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Die Kunst des Obstbaumschnittes

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Ein Dutzend Gartenfreunde nahmen am Samstag das Angebot des Obst- und Gartenbauvereins „Heimaterde“ wahr, und ließen sich von Karl-Heinz Pirker in seinem Obstbaumgarten bei der Ziegelhütte die Kunst des Obstbaumschnittes anschaulich in der Praxis erklären.

„Richtiges und gutes Werkzeug ist wichtig, vor allem eine verstellbare Säge“, betonte Pirker. Er erläuterte, dass Wassertriebe und nach innen wachsende Äste weg geschnitten werden müssen. „Allerdings nicht zu oft schneiden, denn an jeder Schnittstelle kommen drei bis vier neue Triebe. Lieber größere Äste ausschneiden. Mit einer Schnittstelle sollte möglichst viel erreicht werden. Dann erzielt man angemessenes Wachstum.“ Der Baum soll nach dem Schnitt „ausgelichtet“ sein. Ein Baumschnitt kann im Frühjahr oder nach der Ernte erfolgen. Überstände soll man nicht lassen. Die frischen Wunden müssen mit Baumwachs oder „künstlicher Rinde“ versiegelt werden, um „Bluten“ zu vermeiden. Pirker: „In die Krone muss Licht kommen. Obstbäume brauchen viel Licht und Luft.“

Dann demonstrierte Pirker die verschiedenen Veredelungsarten wie Okuklieren, Kopulation, Geißfußpfropfen, seitliches Einspitzen, Anschäften und Anplatten, Rinden- und Spaltpfropfen an Rosen und Wein. Er erklärte auch den Unterschied zwischen Sämlingen und Stecklingen als „Unterlage“, wann Reiser geschnitten und wie sie bis zum Veredeln behandelt werden müssen.