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Ensdorfer Geschichten und Hexen bei VilsKultur

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Vilstalgemeinden machen gemeinsam Programm. Beim zweiten Abend „VilsKultur“ war der große Saal des Kutur-Schloss Theuern bis auf den letzten Platz besetzt. Auch Landrat Richard Reisinger und die Bürgermeister der drei Teilnehmergemeinden Ebermannsdorf, Ensdorf und Kümmersbruck waren gekommen.

In lustigen Versen begrüßte zunächst Volker Weymayr von Kunst-Kultur Kümmersbruck die Gäste. „Der erste Veranstaltungsblock kommt jetzt aus Kümmersbruck. Die Grundschule als Thema hat gewählt 2009 Heimat, Brauchtum, Dialekt. Ein bayerisches Potpuurri hieraus soll uns erfreuen. Kinder der Klasse eins bis vier werden tanzen und singen. Und uns seiniges zum Besten bringen“, fuhr er dann fort. Und so begann „VilsKultur“ furios mit dem Klatschtanz „Mir san di lustign Hammerschmeidsgdelln“. Der Kreistanz „Trampelpolka“ und der Sitztanz „Schö muss geh!“ folgten. Die Lacher auf ihrer Seite hatten die Kinder beim lustigen und ur-bayerischen Einakter der von Berliner Urlaubern in Bayern handelte. Ausführende waren die Arbeitsgemeinschaft Flöte unter Leitung von Konrektorin Eva Hampel und die Arbeitsgemeinschaft Schulspiel von Lehrerin Daniela Smola.

Und weiter ging es: „In Kümmersbruck im medifit wird auch getanzt. Das ist ein Hit. Junge Damen machen hier Ballett. Heut sind sie hier und das ist nett:“ Feurig tanzten sie unter der Leitung und Choreographie von Kristiane Maaß und Beate Sailer nach der Musik von Jennifer Lopez den Salsa „Ke-Histe“, einen Jazztanz aus Afrika sowie eine Tanzszene aus dem Musikfilm „Step up“.

Museumsleiter Michael Ritz las eindrucksvoll eine alte und traurige Geschichte aus dem Roman „Hans Georg Portner“ von August Sperl (1862 bis 1926), die von der Pest während des 30-jährigen Krieges handelt.

Christine Schormüller vom Agenda-21-Arbeitrskreis Kultur in Ebermannsdorf stellte den „Luxemburger Wanderweg“ vor, der vom Haidweiher über Penkhof nach Ebermannsdorf führt und gestern (Freitag) offiziell eröffnet wurde. Er erinnert an den Eisenerzabbau in diesem Gebiet in den Jahren 1913 bis 1940 und ist in interkommunaler Zusammenarbeit der Gemeinden Ebermannsdorf und Kümmersbruck entstanden. „Heiter in die Pause“ ging es dann mit der Ebermannsdorf Bläserband „Crackers & Friends“. Da gab es frische Getränke und Brotzeiten, serviert von der DJK Ensdorf.

Isabel Lautenschlager vom 2007 gegründeten Ensdorfer Heimat- und Kulturverein, der sich unter anderem der Dialektpflege widmet, leitete in den 2. Teil des „VilsKultur“Abends über. Demgemäß erzählten die drei Fröhlich-Brüder Peter, Wolfgang und Alfred sechs wahre und alte „Ensdorfer Geschichten“ in Mundart. Da ging es unter anderem um einen „Brand in Vilshofen“ vor ungefähr 45 Jahren, bei dem die Riedener „unerhört“ einfach an der Ensdorfer Pumpe angeschlossen hatten. Oder um die „Fahrradkollision“ des früheren Ensdorfer „Wognermoasters“ Berschneider mit dem „Läidlhoardl vo Bernstoa“ auf der Forststraße nach Hirschwald, oder um die „fehlgeleitete“ Ensdorfer Feuerwehr, die zu einem Brand nach Sitzenhof gefahren war, während es in Sinzenhof gebrannt hatte. Ein gar kurioses „Ende eines Kunstwerks“ fand der künstlerische Teppich der alten Raiffeisenbank als Plane für ein Sauwagl. Nicht gerade glücklich ging einmal ein „Frauentausch“ zweier betrunkener Männer aus und bei einem „Bösen-Buben-Streich“ sperrten zwei „Hundsboum“ zwei gestandene Mannsbilder im Sägewerk ein, nachdem sie zuvor ein Wespennest zerstört hatten. Köstlich amüsierten sich die Zuhörer über die „Ensdorfer Geschichten“.

Vom Donnerstag auf Freitag war Walpurgisnacht. Da wurde es gar gruselig als die Ensdorfer Hexen, die sich vor zehn Jahren gegründet haben, auf ihrem Weg zum Brocken mit ihren Besen im Schlosshof Station machten. Feuer und Rauch begleiteten ihre schaurigen Tänze.