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„…das andere Passionssingen“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Vor 25 Jahren begann der Verein Musica e Vita mit dem „anderen Adventssingen“ die Reihe der etwas anderen Konzerte in der Adventszeit. Eine Weiterentwicklung war damals schon „…das andere Passionssingen“. Diese Form der vorösterlichen Besinnung mit Neuen Geistlichen Liedern griff das Kloster Ensdorf heuer auf und lud sich zwei Gruppen in die Hauskapelle ein: die „Martinsgänse“ aus Amberg und „Creazione unisono“, eine Projektband aus dem Kloster Ensdorf.

Instrumental kamen die Zuhörer in der wieder voll besetzten Kapelle zur Ruhe. Martin Meier leitete anschließend mit verbindenden Worten und meditativen Gedanken durch das Konzert. Das Thema des Kreuzes und eine ganz besondere Lesart war der rote Faden. „Nach allen Seiten offen“, „Angreifbar von allen Seiten“, „Aufrecht weithin sichtbar“, „Standhaft – fest verwurzelt“ und „Strahlend – aus der Mitte heraus“ – das waren die verschiedenen inhaltlichen Aspekte.

Die Besonderheit des Konzertes war es, dass die beiden Gruppen, diese Inhalte musikalisch mit modernen geistlichen Gesängen und Liedern umsetzten. Die „Martinsgänse“ unter der Leitung von Regionalkantor Bernhard Müllers taten dies als vierstimmiger gemischter Chor mit gängigen Liedern, die man auch in ihren Gottesdiensten und eben vor allem in der Fastenzeit zu hören bekommt. Von der guten Qualität des Chores konnten sich die Ensdorfer ja bereits beim Don Bosco Fest überzeugen. Die fünfundzwanzig Sängerinnen und Sänger füllten das hölzerne Gewölbe gewaltig und behutsam, wie es die  Stücke eben erforderten. Besonders „Meine Seele ist stille in dir“ und „My Lord, what a morning“ werden den Zuhörern in Erinnerung bleiben. Begleitet wurde der Chor immer wieder von der anderen Gruppe – Creazione unisono.

Die Besetzung Manuel Dams (Gitarre), Franz Prechtl (Piano) und Jürgen Zach (Gesang und Bass) war dann doch eher in der religiösen Song-Ecke zu Hause. Der Jazz-Waltz „Hörst du nicht“, der anklagende „Karfreitags-Blues“ oder das Lied des Weltjugendtag-Kreuzes „Du für mich“ sind hier zu nennen.  Die musikalische Klasse der Band wurde ergänzt durch Bernhard Müllers an der Oboe, dem Englischhorn und am Akkordeon. Die Instrumentalstücke nahmen die Zuhörer mit, getragen von den ruhigen Melodien der Soloinstrumente, die zuvor gehörten Texte noch einmal zu verinnerlichen.

Chorgesang und Band, Texte und Moderation, die Stimmung der Fastenzeit und des Raumes waren zum wiederholten Mal ein Genuss für die Seele.