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Echte weltliche Kirwa mit Kirwapaaren

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Nach rund 50 Jahren gibt es seit nunmehr drei Jahren in Thanheim endlich wieder eine „echte weltliche Kirwa mit Kirwapaaren“. Als Motto haben die Kirwaleit auf ihre T-Shirts gedruckt: „Thanheimer Kirwa – saumäßig guat drauf!“

 Dafür gesorgt hat das Oberkirwapaar des vergangenen Jahres, Franziska Scheuerer und Sebastian Bösl, unterstützt von weiteren acht feschen Kirwamoidln und strammen Kirwaburschen sowie der Freiwilligen Feuerwehr.

So banden die neun Kirwmoidl drei große Kränze, die sie dann, zusammen mit dem Gipfel des großen Kirwabaumes, mit weißblauen Bändern schmückten. Die kerzengerade gewachsene 28 Meter große Fichte hatte Hubert Schwab aus Hartenricht spendiert. Dann wurde der Baum von Stefan Rothut und seinen Mitarbeitern fachmännisch teils geschält und geringelt, wurden „Thanheim 2010“ und ein bayrisches Rautenmuster eingeschmitzt.

Zur Musik von Sebastian Bösl wurde der mächtige Baum mit dem Traktor zum Dorfweiher gezogen. Sodann stellten am Samstag 30 kräftige Männer mit ihren 60 muskulösen Armen und sechs Gaoßn in Anwesenheit des Ensdorfer Bürgermeisters Markus Dollacker in knapp zwei Stunden den 28-Meter-langen Baum in die Senkrechte. Dabei hörten alle – mehr oder  weniger genau - auf die Regie der Baummeister Dieter und Jürgen Hofmeister „Manna, san ma’s?“ fragte die. „Naja, dann pack’ ma’s wieder! Und – Hau-Ruck!“ kommandierte Jürgen. „Passt scho’“, meinte er dann. „Des wor a guata Schub!“ Endlich war der Baum in die Senkrechte gehievt und ins zwei Meter tiefe Kirwabaumloch geflutscht. Mit Rundhölzern wurde er sodann mit kräftigen Schlägen verkeilt – sicherheitshalber!

Erst nach der bei hochsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein schweißtreibenden Arbeit  schenkten die netten Kirwamoidl endlich die ersten Maßen des heiß begehrten Kirwabieres an die durstigen Männer aus, die noch das Tanzpodium aufstellen mussten. Dazu spielte der 13-jährige „Michael Rothut III“ auf seiner Diatonischen richtig zünftige Kirwamusi.

Gestern tanzten die neun Thanheimer Kirwapaare den Baum aus und nahmen mit Gstanzln Ereignisse des Gemeindelebens des vergangenen Jahres aufs Korn. Dazu und danach spielte das Trio „DU, ER und I“ zünftig auf, sorgten für Stimmung. Darüber berichtet die „Mittelbayerische Zeitung“ ausführlich in Wort und Bild in ihrer morgigen Ausgabe. Heute spielen abends „Dingl-Dangl & Friends“ urige Kirwamusi, sorgen für Stimmung und Tanzmusik, Der Baum wird gegen 22 Uhr verlost.