Fahrt zu Advent im Wald
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Nach einstündigem Aufenthalt gings dann weiter zum romantischen Waldmarkt im sagenumwobenen Grenzwald „Eulenberg“, wo bayerisch-böhmische Schmugglergeschichten Wirklichkeit waren. Die Feuerwehrler waren beeindruckt von der Mystik und der Stimmung, die dort zu erleben war. Ca. 300 ehrenamtliche Helfer des Paschervereins hatten das Gelände um das Bergweberanwesen in eine ganz besondere Lichterwelt verwandelt, die bei Einbruch der Dunkelheit so richtig heimelige Gefühle entfachte. Kunsthandwerker boten den Gästen in einfachen, aus Brettern gezimmerten Ständen ihre selbstgefertigten Werke an und ließen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Neben Glühwein, Weihnachtsgebäck gab es auch nicht alltägliche Delikatessen: Selbstgebackenes nach alten Rezepten, Schmugglerwurst auf Kraut, Karpfenschoiten, Wildleberkäs- und Würste, Kartoffelsuppe, Pascherbier usw. Auf dem eigens an der Grenze angelegten Rundweg gingen die Feuerwehrler aus der Oberpfalz von Stand zu Stand und kamen zum Schluss an das nicht mehr bewohnte Bauernanwesen „Eulenberg“, wo Anfang August die Pascher-Theateraufführungen stattfinden.
Das Theaterstück ist eine Zeitreise ins Jahr 1920 als illegal Salz, Tabak, Schnaps und Vieh über die Grenze gingen. „Pascher“ ist ein oberpfälzer umgangssprachlicher Begriff für Schmuggler, Schwirzer. Der Ausklang dieses ganz besonderen Adventsmarktbesuchs war die Einkehr im Grenzwirtshaus „Gerstmeier“ bei einer zünftigen Maß „Grenzerbier“. Fazit: die mitgereisten Gäste aus Thanheim, Ensdorf und Wolfsbach wollen es sich nicht entgehen lassen, die „Pascherspiele“ im August 2015 zu besuchen.