF (Mehrzweckfahrzeug) für 80000 Euro angeschafft werden, wovon die Gemeinde dann 50000 Euro zahlen müsste.
„Es gab auch Überlegungen, statt eines großen Fahrzeugs für Ensdorf zwei kleinere anzuschaffen, welche die Gerätschaften aufnehmen können. Dies hätte zwar den Vorteil, dass die Fahrzeuge über mehrere Haushaltsjahre beschafft werden und mit dem so genannten Feuerwehrführerschein jeder Feuerwehrkamerad die Fahrzeuge bewegen könnte. Der große Nachteil dieser kleineren Fahrzeuge ist die letztlich geringere Löschwassermenge, die im Fahrzeug bereitgestellt werden kann. Außerdem ergäbe sich unter Umständen das Problem, dass wegen der geringen Tagesalarmstärke nur mit einem Fahrzeug ausgerückt werden kann. Und am Einsatzort stellt sich womöglich heraus, dass die benötigten Gerätschaften sich im anderen Fahrzeug befinden. Beim großen Fahrzeug dagegen hat man das Problem der Führerscheine, weil hier der Führerschein CE benötigt wird, deren Kosten voraussichtlich ebenfalls die Gemeinde tragen muss“, erläutert Bürgermeister Dollacker. „Der Gemeinderat muss jedenfalls in den nächsten Sitzungen die Ersatzbeschaffungen für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren festlegen.“
Nach Dollacker wird es wohl darauf hinauslaufen, dass Ensdorf ein großes Feuerwehrfahrzeug als Ersatz für das LF 8 bekommen wird, während Wolfsbach und Thanheim kleinere und damit „auf dem derzeitigen Stand“ bleiben. „Sie müssen halt nach dem Konzept mit Ensdorf zusammenarbeiten.“
Die Feuerwehren hätten natürlich ihre neuen Fahrzeuge möglichst bald. Ensdorf hatte auf 2014 spekuliert, Wolfsbach und Thanheim mit dem Jahr 2019. Daraus wird nichts, denn, wie Bürgermeister Dollacker erklärte: „Die Kostenplanung ist schwierig und das große Problem die Finanzierung. Dass wir Ersatzfahrzeuge anschaffen müssen, steht außer Frage. Das LF 20/16 für die Feuerwehr Ensdorf ist am dringendsten. Die Finanzierung muss wohl auf drei Haushaltsjahre verteilt werden. Wenn der Gemeinderat zustimmt, wollen wir im Jahr 2015 die Anzahlung machen, damit der Aufbau im Jahr darauf erfolgen kann. 2017 folgen dann Schlussrechnung und Auslieferung des LF 20/16. Hoffentlich bekommen wir dann auch gleich den Zuschuss ausbezahlt.“ Zuversichtlich ist er, dass man einen Kommunalrabatt bekommt. Geplant ist nämlich ein gleichzeitiger Kauf des gleichen Fahrzeugtyps zusammen mit einer anderen Gemeinde im südlichen Landkreis.
Die neuen Feuerwehreinsatzfahrzeuge für Wolfsbach und Thanheim können wegen der Finanzlage der Gemeinde sicherlich nicht vor 2022 oder 2023 angeschafft werden. „Eine Ersatzbeschaffung in einem Jahr ist unmöglich. Auch hier müssen wir auf mehrere Haushaltsjahre aufteilen. Eines der bisherigen Fahrzeuge wird also länger halten müssen. So wie es aussieht kommt zuerst Wolfsbach und dann Thanheim dran“, betont Bürgermeister Markus Dollacker im Gespräch mit der MZ.