Ehrungsabend der Sängergruppe Amberg
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Zum dritten „zentralen Ehrenabend der Sängergruppe Amberg“ im Wittelsbachersaal in Ensdorf begrüßte Vorsitzender Adolf Gassner viele Ehrengäste, noch mehr Jubilare und Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker als Schirmherrn, wünschte allen einen „schönen Abend und viel Spaß“.
„Wo liegt der Unterschied zwischen Aufsichtsratsposten und Ehrenamt“, fragte Bürgermeister Dollacker als Schirmheer. „Zu ersterem gehört die angemessene Aufwandsentschädigung, zu letzterem die angemessene Ehrung. Das erste landet in der Hand, das letztere meist im Schub oder an der Wand.“ Das gemeinsame Hobby im Chor sei das entspannte Ausatmen nach dem Luftanhalten im Alltag, fuhr er fort. Eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. „Das gemeinsame Singen bringt Selbstbestätigung, Selbsterfahrung und Platz für Selbstentfaltung. Es stärkt die eigene Person, bringt Freude und Geselligkeit und mancher kann der Langeweile entfliehen“, betonte Dollacker. „Für sie ist Musik zu einem Teil ihres Lebens geworden, den sie hoffentlich nicht mehr missen möchten, und ihr Partner weiß damit umzugehen.“
Georg Ebenhöch, Vorsitzender des Sängerkreises Nordoberpfalz, zitierte mit „Ehrungen, das ist, wenn die Gerechtigkeit ihren guten Tag hat“ Konrad Adenauer. „So ein Tag ist heute“, erklärte er. Als einzige Sängergruppe des Sängerkreises Nordoberpfalz veranstalte die Sängergruppe Amberg zentrale Ehrenabende – zusätzlich zu den Ehrungen in den einzelnen Vereinen. Er bezeichnete den Wittelsbachersaal in Ensdorf als „idealen Ort“ dafür. „Sie verdienen es, dass ihre jahrzehntelange Treue zum Gesang in würdigem Rahmen entsprechend gewürdigt wird. Diese Wertschätzung für den Chorgesang ist es, die in der heutigen Zeit und in den letzten Jahrzehnten in der Öffentlichkeit und in der Politik fehlt“, betonte er. Dafür gebe es Beispiele genug. „Eine starke öffentliche Anerkennung für das Singen im Chor, wie sie noch Anfang des letzten Jahrhunderts gang und gäbe war, hätte vor allem unseren Männerchören geholfen, neue Mitglieder zu gewinnen.“
Es folgte ein Zitat des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain: „Es ist besser, Ehrungen zu verdienen und nicht geehrt zu sein, als geehrt zu sein und es nicht zu verdienen.“ Das sei zwar richtig, so Ebenhöch, doch habe Mark Twain das Wesentliche vergessen: „Noch besser ist es, geehrt zu sein und diese Ehrung auch zu verdienen. Am besten finde ich es jedoch, dass Letzteres heute bei allen zu Ehrenden der Fall ist. Deshalb bedankt sich der Sängerkreis Nordoberpfalz und ich persönlich bei jedem Einzelnen von ihnen außerordentlich für die vielen Jahre, die sie bisher unserer Sache treu waren. Neben Entbehrungen, Arbeit und manch negativen Erlebnissen können sie sicherlich mit wesentlich mehr positiven Erinnerungen aufwarten. Ich wünsche ihnen noch viele Jahre des Singens im Kreise ihrer Sangesfreunde.“
Nach den Ehrungen und einem reichhaltigen Büfett schloss der zentrale Ehrenabend der Sängergruppe Amberg mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Aber die musici, aber die musici bleibet bestehn!“
Geehrt wurden vom Amberger Oratorienchor Willi Frank für 60 Jahre „aktives Singen im Chor“; von der Liedertafel Amberg Jörg Pischke für 10, Willi Fraas und Josef Necker für 25 sowie Hans Weigert für 40 Jahre; vom Männergesangverein 1921 Ensdorf Georg Fröhloch für 40 sowie Richard Schindler und Emil Schmidt für 60 Jahre; vom MGV Johannisberg Freudenberg Ferdinand Graf für 50 Jahre; vom MGV Frohsinn Gebenbach für 25 Jahre Gerhard Pfab, Georg Hirsch und Franz Kredler für 50 Jahre; vom Gesangverein 1860 Hirschau Werner Blaschke für 25 und Werner Huber für 40 Jahre; dem Männerchor Haselmühl-Kümmersbruck für 10 Jahre Holger Ertel; vom Gesangverein Traßlberg 1925 und Umgebung für 40 Leonhard Donhauser und Josef Weiß „aktives Singen im Chor“ mit Urkunden und Ehrennadeln.