Exkursion zur Streuobstwiese
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Auf einer Streuobstwiese stehen die Bäume meist gestreut, die Früchte werden nicht gespritzt. Man kann dort Äpfel, Kirschen, Birnen, Zwetschgen, Quitten und Walnussbäume finden. Es stehen viele verschiedene Sorten Bäume beieinander, im Gegensatz zur Plantage. Dadurch entfällt die Schädlingsbekämpfung weitgehend.
Die Streuobstwiese dient etwa 5000 bis 8000 Tieren als Lebensraum. So halten sich Wildbienen und Insekten im toten Holz, Vögel in Bäumen und Sträuchern sowie weitere Tiere auf der Wiese auf. Als Nahrungskette sind Streuobstwiesen unverzichtbar.
Die Obstbestände sind lebende Zeugnisse traditioneller ländlicher Lebensformen. Besonders im Bereich von Klöstern wie Ensdorf wurden Apfelsorten weitergezüchtet. Die wirtschaftliche Bedeutung hat allerdings im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft stark abgenommen.
Die Schüler durften den Vitamin C Gehalt verschiedener Apfelsorten testen, wobei die optisch nicht immer so „schönen“ Äpfel der Streuobstwiese sehr gut abschnitten. Man bedenke, dass der meiste Vitaminanteil in der Schale des Apfels zu finden ist. Diese Schale wird meist bei einem „Plantagenapfel“ weggeschält, da dieser bis zu 17-mal gespritzt bis zur Ernte wird.
Die Streuobstwiese ist ein Biotop, mit vielen alten Bäumen, die unbedingt erhalten bleiben sollten. Dazu braucht es aber Menschen, die sich die Zeit dazu nehmen und sich auch das nötige Wissen aneignen. Wir können unseren Beitrag leisten, indem wir auf geeigneten Plätzen Obstbäume anpflanzen und diese pflegen. Schließlich gibt es nichts Besseres als Obst vom eigenen Baum.
Abschließend konnten sich die Schüler noch einen gesunden Snack aus Trockenobst zubereiten. Einige Schüler meinten dieses Unterrichtsthema war in der freien Natur auf jeden Fall besser und interessanter abzuhalten als im Klassenzimmer.